Gründerinnen und Gründer sollten ihre Finanzplanung stets im Blick haben. Dabei hilft die Erstellung eines Finanzplans.
Dieser gibt unter anderem Auskunft über die Einnahmen, die Ausgaben, den Investitionsbedarf und über die finanziellen Ziele eines Unternehmens.
Für Sparkassen, Banken, Investorinnen und Investoren ist der Finanzplan eine wichtige Entscheidungsgrundlage, um Zusagen für eine Finanzierung oder ein Investment zu geben.
Am Ende steht und fällt der Traum von der Selbstständigkeit mit der Wirtschaftlichkeit einer Geschäftsidee. Damit Sie die Finanzierbarkeit Ihres Start-ups oder der geplanten Firma im Blick behalten können, ist es wichtig, einen Finanzplan zu erstellen. Dieser ist auch Ihr wichtigstes Ass im Ärmel, wenn es um Gespräche mit Sparkassen, Banken und Investorinnen oder Investoren geht. Denn diese Kalkulationen dienen als Entscheidungsgrundlage für Ihre Geldgeber und -Geberinnen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung können Sie mit Ihrem Finanzplan punkten.
Der Finanzplan ist ein Teil des Businessplans. Im ersten Teil des Businessplans erläutern Sie Ihre Geschäftsidee, betrachten die Markt- und Wettbewerbssituation, führen eine Preiskalkulation durch sowie eine Stärken- und Schwächen-Analyse (SWOT-Analyse). Bei der Finanzplanung greifen Sie auf diese Angaben zurück und nutzen diese als Grundlage für die anstehenden Berechnungen. Diese sollten sich mindestens auf drei Geschäftsjahre erstrecken. Für kapitalintensivere und größere Unternehmen kann eine Planung über fünf Jahre sinnvoll sein.
Um Ihre Finanzplanung zu Papier zu bringen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Sie können sowohl mit einem Tabellenprogramm wie Excel arbeiten als auch auf im Netz verfügbare entsprechende Finanzplan-Tools zurückgreifen. Im Internet finden Sie zudem eine Vielzahl an Finanzplan-Vorlagen. Auch Excel-Vorlagen sind dort verfügbar. Bei der Finanzplanung kann Sie außerdem Ihr Steuerberater oder Ihre Steuerberaterin unterstützen.
Anhand der Preiskalkulationen Ihres Businessplans können Sie Ihre Umsätze planen. Schätzen Sie ab, wie viele Aufträge Sie in den ersten Wochen und Monaten Ihrer Gründung annehmen werden oder wie hoch der Absatz Ihres Produktes sein kann. Kalkulieren Sie dabei auch Risiken ein. Gerade in der Anfangsphase kann es Rückschläge geben oder sich die Nachfrage anders gestalten als geplant.
Um die Kosten ihrer Selbstständigkeit überschauen zu können, müssen Sie unterschiedliche Posten beachten. Zum einen die Gründungskosten: Darunter fallen Ausgaben für Lizenzen, Beratungen und die Personalsuche. Diese Kosten sind stark branchenabhängig. Während Freiberufler oft mit wenigen Hundert Euro in die Existenzgründung starten können, kann es beispielsweise in einem Hightech-Start-up oder produzierendem Unternehmen schnell um viele Tausend Euro gehen.
Hinzu kommen die variablen Kosten (umsatzabhängige Kosten). Diese beinhalten zum Beispiel Materialkosten und Ausgaben für den Wareneinkauf. Ebenfalls müssen die Fixkosten (Betriebskosten) mit einberechnet werden. Dazu zählen Personalkosten (Gehälter, Versicherungen), Werbung oder Miete.
Sobald Ihre Einkünfte höher als Ihre Einnahmen sind, erreichen Sie den sogenannten Break-Even-Point. Ab jetzt machen Sie mit Ihrem Unternehmen Gewinn. Berechnen Sie anhand der Entwicklung Ihrer geplanten Einkünfte und Ausgaben, wie viele Monate es voraussichtlich dauern wird, bis Sie diesen Punkt erreichen.
Im Investitionsplan zeigen Sie auf, welche Ausgaben nötig sind, damit Sie Ihr Produkt herstellen können oder Ihre Arbeit aufnehmen können. Hier verhält es sich ähnlich wie bei den Kosten, die bei der Gründung an sich entstehen: Während sich die Beträge bei Freiberuflern oft im niedrigen Bereich bewegen, führen Sie in produzierenden Branchen schnell zu sehr hohen Summen. Beachten Sie dabei: Dieser Plan beinhaltet nicht nur anfängliche Investitionen, sondern gibt auch Auskunft, welche Ausgaben mittelfristig und langfristig nötig sind, um das Unternehmen weiterzuentwickeln oder neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Alle bisherigen Berechnungen werden nun im Liquiditätsplan zusammengeführt. Dieser sollte in monatlicher Abfolge dargestellt werden, damit die Entwicklung Ihrer finanziellen Situation auf den ersten Blick ersichtlich wird. Anhand dieser Aufstellung lässt sich nun der Kapitalbedarf ermitteln und der Finanzierungsplan erstellen. Nun wird klar, wie viele Ausgaben Sie aus Ihrem Eigenkapital stemmen können und wie viel Fremdkapital notwendig ist. Wichtig ist, dass diese Planung am Ende die Liquidität des Unternehmens unterstreicht.
Der letzte Abschnitt Ihres Finanzplans beinhaltet die Rentabilitätsrechnung. Hier führen Sie in einer jährlichen Übersicht die wichtigsten Kennzahlen auf. Dafür erstellen Sie auch eine Gewinn- und Verlustrechnung. Diese Übersicht ermöglicht einen schnellen Überblick über die Entwicklungschancen des Unternehmens und darüber, ob Ihr Gründungsvorhaben rentabel sein kann.
Sie haben nun viel Arbeit in die Erstellung Ihrer finanziellen Planung investiert. Prüfen Sie trotzdem noch einmal genau nach, ob Sie alle Kosten richtig kalkuliert und alle nötigen Investitionen berücksichtigt haben.
Die Finanzplanung steht, der Businessplan ist fertig. Nun können die Gespräche mit Sparkassen, Banken und Investorinnen oder Investoren beginnen. Haben Sie spätestens dann Ihre Zahlen im Kopf, damit Sie auf Nachfragen schnell reagieren können.
Umsatzplan
Kostenplan
Investitionsplan
Finanzierungsplan
Liquiditätsplan
Rentabilitätsplan
Ein elementarer Teil eines Businessplans ist der Finanzplan. Dieser gibt darüber Auskunft, welche Einkünfte Sie mit Ihrem Unternehmen planen, welche Ausgaben damit verbunden sind, wann Sie schwarze Zahlen schreiben werden und wie viel Kapital Sie für die Unternehmensgründung benötigen. In diesem Dokument geben Sie zudem eine Prognose über die Entwicklung Ihrer Einnahmen und Ausgaben in den kommenden Jahren. Er hilft Ihnen, bei der jährlichen Planung den Überblick über Umsätze und anstehende Investitionen zu behalten.
Ein Finanzplan enthält neben der Umsatzplanung einen Überblick über die verschiedenen Kosten eines Unternehmens (variable Kosten, fixe Kosten, Gründungskosten). Er gibt zudem Auskunft über den Investitionsbedarf, den Kapitalbedarf, die Finanzierungsplanung und enthält eine Liquiditätsplanung sowie eine Rentabilitätsrechnung. Feste Vorgaben über die Gliederung gibt es nicht. Sie können ihn sowohl als Excel-Tabelle erstellen, eine Vorlage aus dem Internet verwenden, auf ein Online-Tool für Finanzplanung oder eine Software zurückgreifen.
Der Finanzplan wird im Zuge der Ausarbeitung eines Businessplans erstellt. Dabei sollten Sie auch einen bankfähigen Finanzplan erstellen, der als Grundlage für Finanzierungsberatungen durch Sparkassen und Banken sowie in Gesprächen mit Investorinnen und Investoren dient. Während der Gründungsphase sollte die Finanzplanung mindestens drei volle Geschäftsjahre umfassen, in besonderen Fällen, etwa bei hohem Investitionsbedarf, sind auch fünf Jahre sinnvoll. Auch nach der Startphase sollten Unternehmerinnen und Unternehmer jährlich einen Finanzplan aufstellen, um die Geschäftsentwicklung, Finanzen und den Kapitalbedarf im Blick zu behalten.
Der Investitionsplan ist ein wichtiger Teil Ihres Finanzplans. Aus ihm lässt sich zum einen das mittel- und langfristig benötigte Kapital ablesen, zum anderen die angestrebte Entwicklung eines Unternehmens.
Sobald Unternehmerinnen und Unternehmer auf Fremdkapital angewiesen sind und mit Sparkassen, Banken und Investoren beziehungsweise Investorinnen ins Gespräch kommen wollen, brauchen sie einen Finanzplan. Dieser dient dabei als Entscheidungsgrundlage über die prinzipielle Zusage und Höhe eines Kredits oder Investments. Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist dieser Plan außerdem ein wichtiger Kontrollmechanismus, da er einen Überblick über Ihre Kostenplanung gibt und dank der Gewinn- und Verlustübersicht schnell aufzeigt, wie es um die Rentabilität und die Entwicklung Ihres Business bestellt ist.