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Eine Familie steht in einem sanierungsbedürftigen Haus.

Neues Förderprogramm „Jung kauft Alt“ – Eine Chance für Familien?

Kauf eines Altbaus
Anfang September 2024 ist das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“ gestartet: Familien oder Alleinerziehende mit Kind können jetzt zinsgünstige Kredite für den Erwerb und die Modernisierung alter Häuser beantragen. Doch es gibt dabei einige Hürden zu überwinden und wichtige Anforderungen umzusetzen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Alternative für Familien: Seit 3. September 2024 gibt es zinsgünstige Kredite für den Kauf und die Sanierung alter Häuser, jedoch mit strengen Auflagen.

  • Sanierungsanforderungen: Die Häuser müssen innerhalb von 4,5 Jahren energetisch modernisiert und auf erneuerbare Energien umgestellt werden.

  • Kritik: Experten fordern flexiblere Bedingungen, da die Anforderungen für Familien sehr hoch sind; sie schlagen Verbesserungen vor.

Leere Häuser und verlassene Ortskerne sollen wiederbelebt werden

In Deutschland stehen rund 2 Millionen alte Wohnhäuser leer, vor allem in kleineren Städten und ländlichen Gebieten. Oft ist es für viele Menschen günstiger, neu zu bauen, anstatt ein älteres Haus zu sanieren. Um diesen Leerstand zu verringern, fördert die Bundesregierung den Kauf und die Renovierung alter Häuser.

Das Programm Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb (Kredit 308), kurz: Jung kauft Alt , soll:

  • Ressourcen schonen,
  • bestehende Bausubstanz erhalten,
  • leerstehende Gebäude bewohnbar machen und
  • verlassen wirkende Ortskerne wiederbeleben.
  • Aber vor allem soll es Familien unterstützen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

Voraussetzungen und Details: So funktioniert's mit dem Förderkredit

Viele alte Häuser stehen leer, weil die Sanierungskosten oft sehr hoch sind und Neubauten bevorzugt werden. Diesem Trend soll das Programm „Jung kauft Alt“ entgegenwirken. Die folgenden Voraussetzungen müssen Interessierte erfüllen, um die Förderung beanspruchen zu können:

Einkommensgrenzen bei der Unterstützung für Familien

„Jung kauft Alt“ des Bundesbauministeriums bietet zinsvergünstigte Kredite für den Kauf von älteren Immobilien, die energetisch saniert werden müssen. Je nach Anzahl der Kinder können Familien Kredite zwischen 100.000 und 150.000 Euro erhalten. Allerdings gilt eine Einkommensgrenze: Familien mit einem Kind dürfen maximal 90.000 Euro steuerpflichtiges Einkommen im Jahr haben. Für jedes weitere Kind steigt diese Grenze um 10.000 Euro.

Konkrete Anforderungen an die Sanierungen

Um die Förderung zu erhalten, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Entscheidend ist vor allem die umfangreiche Sanierung der Immobilie, die eine zentrale Rolle spielt. Wird so der Traum vom Eigenheim wahr?

Das sind die Voraussetzungen:

  • Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind unter 18 Jahren (zum Zeitpunkt der Antragstellung).
  • Familien, die bereits Baukindergeld beziehen oder schon eine Immobilie besitzen, sind von der Förderung ausgeschlossen.
  • Wer bereits Immobilien besitzt, ist ebenfalls ausgeschlossen.
  • Die geförderte Immobilie muss von der Familie selbst bewohnt werden (mindestens 50 Prozent Eigentumsanteil).
  • Sie darf nicht als Ferienwohnung oder zur Vermietung genutzt werden. Diese Zweckbindung gilt für 5 Jahre.
  • Die Immobilie muss stark sanierungsbedürftig sein, also in den Effizienzklassen F, G oder H liegen.
  • Innerhalb von 4,5 Jahren muss das Gebäude auf mindestens die Energieeffizienzklasse 70 EE saniert werden.
  • Die Wärmeerzeugung muss zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbare Energien umgestellt werden, was oft einen Heizungstausch erfordert.
  • Für die energetische Sanierung muss eine Expertin oder ein Experte für Energieeffizienz beauftragt werden, die in der Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) aufgeführt sind.

Kritik an den Rahmenbedingungen

Trotz des Potenzials des Programms, alte Häuser zu sanieren und Ortskerne zu beleben, bestehen Bedenken. Unter anderem halten Immobilienverbände die Vorgaben für zu ehrgeizig. In der Regel ist der Erwerb eines alten Hauses für junge Familien deutlich besser zu stemmen als ein Neubau. Aber bei diesem Programm seien die Anforderungen zu strikt.

Fachleute bemängeln außerdem, dass die anspruchsvollen Auflagen viele Familien finanziell und zeitlich stark belasten würden. So seien umfassende Maßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel der Austausch der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien. Gerade junge Familien könnten trotz staatlicher Unterstützung Schwierigkeiten haben, die Kosten für die Modernisierung zu stemmen. Auch die festgelegten Einkommensgrenzen gelten als Hindernis, da sie viele potenzielle Bewerber ausschließen könnten.

Gute Idee, aber hohe Hürden – Vorschläge zur Verbesserung

Grundsätzlich gilt: Jede Sanierung ist besser als keine Sanierung. Und das Programm „Jung kauf Alt“ könnte umweltpolitisch sogar sehr viel bewegen, betonen die Experten. Denn der Wechsel des Eigentümers sei oft der perfekte Moment, um energetische Sanierungen umzusetzen. Umso bedauerlicher sei es, dass zu viele klimapolitische Anforderungen das Ganze überlasten.

Vor allem sollten die Bedingungen des Programms flexibler gestaltet werden. Dazu zählen unter anderem:

  • längere Zeiträume für die Sanierungen sowie
  • niedrigere energetische Standards, um die Kosten zu senken.
  • Spürbare und garantierte Zinsvergünstigungen sowie
  • erhöhte Einkommensgrenzen.

Zusätzlich könnte eine Reform der Grunderwerbsteuer klimafreundliche Investitionen besser fördern und auch den Kauf von Altbauten attraktiver machen.

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Stand: 09.09.2024

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