

Geschrieben von
Bella Krug
Was ist eine Rentenschuld?
Eine Rentenschuld ist ein Grundpfandrecht, das – ähnlich wie eine Grundschuld – im Grundbuch eingetragen wird. Im Unterschied zur klassischen Grundschuld sichert sie nicht die Rückzahlung eines einmaligen Darlehens, sondern regelmäßige Zahlungen, zum Beispiel in Form einer monatlichen oder jährlichen Rente an den Gläubiger oder die Gläubigerin. Sie kommt in der Praxis selten vor, ist aber rechtlich zulässig und kann wie eine normale Grundschuld als Kreditsicherheit verwendet werden.
Die Rentenschuld wird im Grundbuch in Abteilung 3 eingetragen. Damit erlangt der Gläubiger oder die Gläubigerin das Recht, bei Zahlungsausfall eine Zwangsvollstreckung des Grundstücks zu beantragen, um die Rente abzusichern.
Warum ist die Rentenschuld wichtig?
Die Rentenschuld bietet eine rechtliche Grundlage für fortlaufende Zahlungen, die durch ein Grundstück abgesichert sind. Sie kann vor allem dann eine Rolle spielen, wenn eine wiederkehrende Leistung gewünscht oder vereinbart ist – etwa bei Immobilienübertragungen gegen Rentenzahlung oder in besonderen Finanzierungsmodellen. Durch die Absicherung im Grundbuch ist sie für Gläubigerinnen und Gläubiger sehr sicher.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Die Vereinbarung einer Rentenschuld erfolgt notariell und wird im Grundbuch eingetragen. Es wird genau festgelegt, wie hoch die regelmäßigen Zahlungen sind, wann sie fällig werden und ob sie abgelöst werden können. Wird nicht gezahlt, kann das Grundstück verwertet werden – so wie bei einer nicht bedienten Hypothek oder Grundschuld.
Eine Rentenschuld kann auf Wunsch gelöscht werden, wenn die Forderung nicht mehr besteht oder abgelöst wurde. Auch hier sind ein Antrag und die Zustimmung des Gläubigers oder der Gläubigerin erforderlich.
Für wen ist das Thema relevant?
Relevant ist die Rentenschuld für Käuferinnen und Käufer, die ein Objekt gegen wiederkehrende Zahlungen erwerben, für Personen, die ein lebenslanges Nutzungsrecht gegen Zahlung gewähren, sowie für Kreditgeberinnen und Kreditgeber, die regelmäßige Zahlungen statt eines Einmalbetrags absichern wollen. Auch im Erbrecht oder bei der Vermögensübertragung innerhalb der Familie kann die Rentenschuld eine Rolle spielen.
Beispiel aus dem Alltag
Ein Grundstückseigentümer überträgt sein Haus auf seine Tochter und vereinbart, dass sie ihm dafür monatlich 500 Euro zahlt – auf Lebenszeit. Zur Absicherung der Zahlungen wird eine Rentenschuld ins Grundbuch eingetragen. Zahlt sie nicht, kann der Vater das Haus verwerten lassen, um die Rente abzusichern.





