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Gehälter, Mieten, Döner: Ihr Leben im Jahr 2050

Fundiert spekuliert
Wie viel werden Sie im Jahr 2050 verdienen? Was kostet dann eine Wohnung oder ein Döner? Und wird der Dax dann bereits die 100.000 Punkte geknackt haben? Wir haben die Entwicklung der letzten 25 Jahre angeschaut und die Trends frech in die Zukunft verlängert.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Der Döner könnte im Jahr 2050 knackige 21 Euro kosten.

  • Aber die Gehälter steigen auf lange Sicht deutlich schneller als die Preise. Die Menschen in Deutschland können sich also mehr leisten. Nur vielleicht nicht beim Döner.

  • Der Dax könnte bis 2050 die 100.000 Punkte-Marke überschritten haben.

Aufwärts, immer weiter aufwärts

Viele Menschen haben das Gefühl, es würde alles schlechter. Dabei geht es in der Regel aufwärts, Stück für Stück. Mit den Preisen. Aber auch mit den Löhnen und Gehältern. Ein Blick in die Zukunft kann helfen, diese Trends deutlicher wahrzunehmen. Wie also sieht Ihr Leben im Jahr 2050 finanziell aus?

Die Zeitspanne von 2000 bis 2025 eignet sich gut, um zu sehen, wie sich Deutschland auch in Zukunft entwickeln könnte. Es gab Wirtschaftskrisen und politische Streits und sogar eine Währungsreform. Kanzler stürzten und Kanzlerinnen blieben. Insgesamt sind die vergangenen 25 Jahre damit vermutlich ein guter Gradmesser für die kommenden 25, obgleich die hochgerechneten Werte natürlich spekulativ bleiben.

Inflation

Relativ zuverlässig lässt sich die Preisentwicklung vorhersagen. Woran das liegt? An der Europäischen Zentralbank. Sie tut alles dafür, dass die Inflationsrate, also die allgemeine Preissteigerung, bei knapp unter 2 Prozent liegt. Dazu hat sie verschiedene Instrumente wie den Leitzins in der Hand. Und die bedient sie auf mittlere Sicht ziemlich gut.

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statt 100 Euro kostet ein gleichwertiger Einkauf im Jahr 2050.

Von 2000 bis 2025 gerechnet, verteuerten sich die Waren, Dienstleistungen und Mieten in Deutschland um gut 61 Prozent. Den beiden Jahren sehr hoher Preissteigerungen infolge der Corona-Pandemie gingen Jahre sehr niedriger Inflation voran. Im Durchschnitt macht das ein jährliches Plus von 1,94 Prozent. Ziel erreicht.

Wenn dies auch bis 2050 so bleibt, werden sich die Preise um weitere 61 Prozent erhöhen. Das heißt, wenn Ihr Wocheneinkauf aktuell 100 Euro kostet, werden Sie in 25 Jahren mit 161 Euro rechnen müssen. Wobei das natürlich auch von Ihren Konsumgewohnheiten abhängt.

Einkommen

Klingt viel. Aber die Löhne und Gehälter steigen schneller. Zumindest taten sie das über die vergangenen 25 Jahre gerechnet. Es gibt zwar immer wieder auch Jahre, wo die Lohnsteigerungen nicht mit der Inflation mithalten. Meistens aber übertreffen sie sie. Kurzum: Die Menschen in Deutschland konnten sich auf längere Sicht immer mehr leisten.

So hat sich das durchschnittliche Gehalt laut Statistischem Bundesamt von 2000 bis 2025 fast verdoppelt. Verdiente jemand in Vollzeit vor 25 Jahren brutto noch 2.551 Euro pro Monat sind es Ende 2025 etwa 4.930 Euro (+93 Prozent).

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könnte das Durchschnittsgehalt im Jahr 2050 betragen.

Eine Prognose bleibt allerdings knifflig. Wirtschaftskrisen gibt es immer wieder. Wie gravierend diese ausfallen, lässt sich nicht voraussehen. Längere Zeiten höherer Arbeitslosigkeit würden das Lohnwachstum bremsen. Zudem könnten Automatisierung und Robotik weitere Teile der Arbeit übernehmen. Gleichzeitig sinkt perspektivisch die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter.

Bleibt es aber bei den Steigerungsraten, wird das durchschnittliche Gehalt bis 2050 auf gut 9.500 Euro pro Monat brutto steigen. Das macht mehr als 110.000 Euro pro Jahr. Es ist allerdings nur ein Durchschnittswert. Für einzelne Gehälter und Branchen kann es erhebliche Unterschiede geben.

Mindestlohn von 36 Euro

Besonders stark stiegen in den vergangenen Jahren übrigens die niedrigsten Gehälter Dank des Mindestlohns. Im Jahr 2000 gab es noch keinen einheitlichen Mindestlohn. Von der Einführung 2015 bis 2025 stieg er aber um 51 Prozent und damit um 4,19 Prozent pro Jahr. Das ergäbe rechnerisch einen Mindestlohn von 36 Euro je Stunde bis zum Jahr 2050. Vermutlich wird das Tempo langfristig aber eher etwas sinken.

Rente

Heiß diskutiert wird momentan die Rente. Die Frage ist dabei nicht: Wie sicher ist die Rente? Sondern: Wie stark wird sie steigen?

Im Jahr 2025 liegt die sogenannte Standardrente (nach 45 Beitragsjahren zum Durchschnittseinkommen) bundesweit bei etwa 1.835 Euro brutto im Monat. Das zeigen Daten der Deutschen Rentenversicherung, erhöht um die letzte Rentenerhöhung.

Wie stark steigen die Renten pro Jahr?

Vom Jahr 2000 bis 2025 stieg die Rente in den westlichen Bundesländern um 64 Prozent. Im Osten war das Startniveau niedriger und der Aufholeffekt größer. Daher stieg sie dort im gleichen Zeitraum um 89 Prozent. Seit 2025 gilt ein einheitliches Rentenrecht, der Angleichungsprozess ist abgeschlossen.

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könnte die Standardrente 2050 betragen.

Erhöhen sich die Renten wie bisher im Westen mit der historischen Durchschnittssteigerung von 1,93 Prozent jährlich, ergäbe sich bis 2050 eine Standardrente von etwa 2.960 Euro. Dies bleibt jedoch eine vereinfachte Rechnung, da Renten stark von der Lohnentwicklung abhängen.

Döner

Wie viel Döner bekommt man aber in Zukunft für all die Gehälter und Renten? Mehr oder weniger? Die Dönerpreise sind, der Eindruck täuscht also nicht, besonders stark gestiegen in den vergangenen 25 Jahren. Im Jahr 2000 war ein Döner für 5 bis 7 Mark zu haben, umgerechnet und über den Daumen gepeilt also für 3 Euro.

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könnte ein Döner im Jahr 2050 kosten.

Im Jahr 2025 sind 7 bis 9 Euro der Standard. Zum Mittelwert 8 Euro ergibt sich gegenüber dem Jahr 2000 also ein Sprung um fast 170 Prozent. Geht das so weiter, kostet der Döner im Jahr 2050 etwa 21 Euro.

Da diese Preissteigerungsrate über dem jährlichen Gehaltswachstum liegt, können Sie sich also immer weniger Döner leisten. Ob sich die hohen Preissprünge vor allem aus den Jahren 2021 bis 2024 aber wiederholen, ist schwer zu sagen.

Mieten

Die Grenzen des simplen Hochrechnens zeigen sich bei den Mieten. Hier gibt es viele Faktoren, die den Markt bestimmen: Zinsniveau, Lage, Demografie, Zuwanderung, Neubautempo, Konjunktur und politische Maßnahmen wie Mietpreisbremsen. Da wird die Prognose schnell unzuverlässig.

Mieten steigen nur sehr langsam – meistens jedenfalls

Fakt ist, von 2000 bis 2025 stieg laut Statischen Bundesamt der Mietindex in Deutschland um 40 Prozent. Die Mieten in Deutschland stiegen also jährlich im Durchschnitt um knapp 1,4 Prozent. Angesichts der hohen Gehaltssteigerungen von fast 2,7 Prozent können sich die Deutschen immer mehr Wohnraum leisten.

Ob das so bleibt, ist wie erwähnt, von vielen Faktoren abhängig. Auch in den vergangenen Jahrzehnten wechselten sich Phasen sehr niedriger Mietsteigerungen mit Phasen höhere Zuwachsraten ab.

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könnte die Kaltmiete einer Wohnung betragen, die jetzt noch 1.000 Euro kostet.

Zwei Beispielrechnungen vermitteln hier einen guten Eindruck. Angenommen, Ihre Kaltmiete beträgt aktuell 1.000 Euro. Bei einer jährlichen Mietsteigerung von 1,36 Prozent lag sie 2000 noch bei 714 Euro. 2050 würde sie auf 1.401 Euro steigen.

Deutlich höher würde die Miete ausfallen, wenn Sie so schnell steigt, wie es der Berliner Senat mit den kommunalen Wohnungsgesellschaften vereinbart hat. Dort dürfen Bestandsmiete um bis zu 2,9 Prozent pro Jahr erhöht werden. Damit würde sich Ihre jetzige Kaltmiete bis 2050 verdoppeln.

Wohneigentum

Noch stärker schwanken die Eigentumspreise. Zuletzt gab es ein Jahrzehnt mit sprunghaften Anstiegen. Ein extremes Beispiel: In München hat sich der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen laut empirica-Daten allein zwischen 2012 und 2022 fast verdreifacht auf 9.200 Euro je Quadratmeter. Würde sich diese Entwicklung fortsetzen, läge der Quadratmeterpreis 2050 bei astronomischen 110.000 Euro.

Hier spielen allerdings auch die Finanzierungskosten eine wichtige Rolle. In dem Zeitraum von 2008 bis 2022 fielen die Zinsen stark, sodass deutlich weniger für Zinszahlungen aufgewendet werden musste, was sich entsprechend in höheren Preisen niederschlug. Dieser Effekt dürfte künftig überschaubar sein.

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könnte eine Wohnung kosten, die heute 500.000 wert ist.

Aber auch bundesweit und auf längere Sicht betrachtet, stiegen die Immobilienpreise. Häuser verteuerten sich von 2000 bis 2025 um 81 Prozent. Der Hauspreisindex des Statistischen Bundesamtes bündelt die Preise bestehender und neugebauter Häuser. Das macht einen Wertzuwachs von 2,4 Prozent pro Jahr.

Sollte es so weiter gehen, würden für eine Wohnung, die heute 500.000 Euro kostet, im Jahr 2050 mehr als 900.000 zu berappen sein.

Lage, Zustand, Konjunktur, Demografie und Zinsniveau spielen aber für diese Betrachtung eine wichtige Rolle.

Börse

Als Anlage zunehmend beliebt sind Aktien. Ein letzter Blick gilt daher noch der Börse. Denn hier sind die Steigerungsraten besonders hoch. Und das schon seit Jahrhunderten.

Der US-amerikanische Dow Jones Industrial Index, stieg von gut 40 Punkten im Jahr 1896 auf knapp 48.000 Punkte im Dezember 2025. Pro Jahr macht das ein Plus von 5,6 Prozent. So könnte dieser 2050 demnach bei etwa 188.000 Punkten stehen. Jedoch: Börsen sind besonders volatil. In einzelnen Jahren verzeichnete der Dow Jones deutliche Verluste, in vielen Jahren erzielte der Index allerdings auch ein Plus von deutlich mehr als 5,6 Prozent.

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könnte der Dax im Jahr 2050 zeigen.

Ähnliches gilt für den Dax. So war der Dax Ende 2000 noch relativ hoch bewertet, ehe die Dotcom-Blase platzte und für deutliche Verluste sorgte. Um aber konsistent zu sein, das Jahr 2000 ebenfalls als Startpunkt für den Renditemaßstab dienen. Der Dax beendete das Jahr damals bei 6.433 Punkten und hat sich bis heute fast verdreifacht auf ungefähr 24.000 Punkte (Stand 5.12.2025). Das entspricht einer jährlichen Rendite von 5,4 Prozent, allerdings sind darin schon Dividendenzahlungen enthalten, die beim Dow Jones noch dazukommen.

Wenn der Dax dieses durchschnittliche Wachstum beibehält, stünde er 2050 bei etwa 90.000 Punkten. Gut möglich, dass in einer Hochphase noch vor dem Jahr 2050 sogar die 100.000 Punkte überschritten werden.

Wenn es so kommt, werden Sie natürlich hier alles über den Meilenstein lesen. Bis dahin schauen wir gespannt auf die Zukunft, die letztlich doch niemand vorhersehen kann.

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Stand: 09.12.2025

Hinweis: Das Artikelbild ist KI-generiert.

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