Personalversammlung mit verschiedenen Personen an einem Stehtisch in der Nähe einer Produktionshalle.

So werden Mittelständler digitale Vorreiter

Meistern Sie die Digitalisierung
Nur jedes vierte Unternehmen plante 2020 konkrete Investitionen ins digitale Geschäft. Spätestens mit der Corona-Krise aber wurde deutlich: An der Digitalisierung von Geschäftsmodellen, Produkten und Prozessen führt kein Weg vorbei. Was dabei wichtig ist.

Neue Lage

Der digitale Wandel ist dabei, den gesamten Mittel­stand zu revolutionieren. Die Corona-Krise beschleunigte diesen Prozess rasant. Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen sind im Vergleich zu traditionell aufgestellten Unternehmen deutlich krisenfester. Nicht wenige profitieren von den plötzlich veränderten Konsum- und Arbeitsbedingungen, werden also zum Krisengewinner. Für Firmen, die bislang nicht oder kaum in digitale Technologien investiert haben, war die Corona-Pandemie ein Weckruf.

„Wir können aktuell sehr schön sehen, dass stärker digitalisierte Unternehmen und die Digitalwirtschaft sehr viel mehr sind als ein Wachstumsmotor. In Krisenzeiten sind sie weniger anfällig, sie stabilisieren die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt“, sagt Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. Alle anderen Unternehmen seien gefordert, trotz aller Herausforderungen durch die konkreten Auswirkungen des Lockdowns, die eigene Digitalisierung voranzutreiben.

Sicher ist, dass digitale Technologien Unternehmen auch jenseits der Krise voranbringen: Kunden lassen sich leichter binden, Wünsche passgenauer erfüllen, Produktionsabläufe effizienter gestalten oder Prozesse weltweit steuern. Aber vor allem: Das Schaffen von neuen digitalen Angeboten steigert Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Das verspricht profitables Wachstum.

Deutsche Unternehmen geben sich eine Drei

Neun von zehn Unternehmen begreifen die Digitalisierung ohnehin eher als Chance denn als Risiko, zeigt eine Umfrage von Bitkom. Der Anteil der Unternehmen, die die Digitalisierung strategisch angehen, lag demnach zu Jahresbeginn 2020 bei 77 Prozent. Aber nur jedes vierte Unternehmen wollte 2020 gezielt ins digitale Geschäft investieren. Geschäftsführer und Vorstände beurteilten den Stand der Digitalisierung in ihrem Unternehmen denn auch nur mit der Schulnote Drei; Mittelständler mit 100 bis 499 Mitarbeitern gaben sich sogar nur eine Vier.

Manager klagen über Datenschutz und Fachkräftemangel

Befürchteten 2018 noch 24 Prozent der vom Bitkom befragten Führungskräfte, dass die Digitalisierung die Existenz ihres Unternehmens gefährdet, waren es Anfang 2020 nur noch zehn Prozent.

Dennoch: Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen, hat nach eigenem Bekunden jedes dritte Unternehmen. Für vier von fünf Befragten sind die Anforderungen an den Datenschutz eine große Hürde. Zwei Drittel nennen die Anforderungen an die technische Sicherheit als Hemmnis für den Einsatz neuer Technologien. Von 55 Prozent wird der Mangel an Fachkräften ins Feld geführt. Jede dritte Führungskraft sagt, eine große Hürde beim Einsatz neuer Technologien sei fehlende Zeit im Alltagsgeschäft, jede Vierte beklagt fehlende finanzielle Mittel.

So gelingt die Digitalisierung

Auf der Suche nach der magischen Idee

Sollte ein Unternehmen versuchen, die eine bahnbrechende Idee zu finden, die ihr Geschäftsmodell revolutioniert und Millionen in die Kasse spült?

Die etventure-Studie zeigt: Die Mehrheit beschreibt den Digitalisierungsprozess in ihrem Unternehmen aktuell eher als inkrementell, also durch aufeinanderfolgende Schritte geprägt. Den deutschen Firmen geht es vor allem um die Digitalisierung analoger Prozesse. Nur wenige Unternehmen setzen auf den Ausbau disruptiver Ideen, also die schlagartige Abkehr von bisherigen Geschäftsmodellen oder Produkten.

Beide Innovationsmethoden haben Vor- und Nachteile. Welche für ein Unternehmen die richtige ist, hängt sehr von den spezifischen Verhältnissen ab. Wichtig für die Analyse: eine gründliche Bestandsaufnahme des bestehenden Geschäftsmodells und eine klare Zieldefinition.

Die Nutzer gehören in den Mittelpunkt

„Es geht nicht darum, die eigenen Probleme zu lösen, sondern die des Kunden“, sagt Sven Siering, Leiter der Digital Innovation Unit der Deutschen Leasing AG Verbundpartner der Sparkassen-Finanzgruppe. Dafür sei es notwendig, Kunden viel früher in den Entwicklungsprozess einzubinden, sie frühzeitig nach ihren Bedürfnissen zu fragen und mit ihnen gemeinsam auch die Lösungen zu erproben – oder auch wieder zu verwerfen. Denn: „Vom Nutzer wird nur das gewollt, was er auch mag.“

Um diesen Prozess in Gang zu setzen, bedarf es flexibler Modelle, zum Beispiel der Innovationsmethode Design Thinking. Damit sollen Unternehmen nutzerzentriert wirklich neue Ideen generieren können. Wichtig ist auch ein kreatives Tool wie Canvas: Mit dieser Methode kann ein Team visuell modellieren, was daraus tatsächlich als Geschäft generiert werden kann.

Besondere Vorteile hat die agile Softwareentwicklung Scrum: Mit ihr konzentriert sich die Entwicklung nur auf das Notwendigste und baut nicht gleich die fertige Lösung. Das ist extrem schnell: Einzelne Produkteigenschaften lassen sich so in kürzester Zeit realisieren und erproben. Siering: „Unternehmen können also schnell feststellen, ob ihre Annahmen richtig waren oder nicht.“ Wenn nicht, lassen sie sich auch zeitnah wieder anpassen. Wie wichtig flexibles Reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen ist, hat Corona ja eindrücklich gezeigt.

Digitalisierung muss zur Chefsache werden

Die digitale Transformation betrifft in den meisten Unternehmen viele, wenn nicht alle Abteilungen. Deshalb muss die Digitalisierung Chefsache sein. Sie kann nur mit einem abteilungs- und funktionsübergreifendem Team auf den Weg gebracht werden. „Digitalisierung ist nicht nur eine Frage von Soft- und Hardware, sondern vor allem von Ideen und Strategien. Klare Verantwortung und Konzentration von Know-how sind gerade auch für mittelständische Unternehmen wichtig“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Ein Chief Digital Officer (CEO) – oder ein Leiter, eine Leiterin Digitalisierung – sei deshalb eine wichtige Position, die ganz oben angesiedelt werden sollte.

Digitale Verkaufskanäle erschließen

Corona hat der Wirtschaft die Bedeutung von E-Commerce deutlich vor Augen geführt: Wie stationärer Handel und digitale Verkaufskanäle Hand in Hand gehen können, erleben immer mehr Unternehmen im Einzelhandel. Auch mit der Digitalisierung von Bestell- und Bezahlvorgängen oder der Entwicklung von Apps lassen sich ganz neue Kundengruppen erschließen.

Synergien mit neuen Partnern

Eine zunehmend attraktive Alternative zur komplett eigenständigen Innovation sind Kooperationen mit Start-ups. Junge Player und disruptive Geschäftsmodelle mischen immer wieder die Karten neu. Innovative Anbieter drängen auf den Markt und erhöhen den Druck auf die Platzhirsche. Das hat Folgen: Mittelständische Unternehmen sollten auf ihre tradierten Stärken vertrauen, gleichzeitig aber offen sein für neue Wege.

Auch wenn eine Zusammenarbeit nicht immer reibungslos abläuft, lohnt sie sich. Die Kooperation mit einem Start-up mag auf den ersten Blick ungewohnt scheinen – die kulturelle und strukturelle Andersartigkeit kann jedoch Innovationen im Mittelstand anregen. Damit es funktioniert, braucht es unter anderem eine kooperative Grundhaltung, gegenseitiges Verständnis sowie eine offene und transparente Kommunikation.

Ab ins Ausland: Digitalisierung fördert Internationalisierung

Um den Sprung ins Ausland zu schaffen, können neue Technologien einen zusätzlichen Anschub geben. Eine digitale Infrastruktur macht es den kleinen und mittleren Unternehmen leichter, sich mit Kunden und Zulieferern im Ausland zu vernetzen.

Um aber über die eigenen Grenzen hinaus zu wachsen, braucht der Mittelstand Investitionen in digitale Technologien. Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen ihre Firmenkunden weltweit und ganzheitlich bei der Überwindung diverser Hürden. Sie kennen die länderspezifischen Voraussetzungen und Marktbedingungen, unterstützen beim Thema Finanzierungsplan und der passenden Finanzierungslösung. Sie helfen außerdem bei der Suche nach den richtigen Geschäftspartnern und dem passenden Standort und begleiten den Firmenkunden bei Bedarf auch vor Ort im Zielland.

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Egal, ob sie sich digitaler aufstellen möchten oder ins Ausland expandieren wollen, unsere Expertinnen und Experten sind für Sie persönlich da.
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Aus der Praxis: Diese Unternehmen machen es vor

Beim Maschinenbauer Windmöller & Hölscher trifft die Digitalisierung auf die richtige Innovationskultur. „Packaging 4.0“ hat bei den Westfalen jede Menge Kräfte freigesetzt. So dauerte der Auftragswechsel in der Folienherstellung per Extrusion, bei der zähflüssige Materialien durch einen Blaskopf gepresst werden, bisher rund 40 Minuten. Jetzt sind es nur noch zwölf – dank eines eigens entwickelten Automationsmoduls.

Aufgrund von intelligent vernetzten Maschinen gehören Systembrüche der Vergangenheit an, die Herstellung läuft damit schneller. Innovation ist essentieller Teil des Unternehmens: 80 Prozent der Maschinen sind jünger als drei Jahre, acht Prozent des Umsatzes gehen in Forschung und Entwicklung, ein hauseigenes Technologiezentrum ermöglicht, Neues auszuprobieren.

Diese Einstellung half dem Maschinenbauer und seinen Kunden auch in der Corona-Krise: Um die Kunden in Zeiten von Reiserestriktionen produktionsfähig zu halten, bot Windmöller & Hölscher digitale Tools, mit denen der Support der Techniker auch aus der Ferne funktioniert.

Hundert Applikationen durch eine einzige ersetzen: Das war die Herausforderung für die CompuGroup Medical SE. Das Koblenzer E-Health-Unternehmen bietet weltweit Softwareprodukte und Kommunikationslösungen für Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser an. Der Plan: Ein einheitliches System für Enterprise Resource Planning und Customer Relationship Management (ERP-CRM) mit SAP-Software einzuführen.

Der geplante Aufwand für dieses Projekt lag im zweistelligen Millionenbereich. Doch ein Bankkredit als Finanzierungslösung schied aus, denn im Gegensatz zu Fahrzeugen, Maschinen oder Immobilien gilt Software als immaterielles Wirtschaftsgut. Bedeutet: Die Lizenzen werden von Banken nicht als Sicherheit angesehen.

Die Lösung: Software-Leasing in Zusammenarbeit mit der Deutschen Leasing. Inzwischen hat die CompuGroup Medical das neue System erfolgreich an den meisten Standorten eingeführt.

Um Ärzte und deren Patienten bestmöglich durch die Corona-Krise zu bringen, stellte das Unternehmen seine Lösung für Videosprechstunden kostenlos zur Verfügung.

Mit der Online-Plattform Gastro-Academy unterstützt die nordschwäbische E.M. Group Holding AG Gastronomen in allen unternehmerischen Fragen. Gegründet hat die E.M. Group vor dreißig Jahren der damals 17-jährige Erwin Müller junior. Seit drei Jahren ist die Gastro-Academy des Mittelständlers online.

Die Online-Plattform bietet jungen Gastronomen die komplette Beratung rund um die Gründung und Führung eines Betriebes. In Form von Fachartikeln, Apps oder Coaching-Videos informiert Gastro Academy von der Startfinanzierung über die Preiskalkulation bis hin zur Personalsuche.

Die Finanzierung der Online-Plattform wurde unter anderem mit Hilfe der Bayern LB als Finanzierungspartner erfolgreich gesichert.

Die Firma CMORE im bayerischen Lindau arbeitet daran, Autofahren deutlich entspannter zu machen. Die Fahrer sollen keine Hände mehr am Steuer brauchen, wenn sie von A nach B wollen. Autonomes Fahren ist das Stichwort.

Das Auto in der Werkstatt von CMORE ist voll­gestopft mit Elektronik: Laptops im Beifahrerbe­reich, Kameras auf dem Dach und überall Sensoren. Im Kofferraum steht ein großer Computer. Der speichert und verarbeitet alle Daten, die das Auto sammelt. Im Inneren zeigt ein Bildschirm, welche Daten der Prototyp gerade verar­beitet. In wenigen Jahren werde man zumindest auf der Autobahn die Kon­trolle über das Auto abgeben können, davon sind die Macher am Bodensee überzeugt.

Finanzierung

Industrie 4.0 braucht Finanzierung 4.0

Umsonst ist die Digitalisierung nicht. Die Einführung neuer Software, die Vernetzung der Produktion oder die Rekrutierung des notwendigen Personals verursachen hohe Kosten. Vor dem Upgrade des eigenen Unternehmens steht also die Frage: Wie soll das alles finanziert werden?

Die klassische Finanzierung stößt an ihre Grenzen

Ein klassischer Bankkredit eignet sich bevorzugt für physisch anfassbare Objekte, zum Beispiel Werkzeugmaschinen, Traktoren oder Werksimmobilien. Bei Digitalisierungsprojekten geht es aber häufig um Prozesse, Vernetzung, Software oder die Weiterbildung von Personal – also um immaterielle Werte.

Flexibel: Asset-Finance-Instrumente wie Leasing, Mietkauf und Miete

Eine Lösung für dieses Problem kann Leasing sein. Es gilt das Prinzip „Pay as you earn“: Die Raten für das Leasing oder den Mietkauf werden direkt aus den Einnahmen des Investitionsobjektes erwirtschaftet. Möglich ist auch die langfristige Vorfinanzierung bei der Einführung von Unternehmenssoftware – sogar inklusive der Kosten für die Mitarbeiter, die die Software einführen. Die Rückzahlung erfolgt, sobald die neuen Systeme in Betrieb sind und Einnahmen erwirtschaften. Das schafft Spielraum für laufende Kosten und erlaubt weitere Investitionen.

Breit einsetzbar: Förderkredit der KfW

Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der KfW  wird für Investitionen in die digitale Infrastruktur vergeben. Er kann unter anderem für die Entwicklung von IT- und/oder Datensicherheitskonzepten, den Aufbau digitaler Vertriebskanäle oder den Ausbau innerbetrieblicher Breitbandnetze verwendet werden. Die Antragstellung übernimmt die Hausbank.

4 Fragen an Kai Ostermann

Zwei Sprechblasen, die gegeneinander stehen
Im Gespräch mit

Kai Ostermann

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leasing AG

Ist die Digitalisierung der Gewinner der Corona-Krise?

Was man in Sachen Digitalisierung sagen kann, ist, dass die Corona-Pandemie als ein echter Digitalisierungsbeschleuniger gewirkt hat. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, aber auch in einer Zeit neu justierten, digitalisierten Unternehmertums. Doch eines möchte ich klarstellen: Die viel diskutierten digitalen Herausforderungen und Chancen bestehen nicht erst seit der Corona-Krise. 

Wie verändert die Digitalisierung die Industrie?

Was wir zunehmend sehen und in Zukunft noch mehr sehen werden, ist eine Verschmelzung von Maschinen und IT – das wird auch gern beschrieben mit Begriffen wie Industrie 4.0 oder Internet of Things (IoT). Damit einhergehend nimmt der Teil an IT zu – von IT im technischen Sinne, aber auch von Software. In dem Zuge werden auch mehr und mehr intelligente Maschinen auf den Markt kommen – und das, was man als Smart Factories. Ihr Anteil wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen.

Inwieweit verändert die Digitalisierung die Bedürfnisse der Unternehmen?

Firmen brauchen mehr denn je einen Partner, der eine digitale Transformation überhaupt verstehen und mit dem Thema umgehen kann. Die Digitalisierung verändert die Investitionsprofile. Wir haben immer weniger klassische Maschineninvestitionen, sondern häufig eine Verschmelzung mit IT-Anforderungen. Der Kunde braucht für diese Dinge einen Partner, der Asset-Kompetenzaufweist, also die Gesamtheit der Wirtschaftsgüter eines Unternehmens versteht.

Auch der Wunsch nach – ich nenne es mal so – Digital Convenience gewinnt deutlich an Bedeutung. All diese Anwendungen, die jeder aus seinem Privatleben kennt – von Google, von Amazon –, geben heute den Takt vor, und das werden wir auch mehr und mehr im B2B-Segment erleben.

Außerdem legt die Digitalisierung den Grundstein für weitergehende Services. Daten, die erfasst werden können, die individuell auswertbar sind und die vielleicht sogar eine verbrauchsabhängige Kostengestaltung ermöglichen – sie schaffen dafür eine gute Grundlage.

Wie wird sich das Angebot an Finanzierungs- und Servicelösungen verändern? Welche Trends sehen Sie?

Ganz klar: Der Bedarf an neuen Lösungen wird zunehmen. Die großen Beratungshäuser gehen davon aus, dass zur Realisierung einer smarten Fabrik mit einer sich selbst steuernden Produktion über einen sehr langen Zeitraum von bis zu zehn Jahren in einer Dimension von 10 bis 20 Prozent des Jahresumsatzes investiert werden muss. Das ist gerade für kleinere und mittlere Unternehmen eine große Herausforderung.

Was wir außerdem verstärkt sehen werden, sind nutzungsabhängige Konzepte. Das ist ja durchaus etwas, was dem Leasing sehr entspricht. Schon immer ist das Element „Pay as you earn“, wenn man so will, Teil der DNA des Leasinggeschäfts. Wir können das ja auch im privaten Bereich beobachten: Streaming, Cloud – bei all diesen Anwendungen spielt Eigentum gar keine große Rolle mehr. Und genau das ist und wird Kern vieler Konzepte in der Zukunft sein.

Auch der Trend zu Plattformlösungen, zur Automatisierung, wird zunehmen. Kunden erwarten, dass sie uns über verschiedene Kanäle erreichen können, dass auf einer Plattform Angebote auch konfektionierbar sind, dass sie verglichen und verwaltet werden können. Wir gehen davon aus, dass diese Nachfrage bei den Herstellern von Investitionsgütern mehr und mehr platziert wird und diesen Bedarf erfüllen müssen. Dies wird dann zunehmend in Kooperation mit Finanzdienstleistern erfolgen.

Check: Die 10 wichtigsten Fragen zur Digitalisierung

Warum Digitalisierung?

Setzen Sie sich konkret mit den Einflüssen der Digitalisierung auf Ihr Unternehmen auseinander. Machen Sie eine Bestandsaufnahme: Wo steht Ihr Unternehmen? Welche Ziele möchten Sie durch die Digitalisierung Ihres Unternehmens erreichen und was müssen Sie tun, um diese zu erfüllen?

Was bedeutet digitale Transformation für mich?

Analysieren Sie die Wirkmechanismen der Digitalwirtschaft, prüfen Sie die Vor- und Nachteile für Ihren Betrieb. Grenzen Sie den Handlungsbedarf ein: Wie lege ich die Spielräume fest? Welche digitale Infrastruktur, die Sie ausbauen können, ist schon vorhanden? Wo müssen Sie neu ansetzen?

Für welche Bereiche meines Unternehmens kann es sich lohnen?

Führen Sie einen Basischeck in den einzelnen Bereichen Ihres Unternehmens durch, zum Beispiel in der Kommunikation, in der Logistik, bei den internen Prozessen, in der Infrastruktur oder in der Produktion. Wo lohnt es sich für Ihre Kunden, dass Sie den Prozess verändern?

Welche konkreten Ansatzpunkte gibt es?

Sie können die gesamte Kundenkommunikation wie Bestellungen, Liefer-, Vertrags- oder Preisvereinbarungen digital organisieren – zeit- und kostensparend. Einkauf, Transport sowie Lagerung lassen sich über EDV-Systeme steuern, Abstimmungsprozesse verringern und Engpässe bei der Kapazität vermeiden. Kaufmännische Abläufe, Dokumentenverwaltung und Personalmanagement, aber auch Zugang zum Unternehmen und Zugriff auf Daten bauen Bürokratie ab. Durch eine systematische Analyse und Vernetzung großer Datenmengen können Sie die Produktion effizienter gestalten. Smart Data oder Einsatz künstlicher Intelligenz können Schlüsselfaktoren sein.

Wie packe ich den digitalen Wandel an?

Erarbeiten Sie eine Digitalisierungsstrategie mit klar definierten Zeitbezügen und Instrumenten. Beziehen Sie eigene und externe (IT-)Spezialisten aktiv in die strategische Planung ein. Ermitteln Sie den technischen und personellen Bedarf für Ihr Vorhaben: Welche technische Ausstattung ist erforderlich? Definieren Sie Aufgaben und Akteure. Schaffen Sie angemessene Handlungsfelder.

Wie gehe ich bei der Umsetzung vor?

Planen Sie die nächsten Schritte: Prüfen Sie, welche Auswirkungen die Umstellung auf den Geschäftsbetrieb, aber auch die Auftraggeber und Abnehmer hat. Informieren Sie alle Beteiligten, und bereiten Sie Führungskräfte und Mitarbeiter auf die Veränderungen vor.

Wie stemme ich die personellen Ressourcen?

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter, werben Sie aktiv für Ihre Digitalisierungsstrategie. Welche neuen Fachkräfte wären für die Umsetzung notwendig? Wie können Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Prozess einbinden? Welche Workshops, Coachings und Fortbildungen können Sie anbieten? Der E-Learning-Markt boomt in Folge der Corona-Krise. Reisekosten entfallen und Ihre Mitarbeiter können sich räumlich und zeitlich flexibel weiterbilden.

Woher nehme ich das digitale Wissen?

Nutzen Sie eigene und externe Netzwerke zum Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer. Bleiben Sie im beständigen Dialog mit Partnern und Mitarbeitern. Welche Erfahrungen gibt es? Woran scheitert es? Digitale Transformation basiert auf Kommunikation.

Wie hoch sind die Kosten, und wie steht es um die Finanzierung?

Setzen Sie einen genauen Finanzierungsplan für Ihre digitalen Projekte auf. Informieren Sie sich – zum Beispiel bei Ihrem Sparkassen-Firmenkundenberater – über Angebote zur professionellen Begleitung Ihres Vorhabens. Klären Sie, welche Kosten anfallen werden, und wie Sie diese finanzieren. Wären Fördermittel von Förderbanken oder staatlichen Programmen für Ihr Vorhaben interessant? Oder sind flexible Asset-Finance-Instrumente  wie Leasing, Mietkauf und Miete die richtige Basis für Ihr Investitionsvorhaben?

Wie begleite ich die Veränderung?

Positionieren Sie sich als Change Leader, und treiben Sie aktiv den digitalen Wandel voran. Etablieren Sie eine offene und transparente Unternehmenskultur. Holen Sie sich regelmäßig Feedback aus allen Bereichen, und fördern Sie den lebendigen Austausch. Welche Erfahrungen gibt es? Was funktioniert, was nicht? Lassen Sie die Veränderung zu – und planen Sie Umwege ein.

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