Kaminöfen sind eine beliebte Heizquelle. Doch ab 2025 gelten strenge Grenzwerte für ihre Emissionen. Viele ältere Modelle müssen laut Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV ) mit einem Filter nachgerüstet oder ausgetauscht werden.
Der Einbau eines Ofens kostet je nach Modell und baulichen Voraussetzungen zwischen 1.500 und 5.000 Euro. Eine Nachrüstung mit Feinstaubfiltern kostet 500 bis 1.500 Euro.
Es gibt keine staatlichen Fördermittel für den Kauf oder die Umrüstung von Kaminöfen, jedoch können Sie Förderungen erhalten, wenn Sie umweltfreundlichere Systeme wie Pelletheizungen integrieren.
Warum ein Kaminofen?
Holzöfen bringen Atmosphäre ins Zuhause und können eine praktische Ergänzung zu herkömmlichen Heizsystemen sein – vor allem, wenn Sie auf umweltschonende, regionale Brennmaterialien setzen. Die direkte Wärmeabgabe des Feuers schafft ein behagliches Raumklima und kann den notwendigen Einsatz Ihrer Gas- oder Ölheizung reduzieren.
Moderne Systeme überzeugen durch Effizienz und geringe Emissionen. In Kombination mit Heizsystemen wie Pelletöfen bieten sie eine ergänzende Heizlösung, die das Beste aus beiden Welten vereinen kann: Romantik und Funktionalität.
Funktionsweise eines modernen Holzofens
Im Inneren befindet sich eine Brennkammer, in der das Holz oder ein anderer Brennstoff verbrannt wird. Die entstehende Hitze wird direkt an den Raum abgegeben, während die Rauchgase über den Schornstein ins Freie geleitet werden. Moderne Modelle sind so konstruiert, dass sie eine möglichst saubere Verbrennung ermöglichen.
Besonders effiziente Holzöfen sind mit einer Sekundärluftzufuhr ausgestattet, die unverbrannte Gase nochmals entzündet und so den Wirkungsgrad erhöht. So wird nicht nur das Brennmaterial effizienter genutzt, sondern auch der Schadstoffausstoß minimiert.
Es gibt heute mehrere Ofentypen, die für unterschiedliche Bedürfnisse entwickelt wurden:
- Luftführender Kaminofen: Dieser gibt die Wärme direkt in den Raum ab und eignet sich für Räume, in denen eine zusätzliche Wärmequelle benötigt wird.
- Wasserführender Kaminofen: Dieser heizt nicht nur den Raum, sondern speist auch einen Teil der Wärme in das Heizungssystem des Hauses ein. So unterstützt er das zentrale Heizsystem und kann zusätzlich das Warmwasser aufbereiten.
- Speicherofen: Er speichert die erzeugte Wärme über einen längeren Zeitraum und gibt sie langsam ab, auch wenn das Feuer schon erloschen ist. Das eignet sich besonders in gut isolierten Häusern.
Vorteile des Heizens per Ofen
- Umweltfreundlichkeit und nachwachsende Rohstoffe
Das Heizen per Kamin ermöglicht Ihnen den Einsatz von Brennstoffen wie Holz oder Pellets, die als nachwachsende Rohstoffe Ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Wichtig ist jedoch, dass das Holz unbehandelt ist, um Schadstoffemissionen zu minimieren. Mit regional verfügbarem Holz können Sie für kurze Transportwege sorgen, was den ökologischen Fußabdruck Ihres Ofens weiter verkleinert.
Pellets, die aus Abfallprodukten der Holzverarbeitung bestehen, sind eine ebenfalls umweltfreundliche Alternative. Sie verbrennen sauberer und gleichmäßiger als Scheitholz und haben einen hohen Energiegehalt. Moderne Kaminöfen mit optimierten Verbrennungstechnologien emittieren so weniger Feinstaub und CO2 als ihre Vorgänger.
- Niedrigere Heizkosten und Förderung erneuerbarer Energien
Ein Kamin kann als zusätzliche Heizquelle Ihre Heizkosten senken. Holz und Pellets sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen oft günstiger und stabiler im Preis, was den Einsatz besonders attraktiv macht.
Zwar gibt es für den Austausch oder die Umrüstung von Kaminöfen keine direkten staatlichen Förderungen, jedoch können Sie finanzielle Unterstützung erhalten, wenn Sie auf Heizsysteme wie wasserführende Pelletöfen umsteigen.
- Zuverlässige Wärmequelle in kalten Monaten
Durch die direkte Wärmeabgabe kann ein Holzofen schnell und effizient Räume beheizen. Wenn die Hauptheizung ausfällt, bietet der Kamin- oder Kachelofen zudem eine Notfalllösung, da er unabhängig von Strom und fossilen Brennstoffen betrieben werden kann.
Tipps für effizientes Heizen
Wenn Sie Holz als Brennmaterial nutzen, achten Sie darauf, trockenes, unbehandeltes Holz zu verwenden. Feuchtes Holz erhöht die Emissionen und liefert weniger Wärme. Beim Anheizen sollten Sie kleine Anzündhölzer nutzen und die Luftzufuhr ausreichend öffnen, um eine saubere und schnelle Verbrennung zu ermöglichen. Moderne Kaminöfen verfügen über ein Regelsystem zur Steuerung der Luftzufuhr, mit dem Sie die Verbrennung optimal kontrollieren können.
Zudem sollten Kaminöfen regelmäßig geprüft und gereinigt werden:
- Lassen Sie die Asche nicht zu stark ansammeln, da dies den Luftzug beeinträchtigen kann.
- Vermeiden Sie, dass sich Ruß am Sichtfenster absetzt, indem Sie die Luftzufuhr richtig einstellen und regelmäßig das Glas reinigen.
- Auch das Rauchrohr sollte regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Rußablagerungen zu entfernen, die den Abzug behindern könnten.
Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für eine bessere Verbrennung, sondern verlängern auch die Lebensdauer des Ofens. Je nach Modell, Nutzungsintensität und lokalen Vorschriften sollten zudem alle ein bis zwei Jahre Wartungen durch einen Schornsteinfeger oder eine Schornsteinfegerin durchgeführt werden.
Der richtige Kaminofen für Ihr Zuhause
Das Wichtigste beim Kauf ist, dass die Leistung des Ofens zur Raumgröße passt. Die Nennwärmeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben und bestimmt, wie effizient der Raum beheizt wird. Ein zu großer Ofen kann den Raum überhitzen, während ein zu kleiner nicht ausreichend Wärme liefert. Daher sollten Sie Ihre Raumgröße und den Isolationsgrad des Hauses kennen, um die passende Leistung auszuwählen.
Das zweite entscheidende Kriterium sind die optionalen Zusatzfunktionen, die Sie von Ihrem Ofen erwarten: Soll er auch Warmwasser bereitstellen? Bevorzugen Sie ein Modell mit integriertem Speichermodul – für eine gleichmäßige Wärmezufuhr, auch wenn das Feuer bereits erloschen ist? Oder reicht Ihnen ein luftführendes Standardmodell?
Neben den Funktionen und der Leistung spielt zudem das Design eine Rolle. Holzöfen gibt es in einer Vielzahl von Ausführungen, die sich in moderne, rustikale oder klassische Einrichtungen integrieren lassen. Die Platzierung des Ofens, sei es freistehend oder in einer Ecke, kann ebenfalls Einfluss auf Ihre Entscheidung haben.
Kosten von Kauf und Einbau
Die Anschaffungskosten variieren stark je nach Typ, Leistung und Ausstattung. Für einfache Kaminöfen beginnen die Preise bei etwa 1.500 Euro, während wasserführende Modelle oder solche mit Speichermodulen bis zu 5.000 Euro kosten können.
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten müssen Sie auch die Kosten für den Einbau einplanen, die je nach Aufwand zwischen 500 und 1.500 Euro liegen können. Sollten Sie noch keinen Schornstein haben oder muss dieser angepasst werden, kann dies weitere 2.000 bis 5.000 Euro kosten.
Aktuelle Feinstaub-Grenzwerte und Emissionsvorschriften
Die EU hat kürzlich neue, strengere Grenzwerte für verschiedene Luftschadstoffe beschlossen, die bis spätestens 2030 umgesetzt werden sollen. Diese betreffen unter anderem auch strenge Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Grenzwerte für Feuerstätten. In Deutschland gelten hier schon ab 2025 höhere Anforderungen, die die Feinstaubbelastung reduzieren sollen. Neue Öfen müssen die Emissionsgrenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV ) einhalten, die in zwei Stufen definiert wurden. Feuerstätten, die diese Normen nicht erfüllen, dürfen nicht mehr in Betrieb genommen werden.
Zulassungsliste für emissionsarme Öfen
Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) bietet eine Zulassungsliste für Kaminöfen . Diese Datenbank enthält Emissionsangaben für eine Vielzahl von Modellen. Hier können Sie prüfen, ob Ihr Ofen die strengen Umweltauflagen erfüllt und ohne zusätzliche Nachrüstung auch 2025 weiter betrieben werden darf.
Pflicht zur Nachrüstung mit Feinstaubfiltern bei älteren Modellen
Ältere Feuerstätten, die vor 2010 installiert wurden, müssen nachgerüstet werden, wenn sie die geltenden Emissionsvorschriften (Feinstaub: maximal 0,15 Gramm pro Kubikmeter, Kohlenmonoxid: maximal 4 Gramm pro Kubikmeter) überschreiten. Öfen, die nicht nachgerüstet werden können, müssen bis Ende 2024 stillgelegt oder ausgetauscht werden.
Alle Details zur Austauschpflicht finden Sie in unserem Ratgeber zum Kaminofen-Verbot 2024.
Filter nachrüsten: So nutzen Sie Ihren Holzofen auch nach 2025
Es ist möglich, bestehende Anlagen so nachzurüsten, dass sie die strengen gesetzlichen Anforderungen für das Jahr 2025 erfüllen. Spezielle Filter können die Feinstaubemissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren und ermöglichen so den weiteren Betrieb des Ofens.
Verschiedene Filterarten
Es
gibt sowohl aktive als auch passive Filtersysteme auf dem Markt.
- Passive Systeme benötigen keinen Stromanschluss, werden meist direkt am Abgasstutzen oder im Rauchrohr installiert, wandeln schädliche Stoffe in weniger schädliche um (etwa CO in CO2) und sind kostengünstiger in der Anschaffung.
- Aktive Systeme benötigen einen Stromanschluss, werden im Rauchrohr oder Schornstein installiert, laden Feinstaubpartikel elektrostatisch auf, sodass sie sich an den Wänden absetzen und sind teurer in der Anschaffung.
Diese Filterarten können nachträglich installiert werden:
- Elektrische Partikelabscheider: Diese aktiven Filter funktionieren über elektrische Ladungen, die die Feinstaubpartikel binden. Sie sind besonders effektiv und für eine Vielzahl von Ofenmodellen geeignet.
- Schaumkeramikfilter: Als poröse Keramikplatten werden sie im oberen Bereich des Brennraums eingesetzt und sorgen passiv für eine Reduktion des Feinstaubs um etwa 30 bis 40 Prozent. Zudem senken sie den Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO) um bis zu 30 Prozent und vermindern Kohlenwasserstoffverbindungen (HC) um bis zu 50 Prozent.
- Katalysatoren: Diese passive Variante nutzt chemische Reaktionen, um die Schadstoffe im Rauch zu reduzieren. Katalysatoren eignen sich besonders für Öfen mit hoher Feinstaubbelastung und können generell auch andere Schadstoffe wie Kohlenmonoxid und flüchtige organische Verbindungen reduzieren.
Kosten der Nachrüstung
Die Kosten variieren je nach Modell und Filterart. Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 500 und 1.500 Euro. Dies setzt sich zusammen aus den Materialkosten – je nach Art des Filters betragen diese zwischen 400 und 1.000 Euro – und den Einbaukosten: Der Einbau durch einen Fachbetrieb kostet zusätzlich etwa 100 bis 500 Euro. Eine Nachrüstung erfordert regelmäßige Wartungen, damit der Kaminofen optimal funktioniert.
Eine Investition in einen Feinstaubfilter lohnt sich, wenn Sie Ihren Ofen weiterhin betreiben möchten, ohne gegen die neuen Vorschriften zu verstoßen. Sie riskieren sonst empfindliche Bußgelder. Beachten Sie, dass die Nachrüstung von Schornsteinfegerbetrieben abgenommen werden muss, um die Betriebserlaubnis („Bescheinigung über die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte") zu erhalten.
Alte Liebe, neue Regeln: Kaminöfen nachhaltig betreiben
Holzöfen bleiben eine beliebte Heizquelle, müssen aber 2025 strengen Umweltanforderungen gerecht werden. Besonders bei einem alten Ofen sollten Sie bis zu dieser Frist prüfen, ob eine Umrüstung erforderlich und möglich ist. Neue Modelle sind in der Regel umweltfreundlicher und effizienter – eine Investition, die sich langfristig lohnen kann. Achten Sie stets auf die Zulassung und lassen Sie Ihren Kamin regelmäßig durch einen Schornsteinfeger oder eine Schornsteinfegerin überprüfen.
Häufige Fragen zum Heizen mit Kaminofen
2Was kostet der Einbau eines Kaminofens?
Was kostet der Einbau eines Kaminofens?
Die Kosten variieren je nach Modell, liegen aber üblicherweise
zwischen 1.500 und 5.000 Euro, abhängig vom Ofentyp. Rechnen Sie zudem mit bis
zu 1.500 Euro für den Einbau und mit zusätzlichen maximal 5.000 Euro, wenn der
Schornstein angepasst werden muss.
3Wie lange hält ein Feinstaubfilter für Kaminöfen?
Wie lange hält ein Feinstaubfilter für Kaminöfen?
Ein Feinstaubfilter hält in der Regel etwa 10 Jahre, abhängig von der Nutzungsintensität und der Filterart. Regelmäßige Wartungen (ca. 80 bis 350 Euro pro Wartung) und Überprüfungen durch einen Fachmann (Schornsteinfeger ca. 100 bis 120 Euro) sind notwendig, um die volle Funktion zu gewährleisten.
4Wo wird der Feinstaubfilter bei Kaminöfen eingebaut?
Der Feinstaubfilter wird in der Regel im Schornstein oder in der Rauchgasführung installiert. Je nach Modell kann der Einbau auf unterschiedliche Weise erfolgen, oft ist jedoch eine Nachrüstung bei bestehenden Anlagen möglich.
5Woher weiß ich, ob mein Kaminofen noch zulässig ist?
Ihr Schornsteinfeger kann Ihnen genau sagen, ob Ihre Feuerstätte die aktuellen Vorgaben erfüllt oder ob eine Umrüstung erforderlich ist. Anhand der Zulassungsliste der Kaminöfen lässt sich zudem oft prüfen, ob Ihr Modell noch den geltenden Emissionsvorgaben entspricht. Öfen, die vor 2010 installiert wurden, müssen oft nachgerüstet oder stillgelegt werden.