
Die vergangenen Jahre haben viele Haushalte finanziell unter Druck gesetzt: Die Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten stiegen, die Zinsen für Kredite ebenso. Für viele Menschen in Deutschland bedeutete das, den Gürtel enger zu schnallen. Doch offenbar gelingt dies Frauen besser als Männern.
Und das, obwohl sie im Schnitt weniger verdienen. Die Forscherinnen und Forscher haben dafür 4 Jahre lang anonymisierte Daten von 20.000 Frauen und Männern ausgewertet, mit spannenden Ergebnissen.
Während die Einnahmen der Männer um durchschnittlich 27,4 Prozent stiegen, waren es bei den Frauen 24,4 Prozent. Dennoch nahmen Frauen deutlich seltener einen Dispokredit in Anspruch. Auch die Ausgaben blieben bei den weiblichen Befragten im Verhältnis geringer.
Die Auswertung der Studie basiert auf tatsächlichen Geldeingängen auf dem Konto – also dem Nettoeinkommen. Dabei wurden ausschließlich aktive Konten mit regelmäßigem Gehalt berücksichtigt. In die Berechnung des Einkommenszuwachses fließen unter anderem ein:
- Monatsgehalt (nach Steuern und Abgaben)
- Einmalzahlungen, z. B. Inflationsausgleichsprämien bis 3.000 Euro
- Tarifsteigerungen und Gehaltserhöhungen
- Nebeneinkünfte, sofern regelmäßig und als Einkommen erkennbar
Nicht berücksichtigt wurden Sozialleistungen, passive Kapitalerträge oder unregelmäßige Geldeingänge.
Hinweis: Die Daten stammen von eher jungen, urbanen und überdurchschnittlich verdienenden Personen. Die Ergebnisse sind daher nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.
Was die Studie zeigt: Frauen wirtschaften effizienter
Die Auswertung der Forscherinnen und Forscher basiert auf einer Analyse von Einnahmen, Ausgaben und Dispokreditnutzung über einen Zeitraum von Anfang 2021 bis Ende 2024. Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Frauen geben im Alltag überlegter Geld aus und geraten dadurch seltener in finanzielle Engpässe.
So war der Anteil der Frauen, die in den Dispokredit rutschten, 34,2 Prozent geringer als bei den Männern. Und das, obwohl sie mit durchschnittlich weniger Einkommen auskommen mussten. Laut Studie liegt das nicht daran, dass Frauen grundsätzlich weniger konsumieren. Im Gegenteil: Die Ausgaben der Frauen stiegen sogar stärker an, gemessen am Ausgangswert. Doch weil sie auf einem niedrigeren Niveau starteten und seltener über ihre Verhältnisse lebten, konnten sie sich die höheren Preise offenbar besser leisten.
Ein weiteres Ergebnis: Männer erzielten zwar ein stärkeres Gehaltsplus, gaben aber auch deutlich mehr aus – etwa für variablen Konsum wie Einkäufe, Transport oder Freizeit. Gleichzeitig nutzten sie häufiger ihr Girokonto bis an die Belastungsgrenze. Bei Frauen verlief die Entwicklung zurückhaltender: Sie nutzten seltener den Dispo und wirtschafteten dadurch nachhaltiger.
Diese Unterschiede sind zwar nicht bei jeder einzelnen Person gleich ausgeprägt. Doch die Daten legen nahe: Frauen sind im Schnitt vorsichtiger, wenn es um den Umgang mit Geld geht.
Was Sie sich von sparsamen Menschen abschauen können
Finanziell klug zu haushalten ist keine Zauberei, sondern eine Frage der Gewohnheiten. Wer seine Ausgaben im Blick behält und rechtzeitig gegensteuert, kommt auch mit schwankenden Preisen besser klar. Diese 5 Tipps helfen dabei:
Fixkosten regelmäßig überprüfen
Miete, Strom, Versicherungen: Die größten Ausgaben fallen oft jeden Monat an und laufen stillschweigend weiter. Prüfen Sie regelmäßig, ob sich ein Anbieterwechsel oder eine Anpassung lohnt. Auch kleine Beträge summieren sich über das Jahr hinweg.
Dispokredit nur im Notfall nutzen
Der Dispokredit ist bequem, aber teuer. Wer ihn regelmäßig nutzt, verliert schnell den Überblick und zahlt hohe Zinsen. Besser: Eine feste Reserve auf dem Tagesgeldkonto einrichten und nur im Notfall antasten.
Haushaltsbuch führen oder App nutzen
Ein Haushaltsbuch zeigt, wohin das Geld wirklich fließt und wo Einsparpotenzial liegt. Wer Einnahmen und Ausgaben notiert, trifft bewusstere Entscheidungen. Statt Zettelwirtschaft oder Excel können Sie dafür den Finanzplaner im Online-Banking der Sparkassen nutzen: Er ordnet Ihre Umsätze automatisch Kategorien zu, zeigt Entwicklungstrends und hilft, Budgets festzulegen.
Rücklagen bilden – auch mit kleinen Beträgen
Es muss nicht gleich ein Notgroschen von mehreren tausend Euro sein. Schon 50 Euro im Monat helfen, finanzielle Spielräume aufzubauen, zum Beispiel mit einem Sparplan oder einem Tagesgeldkonto.
Ausgaben gemeinsam planen
Gerade in Haushalten mit mehreren Personen lohnt es sich, über Geld zu sprechen. Wer gemeinsame Ziele setzt und Ausgaben abstimmt, vermeidet Konflikte und spart mehr.
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Stand: 07.07.2025