Der Deutsche Aktienindex feiert seinen 35. Geburtstag; die in ihm gelisteten Unternehmen gehören zu den größten und bekanntesten der deutschen Wirtschaft und haben die höchste Marktkapitalisierung.
Er notiert nun bei rund 16.000 Punkten und hat damit seit seiner Gründung eine durchschnittliche jährliche Rendite von mehr als 8 Prozent verbucht.
Von dieser beeindruckenden Performance könnten noch mehr inländische Anlegerinnen und Anlegern profitieren als bisher.
Als der DAX am 1. Juli 1988 offiziell eingeführt wurde, beendete er seinen ersten Handelstag mit einem Schlusskurs von 1.163,52 Punkten. Seitdem hat sich der Index knapp versechzehnfacht. Pünktlich im Jubiläumsjahr erreichte er ein neues Rekordhoch von mehr als 16.000 Punkten. Seine beeindruckende Rendite beträgt mehr als 8 Prozent pro Jahr. Mit diesem Erfolg stellt er andere weltweit wichtige Aktienindizes wie den breiten europäischen Aktienmarkt (Stoxx600) und den globalen Aktienmarkt (MSCI World) in den Schatten.
Dabei kommt es bei der Aktienanlage am DAX nicht nur auf die Kursgewinne an. Ein wichtiger Teil des Anlageerfolges geht auf die Dividendenausschüttungen der in dem Index gelisteten Unternehmen zurück. Das bedeutet, dass sämtliche historischen Dividendenzahlungen in seine Entwicklung eingerechnet werden. Damit unterscheidet sich das DAX-Indexkonzept von anderen globalen Leitindizes, die als reine „Kursindizes“ veröffentlicht werden.
Besonders ersichtlich wird dies im direkten Vergleich des DAX-Performance Index und des DAX-Kursindex: Denn während der Performance Index inklusive Dividendenzahlungen und Ausschüttungen Ende Mai 2023 beim 15,7-fachen des Ausgangswerts vom Dezember 1987 notierte, erreichte der Kursindex zum selben Zeitpunkt das 6,2-fache seines Ausgangswerts. Damit stieg der Kursindex um durchschnittlich 5,3 Prozent pro Jahr, wohingegen sich die Gesamterträge auf jährlich 8,1 Prozent beliefen.
Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe, betont die Innovationskraft, Anpassungsfähigkeit und den Wandel der im DAX gelisteten Unternehmen. Der Aufstieg in den DAX verschaffe ihnen nicht nur Ansehen und Gehör, sondern eröffne ihnen auch einen guten Zugang zu internationalen Kapitalgebern.
Dabei ist der DAX kein reines Abbild der deutschen Wirtschaft, sondern vielmehr ein Indikator für den Puls der Weltwirtschaft: Die in dem Index enthaltenen Unternehmen sind global in Produktion, Wertschöpfung und Absatz aufgestellt und spielen international in der Champions League. Aktuell erwirtschaften sie lediglich 17 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland, während 23 Prozent aus den USA und 20 Prozent aus der Region Asien-Pazifik stammen.
Trotz der seit Jahren anhaltenden beeindruckenden Performance der DAX-Konzerne profitieren aber eher wenige der privaten Anlegerinnen und Anleger in Deutschland von dieser Entwicklung. Einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zufolge ist ihre Zahl 2022 zwar auf einen Rekordwert gestiegen. Sie belief sich aber lediglich auf knapp 13 Millionen Menschen. Dabei ermögliche die Investition in Aktien angesichts der Aussicht auf weiterhin hohe Inflationsraten, einen realen Wertzuwachs zu erzielen, betont Schallmayer. Er empfiehlt Interessierten, die Chance zu nutzen und an den Kurs- und Dividendenerträgen der DAX-Unternehmen zu partizipieren.
Zudem erwartet Schallmayer, dass der Dax seine Erfolgsgeschichte fortsetzt. Trotz unvermeidlicher Kursschwankungen prognostiziert der Kapitalmarktexperte eine jährliche durchschnittliche Renditeentwicklung von 6 Prozent in den kommenden Jahren.
Stand: 30.06.2023