Ein großer leerer Parkplatz mit Aufladestationen für Elektroautos. Im Hintergrund Hochhäuser im Sonnenschein.

E für alle: Anzahl der Elektro-Ladesäulen soll deutlich wachsen

Bundesweiter E-Ladenetzausbau
500 Millionen Euro für das deutsche E-Auto-Ladenetz: Mit dem Geld will der Bund Schnell- und Standardladestationen sowie deren Anschluss an das Netz finanzieren. Auch die bereits bestehende Infrastruktur soll modernisiert werden.

Ohne Elektroautos keine Ladesäulen – und ohne Ladesäulen keine Elektroautos: Das Aufladen war bisher für viele Menschen ein Grund, sich kein Elektrofahrzeug zu kaufen. Mittlerweile gibt es eine Entwicklung in Deutschland: 840.00 elektrische Fahrzeuge sind zugelassen (Statista, Stand Oktober 2022). Und die Zahl der Stromtankstellen soll weiter deutlich steigen.


Das Wichtigste in Kürze:

Erneuerbare Energien auf den Straßen

Die EU-Kommission hat ein 500 Millionen Euro schweres Förderprogramm für den Ausbau des deutschen Ladenetzes für E-Autos genehmigt. Das teilte die Brüsseler Behörde mit. Das Programm sei außerdem ein Schritt zum Erreichen der Klima- und Umweltziele der EU. Demnach sollen die CO2- und Schadstoffemissionen deutlich verringert werden.

Bereits Ende 2020 hatte die EU-Kommission mitgeteilt, bis zum Jahr 2030 mit mindestens 30 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybride (Kombination aus Verbrenner- und E-Motor) mit Strom aus erneuerbaren Energien zu planen. Zudem seien in Europa bis 2030 drei Millionen öffentliche Ladestationen notwendig, um den Bedarf der E-Fahrzeuge decken zu können.

Ladeinfrastruktur: Ziel von 1 zu 10 noch weit entfernt

Unlängst hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) gemahnt, dass für die Klimaziele der EU dringend ein flächendeckendes Ladenetz von E-Tankstellen für Elektroautos errichtet werden müsse. Davon sei man allerdings noch weit entfernt.

Laut einer Auswertung des VDA lag Deutschland im September 2022 bei ca. 68.000 Ladepunkten.

Die Zielgröße der EU-Kommission: eine Stromtankstelle pro zehn Elektroautos. Die Zahl der E-Autos wächst dreimal so schnell wie das Wachstum der Ladesäulen und so kamen Mitte 2022 rund 23 Fahrzeuge auf einen Ladepunkt.

Um den Ausbau zu beschleunigen, will der Bund mit den 500 Millionen Euro nun Schnell- und Standardladestationen und deren Anschluss an das Netz finanzieren. Zudem sind künftig Zuschüsse für die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur möglich.

Häufige Fragen zum E-Ladenetz und zur E-Infrastruktur

Ende Juni 2021 gab es in Deutschland laut dem Statistikportal Statista.de knapp 23.500 E-Ladepunkte. Dazu kommen die privaten Ladestationen sowie die Angebote zum elektrischen Tanken von Unternehmen, wie etwa Baumärkten, Einkaufszentren und Sparkassen.

Die EU-Kommission hat eine Zielgröße für die Ladeinfrastruktur vorgegeben: Eine Lademöglichkeit pro zehn Elektroautos sei notwendig, um einen reibungslosen Verkehr und die EU-Klimaziele zu erreichen.

Die Website des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)  gibt einen umfangreichen Überblick über die aktuell verfügbaren Ladestationen in Deutschland.

Das Laden eines Elektroautos funktioniert wie der Tankvorgang bei Benzinern oder Dieselfahrzeugen. Nur dass das Laden länger dauert: In der Regel je nach Modell zischen 40 Minuten und 15 Stunden. Das Fahrzeug wird für den Ladevorgang (meist) mit einem Kabel und einem Stecker an die Ladestation angeschlossen.

Die Bezahlung erfolgt bislang meistens über die sogenannte Ladekarte. Mit ihr erkennt die Säule den Ladekarten-Anbieter und übermittelt ihm die Kosten. Er stellt sie dann dem Kunden in Rechnung. Seit Frühjahr 2021 fordern aber die Ladesäulenverordnung und die Förderrichtlinie zur Errichtung von Ladeinfrastruktur für neue Ladesäulen eine Direktbezahlmöglichkeit: mittels Bargeld, EC-, Kreditkarte oder App. Das soll die Bezahlung vereinfachen.

Ladestationen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und von vielen Anbietern. Eine genaue Übersicht über die Förderung  bietet die staatliche Förderbank KfW.

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