Wie nachhaltig sind die Sparkassen?

NACHHALTIGKEIT wird groß geschrieben

Kaum jemand in der Finanzbranche erreicht so viele Menschen wie die Sparkassen – der größte Finanzverbund Europas. Die Unternehmen folgen in ihrer Philosophie bis heute dem Gedanken, mit dem die ersten Sparkassen vor mehr als 200 Jahren gegründet wurden: Menschen überall im Land wirtschaftliche und soziale Teilhabe zu ermöglichen. 

Da Menschen allerorts den Blick immer stärker auf eine gute Zukunft richten, liegt es nur nahe, dass die Sparkassen-Finanzgruppe Nachhaltigkeit groß, ja sogar sehr groß schreibt. Denn es geht um viel: Um dauerhaftes Vertrauen, um sachkundige Kompetenz und um eine lebenswerte Zukunft.

Die Breitenwirkung ist enorm, der Einfluss ist bedeutend, die Verantwortung ist groß. Deshalb engagieren sich Sparkassen sehr, Nachhaltigkeit hat eine hohe Priorität. Das bedeutet konkret:

  • sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen
  • gewerblich und privat nachhaltige Investments zu fördern
  • bei Kooperationen insbesondere auf den Umwelt- und Klimaschutz zu achten
  • Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Klimaziele zu erreichen
  • bis 2035 selbst CO2 -neutral zu werden. 

Nicht über Nachhaltigkeit reden, sondern nachhaltig handeln

Mehr als 200 Sparkassen und zahlreiche Verbundunternehmen haben sich bereits verpflichtet, klimafreundlicher und nachhaltiger zu wirtschaften. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), nennt den Klimaschutz „eine große Herausforderung unserer Zeit“. Schließlich geht um eine kaum vergleichbare Transformation, bei der die Kunden und Kundinnen der Sparkassen ebenso mitziehen müssen wie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 

Was Sparkassen für die Nachhaltigkeit tun

Die Sparkassen kennen ihre Region, kennen ihre Kundschaft. Sie pflegen langfristige Geschäftsbeziehungen, darum wissen sie um die Ansprüche, die heute in puncto Nachhaltigkeit gestellt werden. Vertrauen und Nähe gehören zur DNA der Sparkassen, deshalb sind sie – auch im Interesse ihrer Glaubwürdigkeit – bei vielen Nachhaltigkeits-Initiativen vor Ort mit dabei:

  • Die Sparkasse Allgäu ist dem Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 beigetreten, um die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. Ein Meilenstein aus 2020: In jenem Jahr konnte die Sparkasse 45 Prozent CO2-Emissionen einsparen, etwa durch papierlose Abwicklungsprozesse oder durch die Erweiterung von Fotovoltaikanlagen auf den Gebäuden.
  • Die Kreissparkasse Limburg ist grüner geworden – unter anderem durch Elektrofahrzeuge, die mit eigenem Solarstrom geladen werden. Im Technischen Zentrum ist sie tagsüber energieautark. Und sie hat etliche Leuchten in LED umgerüstet.
  • Die Sparkasse Hannover liebt ihre Region, deshalb hat sie ihre Gebäude auf Ökostrom und -gas umgestellt. Zu ihren nachhaltigen Angeboten für Kunden und Kundinnen gehört etwa der Sparkassenbrief N+, der unter anderem die Förderung von Lastenrädern unterstützt. Um noch besser zu werden und gleichzeitig transparent zu sein, lässt die Sparkasse Hannover ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten von unabhängigen Gutachtern überprüfen.
  • Die Stadtsparkasse Augsburg setzt auf stromsparende IT sowie auf Energieeffizienz bei Bauvorhaben, Modernisierung und Sanierung. Sie hat einen eigenen Fachbereich „Nachhaltigkeit und Zukunftsstrategie“ geschaffen. In ihrer Region pflanzte die Sparkasse nicht nur 2.000 Baumsetzlinge – sozusagen einen neuen Wald, sie unterstützt auch die Umweltstation Augsburg. Die kann durch die Förderung der Sparkasse eine Insektenrangerin beschäftigen, die Interessierten vermittelt, wie sie ihre Gärten artenschutzgerecht gestalten können.
  • In der Sparkasse Kinzigtal wurden 60.000 neue „Mitarbeiterinnen“ eingestellt – Honigbienen. Sie werden geschätzt als fleißige Akteurinnen im örtlichen Öko-System. Das Bienenprojekt hat sein Zuhause an einem Waldrand und auf der sparkasseneigenen Blumenwiese.

Wichtige Fragen und Antworten:

Wie nachhaltig eine Sparkasse oder Bank ist, lässt sich zum Beispiel daran ablesen, welche Finanzprodukte sie anbietet und welche Projekte sie unterstützt. Nachhaltige Kreditinstitute orientieren ihr Handeln an ökologischen, wirtschaftlichen und ethischen Maßstäben. Das Nachhaltigkeitsverständnis sollte sich auf die drei Bereiche Umwelt, Wirtschaft und Soziales erstrecken. Die Bank oder Sparkasse sollte sich an zentralen Leitlinien aus diesen Bereichen orientieren, selbst danach handeln, Investitionen in diese Richtung fördern und Kredite und Finanzierungen nach entsprechenden Kriterien vergeben. 

Eine nachhaltige Bank oder Sparkasse legt Gelder verantwortungsvoll an und unterstützt Kundinnen und Kunden bei nachhaltig wirksamer Geldanlage. Im Fokus stehen etwa die ökologische Landwirtschaft, moderne Abfall- und Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien, nachhaltige Verkehrs- und soziale Projekte, Bildung und Kultur. Ausgeschlossen werden in aller Regel Investments in Waffengeschäfte, fossile Energie, Atomkraft, Massentierhaltung, Gentechnik, in die Tabak- oder Glücksspielindustrie. Die so genannten ESG-Kriterien spielen dabei eine große Rolle. 

Die drei Buchstaben ESG beschreiben die drei großen Themenfelder der Nachhaltigkeit: E steht für „Environmental“, also Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes; das S meint „Social“, also Achtung von Rechten, Interessen und Wohlergehen von Menschen und Gemeinschaften; und das G repräsentiert das Themenfeld „Governance“, also verantwortungsvolle Unternehmensführung, etwa durch Transparenz innerhalb des Unternehmens und Fairness gegenüber Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden. ESG bündelt also ökologische, soziale und ethische Kriterien, um Investitionen in Aktien, Fonds oder Derivate zu beurteilen. ESG hilft somit, nachhaltige Anlagestrategien sorgfältig zu verifizieren.

Wer nachhaltig handelt, agiert immer auch wirtschaftlich im grünen Bereich, schließlich geht es bei Nachhaltigkeit ja gerade um die langfristige Perspektive. Auch Kundinnen und Kunden, die nachhaltig investieren, wollen mit ihrer Geldanlage langfristig Wertzuwächse erzielen. Um die Lebensgrundlagen nachfolgender Generationen sinnvoll zu sichern, darf sich Nachhaltigkeit nicht in Klimafragen erschöpfen, wichtig ist der Blick auf die ESG-Risiken insgesamt. Dazu rät auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). 

Nachhaltigkeit ist für die Sparkassen nicht neu, sie engagieren sich seit jeher für das Gemeinwohl vor Ort. Gesellschaftliche Verantwortung ist Teil des Selbstverständnisses der Sparkassen – vor Ort in ihren Geschäftsgebieten und auch darüber hinaus. Es ist deshalb nur konsequent, dass Nachhaltigkeit in der täglichen Arbeit umgesetzt wird. Die Sparkassen, die mehr als jeden zweiten Bundesbürger direkt erreichen, sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst. 

  • Immer mehr Sparkassen unterzeichnen die Selbstverpflichtung für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften. Sie verpflichten sich damit unter anderem, bis 2035 im eigenen Geschäftsbetrieb CO2-neutral zu sein. Dazu werden jedes Jahr die innerbetrieblichen Treibhausgasemissionen ermittelt. Energie wird sparsam verbraucht, Strom aus erneuerbaren Quellen bezogen.
  • Nachhaltigkeit wird integriert in die Lehrpläne der Aus- und Fortbildung in den Sparkassen. Sparkassen coachen ihre Führungskräfte und schulen Mitarbeitende, um den notwendigen ökologischen Wandel zu unterstützen.
  • Digitales Arbeiten wird immer alltäglicher.
  • Selbstverständlich wird auch umweltfreundliche Mobilität gefördert und der CO2-Ausstoß dadurch drastisch reduziert (weniger Flüge, mehr Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln).
  • Nachhaltige Investments werden bei jeder Anlageberatung und Vermögensverwaltung abgefragt und das Produktangebot ständig erweitert.
  • Sparkassen, die die Selbstverpflichtung für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet haben, achten besonders darauf, private, gewerbliche und öffentliche Kunden und Kundinnen beim Umdenken und dem Umbau Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen, etwa mit entsprechenden Finanzierungen, die auch Förderprogramme einbeziehen können.
  • Die Sparkassen setzen sich ein für die Entwicklung grüner Pfandbriefe und grüner Sparbriefe.
  • Um die Bedürfnisse bei der ökologischen Transformation vor Ort zu ermitteln, halten die Sparkassen engen Kontakt zu Akteuren und Akteurinnen der Zivilgesellschaft und zu anderen Stakeholdern.
  • Sparkassen fördern auch den Reichtum an Talenten. Sie sind offen für unterschiedliche Lebensentwürfe und kulturelle Hintergründe. Vielfalt und Diversität setzen sich – ganz im Interesse des nachhaltigen Wirtschaftens – auch bei den Sparkassen durch. Getreu dem Motto: So bunt ist Rot.

Sie möchten nachhaltig Geld anlegen? Wir beraten Sie gern.