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Eine Frau putzt sich die Nase. Sie steht vor einem blühenden Holunderbusch

Heuschnupfen: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Allergie-Saison
Juckende Augen, triefende Nase, kein erholsamer Schlaf: Heuschnupfen macht vielen das Leben schwer. Doch auch finanziell ist die Pollenallergie spürbar. Wir zeigen, welche Kosten entstehen und wie Sie sparen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Heuschnupfen verursacht jährlich 50 bis 150 Euro und mehr an direkten Kosten, die beispielsweise für Medikamente anfallen.

  • Die Krankenkassen übernehmen viele, aber nicht alle Leistungen. Besonders bei alternativen Therapien ist Eigenleistung gefragt.

  • Ein Teil der Ausgaben lässt sich von der Steuer absetzen, wenn die individuelle Belastungsgrenze überschritten wird.

Millionen Menschen leiden an Heuschnupfen

Heuschnupfen gehört zu den häufigsten allergischen Erkrankungen in Deutschland. Zwischen Mai und Juli sorgt besonders der Blütenstaub von Gräsern für Beschwerden. Erhebungen der Kaufmännischen Krankenkasse zufolge, diagnostizierten Ärzte und Ärztinnen bei knapp 6 Prozent der Patientinnen und Patienten pollenbedingten Heuschnupfen. Hochgerechnet sind etwa 5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Die AOK schätzt die Zahl der Menschen mit Allergien sogar auf 23 Millionen. Dazu gehören dann aber auch Allergien gegen Tierhaare, Hausstaub und andere Auslöser.

Für Medikamente, Arztbesuche und Hilfsmittel zahlen Betroffene einiges an Geld. Wie hoch sind die Kosten bei Heuschnupfen? Und wer übernimmt was? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Medikamente gegen Heuschnupfen: Was zahlen Betroffene aus eigener Tasche?

Viele greifen zur Selbstmedikation – doch das summiert sich:

  • Antihistaminika in Tablettenform: etwa 5–20 Euro pro Packung, oft rezeptfrei
  • Nasensprays oder Augentropfen: 6–15 Euro je Präparat
  • Pflanzliche oder alternative Mittel: häufig teurer und in der Regel nicht erstattungsfähig

Wer konsequent behandelt, verbraucht pro Saison schnell 2–3 Packungen jedes Mittels – das macht rund 50 bis 150 Euro pro Jahr, allein für Medikamente. Dazu kommen gelegentlich Kosten für rezeptpflichtige Mittel, die nicht vollständig von der Krankenkasse übernommen werden. Auch der Verbrauch an Taschentüchern ist bei Allergikern oft beachtlich.

Arztbesuche und Diagnostik: Wann es teuer wird

Bei starken oder langanhaltenden Symptomen ist ein Besuch beim Allergologen – das kann auch ein HNO-Arzt oder Dermatologe sein – sinnvoll. Ein Allergietest (Pricktest, Blutuntersuchung) ist für gesetzlich Versicherte meist kostenfrei, bei Privatversicherten abhängig vom Tarif.

Hyposensibilisierung: Langfristig sinnvoll, aber nicht kostenlos

Heuschnupfen lässt sich mit einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) behandeln. Dabei wird das Immunsystem über mehrere Jahre an den Auslöser gewöhnt. Die Kosten dafür liegen bei 1.000 bis 2.000 Euro über 3 Jahre.

Gute Nachricht: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Therapie in der Regel – vorausgesetzt, die Behandlung ist medizinisch sinnvoll und wird fachärztlich verordnet. Privatversicherte sollten vorab prüfen, ob und in welchem Umfang der Tarif zahlt.

Das kosten Luftreiniger und Co.

Ein anderer Weg ist die eigenen 4 Wände möglichst pollenarm zu halten. Viele Betroffene verbessern ihr Raumklima mit technischen Hilfsmitteln. Unter anderem gibt es:

  • Luftreiniger mit HEPA-Filter: Die Preisspanne ist immens und reicht von 80 bis 700 Euro.
  • Pollenschutzgitter fürs Fenster: gibt es ab etwa 20 Euro je Fenster
  • Nasenfilter oder mobile Luftreiniger fürs Auto: ab ca. 20 Euro
  • Encasings: Die Schutzhüllen für die Bettwäsche helfen bei Milbenallergien und kosten zwischen 20 und 100 Euro.

Solche Ausgaben sind zwar freiwillig, können aber die Symptome deutlich lindern. Der Schlaf und Alltag während der Allergiesaison wird damit erträglicher.

Indirekte Kosten: Heuschnupfen macht müde und unproduktiv

Neben den direkten Ausgaben verursacht Heuschnupfen auch versteckte Kosten. Viele Betroffene leiden unter Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung. Wer im Job eingeschränkt leistungsfähig ist oder krankgeschrieben wird, verliert Zeit und manchmal auch Geld, etwa bei Selbstständigen

Allergiekosten von der Steuer absetzen: Geht das?

Unter Umständen können Sie die Kosten von der Steuer absetzen. Medizinisch notwendige Ausgaben wie Medikamente, Therapien oder Hilfsmittel können als außergewöhnliche Belastung in der Steuererklärung angesetzt werden. Voraussetzung ist:

  • Ein ärztliches Attest oder Rezept
  • Nachweise über die Ausgaben
  • Überschreiten der zumutbaren Eigenbelastung (abhängig von Einkommen und Familienstand)

Allerdings greift die Steuerentlastung erst nachdem Ihre Ausgaben eine sogenannte zumutbare Eigenbelastung überschritten haben. Erst wenn Sie mehr als 1 bis 7 Prozent – abhängig von Familienstand, Kinderzahl etc. – Ihres Jahreseinkommens an Krankheitskosten bezahlen, ist die steuerliche Absetzbarkeit möglich.

Tipp: Sammeln Sie alle Belege über das Jahr hinweg – und lassen Sie sich ärztliche Maßnahmen bescheinigen.

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Stand: 30. Mai 2025

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