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Rekord: Diese Geldanlagen machen Millionäre in Deutschland reich

Fünf Assets lohnen besonders
Die Zahl der Millionärinnen und Millionäre in Deutschland steigt rasant. Laut dem UBS Global Wealth Report 2024 könnte sie bis 2028 auf über 3,2 Millionen anwachsen. Doch welche Geldanlagen treiben diesen Boom an? Und wo leben die meisten Reichen? Neben einem Kurort in Hessen gibt es noch andere überraschende Fakten.
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Zahl der Millionärinnen und Millionäre in Deutschland betrug 2023 gut 2,82 Millionen, wächst stark und könnte bis 2028 auf 3,2 Millionen ansteigen.

  • Vor allem Immobilienbesitz, Unternehmensanteile und Investitionen in Aktien sind entscheidend für den Vermögenszuwachs.

  • In Deutschland leben die meisten Millionäre in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hamburg.

Anzahl der Millionäre hat deutlich zugelegt – kein Ende in Sicht

Der Reichtum der Reichen nimmt beständig zu: Allein im Jahr 2023 lebten in Deutschland etwas mehr als 2,82 Millionen Menschen, die umgerechnet mehr als eine Million US-Dollar besaßen. Tendenz deutlich steigend. Das geht aus dem UBS Global Wealth Report 2024 hervor. Damit rangiert Deutschland weltweit an sechster Stelle.

Die USA führen dieses Ranking mit großem Abstand mit fast 22 Millionen Millionären an, gefolgt von China mit gut 6 Millionen. Vor Deutschland rangieren noch an dritter Stelle Großbritannien mit knapp 3,1 Millionen, Frankreich an vierter mit fast 2,9 Millionen und Japan an fünfter Position mit nahezu 2,83 Millionen Millionärinnen und Millionären.

Laut dem UBS Global Wealth Report 2024 ist die Zahl der Millionäre weltweit in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Trotz eines leichten Rückgangs im Vorjahr gab es 2023 rund 58 Millionen Dollar-Millionäre weltweit. In Deutschland habe sich die Anzahl der Millionäre besonders dynamisch entwickelt: Während es 2022 noch etwa 2,6 Millionen Millionäre gegeben habe, sei diese Zahl 2023 auf 2,821 Millionen angestiegen.

Bis 2028 prognostiziert der Bericht für Deutschland einen weiteren Anstieg um etwa 14 Prozent. Das würde die Zahl der Millionäre auf voraussichtlich 3,229 Millionen erhöhen. Diese Entwicklung unterstreicht einerseits den wachsenden Wohlstand in Deutschland. Andererseits ist dabei aber zu beachten, dass das Durchschnittsvermögen hierzulande im internationalen Vergleich nur auf Platz 17 rangiert.

0Millionärinnen und Millionäre

lebten 2023 in Deutschland

Diese 5 Anlageformen tragen am stärksten zum weltweiten Vermögenszuwachs bei

Die Zahl der Millionärinnen und Millionäre weltweit ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Das ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  • Börsengewinne: Ein wesentlicher Treiber für den erheblichen Vermögenszuwachs und der Anzahl der Millionäre sind die Gewinne an den Aktienmärkten.
  • Steigende Immobilienpreise: Die Wertsteigerungen bei Gebäuden, Häusern, Wohnungen und Grundstücken haben einer Studie zufolge wesentlich dazu beigetragen, dass in Deutschland 90 Prozent der Millionäre reich geworden sind.
  • Sparquoten: Höhere Sparquoten während wirtschaftlich unsicherer Zeiten haben ebenfalls zur Vermögensbildung beigetragen. Dies hat es mehr Menschen ermöglicht, die Schwelle zum Millionär zu überschreiten.
  • Diversifizierte Investitionen: Deutsche Millionäre haben ihr Kapital breit gestreut, unter anderem in festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien und alternative Investments.
  • Finanzielle Vermögenswerte: Der Anstieg des globalen Nettovermögens wurde hauptsächlich durch finanzielle Vermögenswerte wie Aktien und Anleihen angetrieben.

Hier leben die meisten Millionäre in Deutschland

In Deutschland leben laut Daten der Statistischen Landesämter die meisten Millionäre sowohl in Bezug auf Vermögen als auch Einkommen in den folgenden Bundesländern und Städten.

  • Vermögensmillionäre: Nordrhein-Westfalen hat die größte Anzahl an Vermögensmillionären, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Diese Regionen zeichnen sich durch ihre hohe Bevölkerungszahl und wirtschaftliche Stärke aus.
  • Einkommensmillionäre: Hamburg weist die höchste Dichte an Einkommensmillionären pro 10.000 Steuerpflichtigen auf, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. In Hamburg haben 12 von 10.000 Steuerpflichtigen Jahreseinkünfte von mehr als 1 Million Euro, während es in Bayern 9 von 10.000 sind.  

Dies sind aktuell die Top 10 Orte in Deutschland, wo die meisten Millionäre leben (basierend auf der Dichte von Einkommensmillionären)

  1. Hochtaunuskreis: In der Region um Bad Homburg kommen eine Millionärin beziehungsweise ein Millionär auf je 360 Einwohner.
  2. Düsseldorf: In der Rheinmetropole kommen 171 Millionäre auf 100.000 Einwohner.
  3. München: An der Isar gibt es 164 Millionäre pro 100.000 Einwohner.
  4. Stuttgart: Die Stadt hat eine Dichte von 135 Millionären pro 100.000 Einwohner.
  5. Hamburg: Hier leben 124 Millionäre pro 100.000 Einwohner.
  6. Frankfurt am Main: Hier kommen ebenfalls 124 Top-Verdiener auf je 100.000 Einwohner.
  7. Köln: In der Dom-Stadt gibt es 97 Einkommensmillionäre pro 100.000 Einwohner.
  8. Essen: Hier erwirtschaften 67 von 100.000 Einwohnern ein Millioneneinkommen.
  9. Berlin: In der Hauptstadt gibt es 58 Einkommensmillionäre pro 100.000 Einwohner.
  10. Dortmund: Diese Stadt hat eine Dichte von 49 Einkommensmillionären pro 100.000 Einwohner.  
Es haben genug Hochvermögende mitgemacht, um erstmals ein repräsentatives Bild der privaten Vermögen in Deutschland zu erhalten.
Marcel Fratzscher, DIW

Studie lüftet Geheimnisse aus der Welt der Superreichen

Über die Lebenswelt der reichen Oberschicht in Deutschland war lange Zeit kaum etwas bekannt. Auch die Forschung wusste bis vor einigen Jahren nur sehr wenig über diese kleine Gruppe von Menschen mit dem hohen Anteil an Privatvermögen. Denn die Reichsten der Reichen in Deutschland sind nicht dafür bekannt, mit ihrem Wohlstand hausieren zu gehen. Sie leben diskret und nehmen selten an Vermögensstudien teil.

Bisher gab es zu ihrem Leben und Vermögen größtenteils Schätzungen oder Zusammenstellungen der berühmten Reichenlisten von „Forbes“ oder dem „Manager Magazin“. Diese sind aber mit Vorsicht zu interpretieren, da hier das Gesamtvermögen häufig überschätzt wird.

Doch 2020 konnte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) diese Datenlücke durch eine umfangreiche Studie  schließen. Erstmals ist es gelungen, eine hinreichend große Zahl an reichen Menschen in Deutschland für eine repräsentative Umfrage zu gewinnen. Wie gingen die DIW-Ökonomen vor?

Erstmals verlässliche Datenerhebung

Da große Vermögen seit Aussetzung der Vermögensteuer im Jahr 1997 in Deutschland statistisch kaum erfasst sind, wusste man so gut wie nichts über die Menschen am oberen Rand der Gesellschaft.

In anderen Ländern ist die Datenlage zu großen Vermögen zum Teil besser. So schauten die Forscherinnen und Forscher beispielsweise in die USA, nach Norwegen oder Schweden. Was die Superreichen dort überwiegend gemeinsam haben: Sie halten häufig hohe Anteile an Unternehmen – nicht selten aus steuerlichen Gründen.

Also filterten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die weltweit größte Datenbank für Unternehmensbesitz, „Orbis“, nach Menschen mit nennenswerten Firmenanteilen und Wohnsitz in Deutschland. Knapp 2.000 zufällig ausgewählte Haushalte wurden anschließend befragt.

Die Kernfragen der Studie waren: Wer sind diese Menschen, wie viel besitzen sie und woher kommt der Reichtum, wo leben sie, was machen sie mit ihrem Vermögen? Verglichen wurden vier Vermögenssegmente innerhalb der Bevölkerung:

  • Die untere Hälfte der Vermögensverteilung: durchschnittliches Nettovermögen von weniger als 22.800 Euro
  • Die obere Mittelschicht: Nettovermögen zwischen 22.800 bis 126.000 Euro
  • Wohlhabende: Nettovermögen 126.000 Euro bis eine Million Euro
  • Millionärinnen und Millionäre: ab eine Million Euro
Bisher wurde unterschätzt, wie groß die Vermögen der Deutschen sind – und wie ungleich verteilt.
Marcel Fratzscher, DIW

Vermögensverteilung in Deutschland: noch ungleicher als vermutet

Das wichtigste Ergebnis der Untersuchung: Die Verteilung des privaten Nettovermögens (Finanzvermögen, Betriebsvermögen, Immobilien, Lebensversicherungen und langfristige Konsumgüter wie Fahrzeuge. Schulden und Kredite bereits abgezogen) ist in Deutschland noch ungleicher als bisher angenommen.

Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt rund 35 Prozent des Gesamtvermögens. Bisher, schreiben die DIW-Autoren, ging man von 22 Prozent aus. Etwa 1,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland hat ein Nettovermögen von mindestens einer Million Euro.

Demgegenüber besitzt die untere Hälfte der deutschen Bevölkerung weniger als 22.800 Euro. Mehr als jeder vierte Mensch in Deutschland hat kaum Nettovermögen oder ist sogar verschuldet.

Älter, westdeutsch, gut gebildet, ohne Migrationshintergrund - nur ein Drittel Frauen

Wer sind die Superreichen dieses Landes? Anders als es das Klischee vielleicht vermuten lässt, geben sich Millionärinnen und Millionäre in Deutschland nicht den ganzen Tag lang dem Jetset hin, liegen auf ihrer Jacht oder schlürfen nonstop Champagner. Tatsächlich arbeiten die meisten von ihnen überdurchschnittlich viel. Nur 5 Prozent arbeiten gar nicht.

Die Erwerbstätigen unter ihnen haben eine Arbeitsbelastung von durchschnittlich 47 Stunden pro Woche – zehn Stunden mehr, als bei Erwerbstätigen in den übrigen Vermögenssegmenten.

73 Prozent der Reichen sind selbstständig oder unternehmerisch tätig. Ihre Unternehmen bilden den wichtigen deutschen Mittelstand. 46 Prozent der Millionärinnen und Millionäre beschäftigen zehn oder mehr Menschen in ihrer Firma.

Der typische Millionär ist im Schnitt relativ alt, männlich, hat keinen Migrationshintergrund und lebt fast ausschließlich in Westdeutschland. Frauen sind stark unterrepräsentiert: Ihr Anteil liegt lediglich bei 31 Prozent.

Wenige Luxusgüter, viele Immobilien

Auch Immobilien spielen bei der Betrachtung ihres Vermögens eine wichtige Rolle. Neben den betrieblich genutzten Immobilien, die zum Betriebsvermögen gehören, belegt ein Viertel des Bruttovermögens die Kategorie „sonstige Immobilien“. Dazu gehören Mietwohnungen, Ferienhäuser sowie sonstige an Dritte vermietete Immobilien.

Hieraus werden Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung generiert, im Durchschnitt mit einem Vermögensanteil von etwa 792.000 Euro. Vermögen wird durch den Kauf von Immobilien investiert, um durch Vermietung daraus noch mehr Vermögen zu machen.

Selbstgenutzter Wohnraum in Villen und Appartements fließt mit einem Anteil von 18 Prozent, circa 575.000 Euro, in das Vermögen ein.

Luxusgüter wie schnelle Autos, große Jachten und teurer Schmuck spielen hinsichtlich des Gesamtvermögens nur eine sehr untergeordnete Rolle. Gerade einmal 1,1 Prozent des Vermögens entfallen beispielsweise auf Fahrzeuge. Im Vergleich: Bei der ärmeren Hälfte der deutschen Bevölkerung schlägt das eigene Auto im Schnitt mit rund 29 Prozent des Gesamtvermögens zu Buche.

Geld macht nicht immer glücklich, aber überdurchschnittlich zufrieden

Die Forscher der Studie wollten auch wissen, wie zufrieden die Millionärinnen und Millionäre mit ihrem Leben sind. Fazit: Wer mehr Vermögen hat, ist zufriedener.

Die befragte Oberschicht gab ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 8,2 an und ist somit – trotz des vergleichsweise hohen Arbeitspensums – überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Leben.

Das Ergebnis ist nicht allzu überraschend und zeigt, dass Vermögen und Zufriedenheit durchaus positiv korrelieren, so die Studie.

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