
Polen hat seine Goldreserven seit 2023 mehr als verdoppelt und ist mit fast 90 Tonnen Goldkäufen im Jahr 2024 der weltweit größte Goldkäufer.
Die Goldkäufe dienen vor allem der Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Risiken, besonders seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine.
Zentralbanken weltweit haben 2025 ihre Goldkäufe mit insgesamt rund 630 Tonnen stark verstärkt, das hat die Goldpreis-Rallye maßgeblich vorangetrieben.
Polens Zentralbank kauft seit einiger Zeit massiv Gold und hat ihre Bestände innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt. Knapp 67 Tonnen hat die Notenbank bislang allein in diesem Jahr gekauft, und damit mehr als jede andere. Im Jahr 2024 waren es knapp 90 Tonnen Gold – fast doppelt so viel wie die chinesische Zentralbank. Auch damit belegte das Land Platz 1.
2023 kam es auf Platz 2 mit 130 Tonnen. Seit 2023 haben sich die polnischen Goldreserven mehr als verdoppelt. Das Land verfügt inzwischen über rund 515 Tonnen Gold. Weltweit liegt es damit auf Platz 10 knapp hinter den Niederlanden, aber vor Großbritannien und Spanien.
Notenbanken weltweit kaufen 630 Tonnen und treiben den Goldpreis
Inzwischen kaufen auch einige andere EU-Staaten verstärkt Gold: Tschechien war 2023 (rund 19 Tonnen) und 2024 (rund 21 Tonnen) unter den Top 5. In diesem Jahr liegt das Land mit Käufen in Höhe von knapp 16 Tonnen auf Platz 6.
Weltweit haben Notenbanken 2025 ihre Goldreserven kräftig aufgestockt: Insgesamt haben sie nach Zahlen des World Gold Councils in diesem Jahr bisher rund 630 Tonnen gekauft. Damit sind sie wesentlich dafür verantwortlich, dass der Goldkurs in diesem Jahr bisher um etwa 58 Prozent gestiegen ist. Absolut bedeutet das einen Zuwachs von ungefähr 1.526 auf aktuell mehr als 4.120 US-Dollar pro Feinunze Gold.
De-Dollarisierung und globale Risiken sorgen für Zukäufe
Der zentrale Grund für die hohen Goldkäufe Polens ist die Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Risiken. Die aktuelle Lage und mögliche zukünftige Bedrohungen gefährden die militärische und wirtschaftliche Sicherheit des Landes, das Mitglied der Europäischen Union (EU) und der NATO ist.
Dieses Motiv gewann insbesondere nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 an Relevanz. Damals froren die westlichen Staaten als Teil ihrer Sanktionen die Devisenreserven der russischen Notenbank ein.
Zentralbanken kaufen Gold vor allem, weil es als sichere Anlage für Staatsreserven gilt: Im Vergleich zu Währungen ist Gold
- deutlich weniger anfällig für inflationäre Geldpolitik,
- kann nicht beliebig vermehrt werden und
- gilt als stabiler Vertrauensanker in unsicheren Zeiten.
- Zudem stärkt der Besitz von Gold die Vertrauenswürdigkeit der Zentralbanken und Landeswährungen.
Gerade in Zeiten globaler Krisen und Finanzunsicherheit wird Gold deshalb immer wichtiger, um Währungsreserven zu diversifizieren und unabhängiger etwa vom US-Dollar zu werden. Experten sprechen von „De-Dollarisierung“.
Mit seinen massiven Goldkäufen setzt Polen ein klares Zeichen in turbulenten Zeiten. Als EU- und NATO-Mitglied sichert es sich gegen Risiken ab, die nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine dramatischer geworden sind. Zentralbanken in Europa und weltweit folgen diesem Trend, ihre Reserven mit dem Edelmetall abzusichern. Für Anlegerinnen und Anleger verdeutlicht dies die wachsende Bedeutung von Gold in einem zunehmend unberechenbaren globalen Umfeld.
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Stand: 12.11.2025



