Bauholz
(hochwertiges Stammholz) ist im Preis drastisch gesunken.
Brennholz (schlichtes
Hackholz) hat dagegen sein erhöhtes Preisniveau gehalten.
Kaminöfen
und Pelletheizungen sind aktuell weniger nachgefragt.
Ende einer Rallye: Gerade Bauholz kostet nach dramatischen Anstiegen in den vergangenen beiden Jahren nun wieder so viel wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Holzmarkt stand unter Druck: wegen Lieferschwierigkeiten. Der Mangel an Holz hatte für viele Schlagzeilen gesorgt. Kein Wunder, denn die Probleme, die damit einhergingen, waren beachtlich. So konnten Bauarbeiten nicht fortgeführt werden und es gab beispielsweise Schwierigkeiten, andere Produkte transporttauglich mit Holz zu verpacken.
Nun, im September 2023, ist die Situation anders: Der Absatz von Holz stockt, die Preise sind zum Teil drastisch gefallen. Der Holzmarkt steht unter Druck, diesmal wegen des Absatzes.
Wie stark die Preisschwankungen beim Holz sind, zeigt sich an der Terminbörse „Chicago Mercantile Exchange“. Dort wird der Preis für 1.000 board foot ermittelt. Dies ist das Volumenmaß eines Bretts und entspricht 2,36 m³.
Angebot und Nachfrage wirken sich empfindlich auf den Holzpreis aus. Aufgrund diverser Konjunkturprogramme und Nachholeffekte stieg die Nachfrage nach Holz im Jahr 2021 enorm an. Gleichzeitig gab es große Verwerfungen in den Lieferketten, so dass die Nachfrage kaum bedient werden konnte. Zudem stiegen etwa die Transportkosten auf See um ein Vielfaches. Das alles führte zu einem Mangel, insbesondere an Bauholz.
Mit den im Sommer 2022 stark gestiegenen Energiepreisen und den mittlerweile hohen Zinsen hat die Bautätigkeit weltweit nachgelassen, was den Preis für Schnittholz fallen ließ. Auch die Lieferschwierigkeiten auf globaler Ebene nahmen zeitgleich ab. So verringerte sich der Rückstau an wichtigen Häfen und die Frachtkosten sanken. Bauholz ist dadurch wieder leichter verfügbar, was den Preis ebenfalls drückt.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es für Brennholz die starken Preissteigerungen der vergangenen Jahre aktuell nicht gibt. Brennholz hielt sich eher auf dem Niveau. Das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) des bayerischen Landwirtschaftsministeriums erhebt zwei Mal im Jahr die durchschnittlichen Brennholzpreise für Deutschland: Der jüngsten Erhebung nach kostete im Juli 2023 ein Kubikmeter ofenfertiges Scheitholz (Hartholz) zwischen 72 und 211 Euro einschließlich Lieferung, der Mittelwert lag bei 152 Euro. Im Vergleich zum Sommer 2022 bedeutet das für Brennholz: Fichtenscheite sind im Preis unverändert, Buchenscheite geringfügig um 2,5 Prozent preiswerter.
Aktuell gibt es vor allem deutliche Preisunterschiede zwischen Käufen im Netz und vor Ort: So werden online für einen Kubikmeter ofenfertiges Kaminholz etwa 259 Euro inklusive Lieferung verlangt, in Baumarkt-Ketten für einen gelieferten Kubikmeter beispielsweise 299 Euro.
Brennholz ist oft ein Nebenprodukt, das bei der notwendigen Durchforstung der Wälder oder in Sägewerken anfällt. Dennoch ist es nicht automatisch billig. Auch hier bestimmt die Nachfrage den Preis. In Deutschland heizen Millionen Haushalte mit Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzeln. Hier spielen diese Faktoren vor allem eine Rolle:
Einer Erhebung des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) nach sind Holzpellets sogar günstiger geworden:
Prognosen für den Winter sind jedoch schwierig, da jetzt noch nicht klar ist, wie viel Pellets die Kunden 2022 gehamstert haben – und wie viel sie nun nachkaufen werden.
Auch bei Hackschnitzeln gibt es einen leicht sinkenden Preistrend. Das DEPI bezeichnet Hackschnitzel bezogen auf den Heizwert als derzeit günstigsten modernen Holzbrennstoff. Wer mit Hackschnitzeln heize, habe auf lange Sicht niedrige sowie stabile Preise.
Dennoch gibt es in den drei Qualitätsklassen A1, A2 und B unterschiedliche Preisentwicklungen: Verglichen mit dem ersten Quartal 2023:
Etwa 8,5 Millionen Kaminöfen und knapp 700.000 Pelletheizungen sind in Deutschland (meist als zusätzliche Wärmequelle) in Betrieb. Die Verbraucher sind mit der Anschaffung neuer Holzheizungen wegen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – auch Heizungsgesetz genannt – derzeit zurückhaltender als im Jahr 2022. Der Grund: Das GEG sieht ab 2024 strengere Regeln für Holzheizungen vor, im Neubau wie im Bestand. Das führt dazu, dass zurzeit der große Run auf Holzöfen vorbei ist. Insgesamt ist die Nachfrage, etwa nach Pelletheizungen, Branchenangaben zufolge sogar deutlich zurückgegangen. Zwar sind sie eine Alternative zu Gas- oder Ölheizungen, aber auch nur eingeschränkt umwelttauglich.
Vor dem Einbau einer neuen Energiequelle dürfte vor allem das Wärmekonzept der jeweiligen Kommune ausschlaggebend sein. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Kaufentscheidung über die kommunale Wärmeplanung am Wohnort zu informieren. Auf welchen Energieträger wird im Ort gesetzt werden? Die Antwort wird großen Einfluss auf die persönlichen Heizarten haben. Kommunen sollen ihre Konzepte ab Mitte 2026 beziehungsweise 30. Juni 2028 vorlegen – und die Bürger rechtzeitig über die Planung informieren.
Das Sammeln von Holz ohne
Genehmigung des Waldeigentümers ist im Allgemeinen verboten. Dies betrifft auch
sogenanntes Leseholz – also Holz, das von selbst zu Boden gefallen ist.
Deutschlandweit sind die genauen Bedingungen zum Sammeln von Holz in den
jeweiligen Landeswaldgesetzen
oder Gemeindewaldgesetzen geregelt.
Beim zuständigen Förster oder Forstamt ist es möglich, einen Holzsammelschein zu beantragen. Er erlaubt es tagsüber, eine vereinbarte Menge an Abfallholz aus dem Wald mitzunehmen. Sägen oder andere Werkzeuge dürfen also nicht zum Einsatz kommen. Der Holzsammelschein muss einmal jährlich beantragt werden und kostet zwischen 5 und 30 Euro.
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Stand: 22.09.2023