
Definition der Nettofinanzverbindlichkeiten
Der Begriff beschreibt die Höhe der gesamten zinstragenden Verbindlichkeiten eines Unternehmens, abzüglich liquider Mittel wie Cash oder kurzfristig verfügbarer Anlagen. Damit werden die tatsächlichen Nettoschulden sichtbar. Vereinfacht gesagt sind die Nettofinanzverbindlichkeiten also die tatsächlichen Nettoschulden eines Unternehmens (Schulden minus liquide Mittel).
Mit dieser Formel können Sie die Nettofinanzverbindlichkeiten berechnen
Finanzverbindlichkeiten − liquide Mittel = Nettofinanzverbindlichkeiten
Hinweis: Dabei zählen sowohl langfristige als auch kurzfristige Finanzverbindlichkeiten dazu, etwa Bankdarlehen oder Anleihen. Durch die Gegenrechnung mit Cash und Äquivalenten lässt sich ermitteln, wie stark ein Unternehmen tatsächlich verschuldet ist.
Bedeutung der Nettofinanzverbindlichkeiten
Die Kennzahl ist unter anderem wichtig für
- Analystinnen und Analysten,
- Investorinnen und Investoren
- Unternehmen selbst.
Sie liefert Hinweise auf den Verschuldungsgrad und das Risikoprofil des Unternehmens. Dabei wird sie oft im Zusammenhang mit dem Working Capital und dem Unternehmenswert betrachtet.
Eine hohe Nettoverschuldung kann die Flexibilität einschränken. Eine niedrige Nettoverschuldung oder sogar ein Netto-Cash-Bestand kann hingegen ein Zeichen für starke finanzielle Stabilität sein. Nettofinanzverbindlichkeiten sind ein zentraler Faktor bei Investitionsentscheidungen und Unternehmensbewertungen.


