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Junge sitzt auf Koffer am Flughafen

Flugreisende müssen sich auf höhere Ticketpreise einstellen

Darum wird Fliegen 2025 teurer
Bei vielen Menschen ist bereits die Reiseplanung für 2025 in vollem Gange. Vor allem für Flugreisende kann es künftig aber erheblich teurer werden. Grund dafür sind die höheren Kosten der Fluggesellschaften.
Das Wichtigste in Kürze
  • Gestiegene Steuern und Gebühren sowie höhere Lohn- und Materialkosten belasten die Airlines und führen dazu, dass die Margen immer geringer werden. Teilweise sind nur noch Gewinne von fünf bis zehn Euro pro Gast möglich.

  • Die Konsequenzen könnten Flugreisende durch steigende Ticketpreise zu spüren bekommen.

  • Die Entwicklungen in der Luftfahrtbranche führen auch zu Veränderungen im Angebot: Diverse Airlines reduzieren Flugverbindungen aus Deutschland oder stellen bestimmte Strecken ganz ein.

Aktuelle Entwicklung der Flugpreise

Der Luftverkehr in Deutschland erholt sich im europäischen Vergleich nur sehr langsam von der Coronakrise. Die Branche macht dafür in erster Linie die hohen staatlich veranlassten Gebühren und Steuern verantwortlich. Die Luftverkehrssteuer, die Luftsicherheitsabgaben und die Kosten für die Flugsicherung haben sich seit 2020 verdoppelt, sagt Alexander Klay, Sprecher beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zu tagesschau.de . „Europaweit liegen wir damit an der Spitze,“ so Klay.

Prognose für 2025

Fliegen dürfte in diesem Jahr erneut teurer werden. Der Dachverband der Fluggesellschaften IATA und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) erwarten für 2025 höhere Preise für Flugtickets. Neben dem ab Januar gestiegenen Kostendeckel für die Kontrolle der Passagiere und ihres Handgepäcks von 10 auf 15 Euro pro Fluggast sind dafür die steigenden Kosten für die Flugsicherung sowie höhere Ausgaben für Löhne und Material verantwortlich, so die Luftfahrtverbände.

Hinzu komme, dass An- und Abflüge in Deutschland spürbar teurer werden, sagte BDL-Präsident Jens Bischof den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Deutsche Flugsicherung hat die Gebühren für ihre Lotsenleistungen zum Jahreswechsel erneut deutlich erhöht. Überflüge sind für die Fluggesellschaften 27 Prozent teurer geworden, für Starts und Landungen müssen sogar 40 Prozent höhere Gebühren gezahlt werden als 2024.

Airlines geben steigende Ausgaben an Passagiere weiter

Wenn ein Airbus A-320 von Dresden nach Barcelona fliegt, sind laut Lufthansa  die staatlichen Abgaben rund achtmal höher als beispielsweise bei einem Start in Prag. „Die Airlines selbst können die Belastungen nur an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Schon jetzt sind die Margen gering. Im Durchschnitt verdient eine Airline nur noch fünf bis zehn Euro pro Fluggast“, so der BDL-Präsident weiter.

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der Bürgerinnen und Bürger haben 2025 ein größeres Budget für Flüge eingeplant. (Skyscanner Reisetrends 2025)

So setzen sich die Flugpreise zusammen

Der Preis für ein Flugticket setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die Höhe pro Komponente kann je nach Fluggesellschaft, Strecke und Flugzeugtyp variieren:

  • Grundpreis: Dieser deckt die Basisdienstleistungen der Fluggesellschaft ab, einschließlich Treibstoff-, Wartungs- und Personalkosten.
  • Steuern und Gebühren: Dazu gehören staatliche Abgaben wie die Luftverkehrssteuer, Sicherheitsgebühren und Flugsicherungsentgelte.
  • Servicepauschale/ Zusatzleistungen/ Zuschläge: Hierunter fallen unter anderem Kosten für aufgegebenes Gepäck, Sitzplatzreservierungen, die Verpflegung an Bord – teilweise auch Kreditkartengebühren. Einige Airlines berechnen zudem Treibstoffzuschläge.

Darüber hinaus hängen die Flugpreise von weiteren Faktoren wie Buchungszeitpunkt, saisonalen Schwankungen und Verfügbarkeiten ab. Es lohnt sich in der Regel, Preise zu vergleichen und frühzeitig zu buchen, um die besten Angebote zu sichern.

Was die Entwicklungen für Reisende bedeuten

Einige Veränderungen in der Luftfahrtbranche werden sich direkt auf Reisende und deren Reiseverhalten auswirken.

Finanzielle Belastung

Reisende müssen in diesem Jahr bei vielen Reisezielen mit höheren Kosten für Flugtickets rechnen, was das Reisebudget zusätzlich belastet.

Verändertes Reiseverhalten

Aufgrund der steigenden Preise könnten Reisende vermehrt auf kostengünstigere Alternativen wie Bahn oder Fernbusse umsteigen, insbesondere auf Kurzstrecken. Die Nachfrage nach Inlandsflügen könnte weiter sinken, was laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt  (DLR) bereits seit 2019 zu beobachten ist. Mehr Flexibilität bei den Reisedaten und -zielen kann helfen, günstige Angebote zu finden. Tipps dazu finden Sie in unserem Ratgeber.

Reduziertes Flugangebot

Immer mehr Fluggesellschaften reagieren auf die gestiegenen Standortkosten, indem sie ihr Angebot in Deutschland reduzieren, oder bestimmte Strecken gar nicht mehr anbieten, heißt es bei „tagesschau.de“ . Darüber hinaus sind Flüge nach Asien aufgrund des Ukraine-Krieges länger und teurer. Einige Airlines haben aus diesem Grund Flüge von Deutschland nach China gestrichen.

Ein geringeres Flugangebot führt zu mehr Preismacht bei den Airlines, die Strecken noch bedienen. Auch das dürfte für Flugreisende bei Routen mit geringer oder gar keiner Konkurrenz zu steigenden Flugpreisen führen, so "tagesschau.de.

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Stand: 08.01.2025, mit dpa

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