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Schließfachschublade mit wertvollen Gegenständen

So viel Geld bekommen Sie für alten Schmuck

Gold, Glanz, Glück
In vielen Schubladen schlummern Ketten, Ringe und Broschen aus früheren Zeiten. Doch was davon ist bloß Erinnerung und was vielleicht ein kleiner Schatz? Wer verkauft, kann mit dem richtigen Wissen deutlich mehr herausholen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Alter Schmuck kann überraschend wertvoll sein. Entscheidend sind Material, Herkunft und Zustand.

  • Wer verkaufen möchte, sollte Angebote vergleichen und unseriöse Schnellankäufe vermeiden.

  • Auch Erbstücke ohne Zertifikat können kleine Schätze sein. Ein Experten-Check lohnt sich.

Eine Kette mit filigranen Gliedern, deren Verschluss längst klemmt. Ein Ring mit Gravur, deren Bedeutung niemand mehr kennt. Eine Brosche, die schon bei der Großtante als altmodisch galt. Fast jede und jeder hat irgendwo eine kleine Schatulle oder Schublade. Und darin: alter Schmuck. Manchmal sorgfältig verpackt in Seidenpapier, manchmal lose zwischen Haargummis und alten Batterien.

Was all diese Stücke gemeinsam haben? Sie wurden lange nicht getragen. Und könnten trotzdem etwas wert sein. Denn alter Schmuck ist mehr als sentimentales Beiwerk. Gold und Silber lassen sich zu barem Geld machen, mitunter sogar zu überraschend hohen Summen. Aber worauf kommt es an? Was wird aktuell gut bezahlt? Und wie trennt man funkelnden Ramsch von einem echten Schatz?

Typische alte Schmuckstücke

Was genau als „alter Schmuck“ gilt, lässt sich nicht mit einem klaren Stichtag bestimmen. Für die einen ist es der Ring aus den Achtzigern, der nie wieder getragen wurde. Für andere beginnt „alt“ erst beim Erbstück von der Urgroßmutter. Entscheidend ist weniger das Herstellungsjahr als die Tatsache, dass der Schmuck aktuell nicht mehr in Gebrauch ist.

In vielen Haushalten finden sich dabei ähnliche Stücke: schlichte Goldringe mit eingeprägtem Datum, Silberketten mit dunklen Anlaufspuren, Broschen mit verschnörkelten Blättern oder floralen Mustern. Beliebt in der Nachkriegszeit, heute eher dekorativer Sonderfall. Dazu kommen Medaillons, Uhren, Modeschmuck aus den Siebzigerjahren oder vergessene Ohrringe aus dem Schmuckkästchen der Kindheit.

Wer geerbt hat, entdeckt oft auch ungewöhnlichere Formen: handgefertigte Einzelstücke, Ketten mit Bernstein, Opalen oder Perlen, filigraner Jugendstilschmuck oder vergoldete Spangen aus den Fünfzigerjahren. Auch Männer finden bei sich oder in der Familie häufiger als gedacht Krawattennadeln, Manschettenknöpfe mit Onyx oder Siegelringe aus Edelmetall.

Manches davon hat echten finanziellen Wert, manches eher ideellen. Und manches beides. Um herauszufinden, was auf Ihren Schmuck zutrifft, lohnt sich ein genauer Blick.

Davon hängt der Wert ab

Wer Schmuck erbt, fragt sich oft, was davon eigentlich von Wert ist. Kleine Stempel an der Innenseite geben häufig Hinweise auf den Feingehalt des Metalls. Auch Marken, Seriennummern oder das Design können Rückschlüsse zulassen. Wer unsicher ist, kann eine fachkundige Bewertung einholen. Bei hochwertigem Schmuck sind auch Gutachten durch vereidigte Sachverständige eine Option.

Ob ein Schmuckstück nur hübsch anzusehen ist oder auch finanziell glänzt, hängt von mehreren Faktoren ab. Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Edelmetallgehalt und Gewicht

    Der Materialwert ergibt sich aus dem Feingehalt des Edelmetalls (z.B. 585er Gold bedeutet 58,5% Goldanteil) und dem Gewicht des Stücks. Der aktuelle Marktpreis pro Gramm variiert je nach Edelmetall.

  • Zustand und Verarbeitung

    Gut erhaltene Stücke ohne Kratzer oder Beschädigungen sind wertvoller. Handwerklich hochwertige Verarbeitung, z. B. filigrane Gravuren oder stabile Fassungen, steigern den Wert.

  • Edelsteine und Perlen

    Der Wert von Edelsteinen hängt von Größe, Farbe, Reinheit und Schliff ab. Zertifizierte Diamanten erzielen höhere Preise. Auch natürliche Perlen sind begehrt.

  • Marke und Design

    Schmuck von renommierten Herstellern wie Cartier oder Tiffany & Co. sowie Stücke mit einzigartigem Design oder aus bestimmten Epochen (z. B. Art déco) sind besonders gefragt.

  • Seltenheit und Nachfrage

    Limitierte Auflagen, historische Bedeutung oder aktuelle Modetrends können den Wert steigern.

Was bringt heute besonders gutes Geld?

Nicht jedes Schmuckstück erzielt Höchstpreise. Dennoch gibt es bestimmte Kategorien, die aktuell auf dem Markt besonders gefragt sind. Dazu gehören Stücke mit hohem Edelmetallgehalt, guter Verarbeitung, Markenherkunft oder einem besonderen Design, denn manchmal entscheidet der Zeitgeist.

Ein paar Beispiele für gängige Schätze:

Wie verkauft man alten Schmuck am besten?

Wer alten Schmuck zu Geld machen möchte, hat mehrere Möglichkeiten je nach Art des Schmucks, Aufwand und gewünschtem Erlös. Wichtig ist: Nicht jedes Angebot ist seriös, und nicht jede Verkaufsform bringt denselben Gewinn. Ein bisschen Vorbereitung lohnt sich.

  1. Juweliere oder spezialisierte Edelmetallhändler nehmen alten Schmuck meist nach Gewicht, Feingehalt und Tageskurs ab. Der Ablauf ist unkompliziert: Sie bringen das Stück vorbei, es wird vor Ort geprüft und gewogen, und Sie erhalten ein direktes Angebot. Ideal, wenn es vor allem um den reinen Materialwert geht. Der Preis liegt jedoch oft unter dem theoretischen Höchstwert, weil Händlerinnen oder Händler eine Marge einrechnen müssen. Achten Sie darauf, dass die Bewertung transparent erfolgt, also mit Waage, Prüfsäure oder Röntgenfluoreszenzanalyse vor Ihren Augen.

  2. Wer keine stationäre Anlaufstelle in der Nähe hat, kann Schmuck auch online verkaufen. Viele Anbieter ermöglichen den Versand in einer versicherten Versandtasche. Nach Eingang erhalten Sie ein Angebot per E-Mail oder Telefon. Lehnt man dieses ab, sollte eine kostenfreie Rücksendung selbstverständlich sein. Wichtig ist, nur mit Anbietern zu arbeiten, die klar kommunizieren, wie bewertet wird, und keine versteckten Gebühren verlangen. Ein Blick auf Bewertungen unabhängiger Portale oder Foren kann helfen, unseriöse Anbieter zu erkennen.

  3. Besitzt ein Stück Seltenheitswert, ein besonderes Design oder stammt es von einer bekannten Marke, ist der Gang zu einem Auktionshaus eine Überlegung wert. Große Namen wie Dorotheum oder Sotheby’s sowie kleinere regionale Anbieter bieten regelmäßig Schmuckauktionen an, auch online. Die Plattform Catawiki spezialisiert sich auf Sammlerstücke und erreicht ein internationales Publikum. Der Vorteil: Für ausgefallene, hochwertige Stücke lässt sich hier oft deutlich mehr erzielen als über den reinen Materialwert. Der Nachteil: Es fällt eine Verkaufsprovision an, und nicht jedes Stück wird zur Auktion angenommen.

  4. Plattformen wie Kleinanzeigen oder Vinted sind besonders für Modeschmuck oder Designstücke geeignet. Wer keine Eile hat, hat freie Hand und kann hier selbst Preise festlegen, Bilder einstellen und verhandeln. Dabei sollten realistische Preisvorstellungen und eine gute Beschreibung helfen, ernsthafte Anfragen zu bekommen. Zahlungen sollten idealerweise über sichere Plattformen abgewickelt werden.

  5. Pfandleihhäuser bieten keine klassische Verkaufsmöglichkeit, sondern ein Pfanddarlehen: Sie hinterlegen Schmuck als Sicherheit und erhalten dafür einen Betrag. Dieser liegt meist deutlich unter dem eigentlichen Marktwert. Kommen Sie den Rückzahlungsfristen nicht nach, wird der Schmuck versteigert. Diese Option lohnt sich nur, wenn es kurzfristig einen finanziellen Engpass gibt und man sich vom Schmuck nicht dauerhaft trennen möchte. Wichtig ist, die Konditionen vorher genau zu prüfen, denn Zinsen und Gebühren können sich schnell summieren. Für hochwertigen Schmuck mit ideellem Wert ist die Pfandleihe daher eine Notlösung.

Tipp: Lassen Sie sich Zeit. Vor allem bei Erbstücken oder vermeintlichem Trödel lohnt sich eine zweite Meinung. Unterschiedliche Verkaufswege bieten oft auch sehr unterschiedliche Bewertungen, und das kann schnell ein paar Hundert Euro ausmachen.

Gut zu wissen: Erben, prüfen, bewahren

Beim Thema Erbschaft ist auch der rechtliche Rahmen zu beachten. Wird Schmuck innerhalb eines Nachlasses weitergegeben, kann unter Umständen Erbschaftsteuer anfallen. Entscheidend ist dabei der Gesamtwert des Erbes zum Zeitpunkt des Trauerfalls. Wer größere Stücke verkaufen will, sollte sich steuerlich beraten lassen.

Nicht alle wollen sich von geerbtem Schmuck trennen. Manche bewahren ihn auf – als Erinnerung, als Wertanlage oder für eine spätere Generation. Gerade Goldschmuck gilt als relativ wertstabil. In Krisenzeiten wird er oft als „stille Reserve“ gesehen. Wer Schmuck behalten möchte, sollte ihn gut aufbewahren. Ein Schließfach bei Ihrer Sparkasse oder ein feuerfester Tresor zu Hause bieten Sicherheit und bewahren den Zustand.

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