Seit ihrer Einführung im Jahr 2011 hat die Luftverkehrssteuer – die auch als Ticketsteuer oder Luftverkehrsabgabe bezeichnet wird – dem Staat hohe Einnahmen eingebracht: Zuletzt im Jahr 2022 fast 1,2 Milliarden Euro und 2023 sogar 1,6 Milliarden Euro. Die Bundesregierung erhöht nun die Luftverkehrssteuer, um nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die milliardenschweren Lücken im Haushalt teilweise zu schließen. Sie erwartet in den kommenden Jahren jährlich zusätzliche Steuereinnahmen zwischen 400 und 580 Millionen Euro.
Besteuert werden grundsätzlich alle Abflüge von einem deutschen Flughafen. Aktuell kostet die Steuer je nach Flugziel zwischen 13,03 Euro und 56,43 Euro pro Ticket. Diese Kosten werden meist an die Passagiere weitergegeben. Ab dem 1. Mai 2024 werden die Steuersätze zwischen 15,53 und 70,83 Euro je Flugschein liegen.
Wenn ab 1. Mai die neue Ticketsteuer gilt, ist die Höhe der Steuer abhängig vom Zielflughafen.
Steuerbefreit sind lediglich Flüge von Kindern, die das zweite Lebensjahr noch nicht vollendet haben – sofern ihnen kein eigener Sitzplatz zugewiesen wurde – und Flüge zu rein hoheitlichen, militärischen oder medizinischen Zwecken.
Wer längst ein Ticket gekauft hat, hat Glück. Denn es ist nicht erlaubt, wegen der höheren Steuern im Nachhinein einen Aufpreis für bereits verkaufte Flugtickets oder Pauschalreisen zu verlangen.
Deshalb beklagt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), dass die höheren Steuersätze zu früh eingeführt werden. Viele Urlauber und Urlauberinnen hätten rechtzeitig ihre Tickets gebucht. Bei einer nachträglichen Steuererhöhung müssten die Gesellschaften auch auf bereits verkaufte Tickets die Steuer vom 1. Mai an zahlen und so die zusätzlichen Kosten selbst tragen.
Der Luftverkehr in Deutschland hinkt im Vergleich zu anderen europäischen Staaten hinterher und erholt sich deutlich langsamer: Laut Luftverkehrsverband BDL werden von April bis September 2024 auf Flügen in Deutschland rund 136,2 Millionen Sitzplätze angeboten. Das sind 6 Prozent mehr als 2023, entspricht aber nur 87 Prozent der Sitzplätze, die es vor der Pandemie gab (2019). Im restlichen Europa wird das Angebot dagegen voraussichtlich 104 Prozent des Niveaus von vor der Pandemie erreichen. Europa fliegt Deutschland sozusagen davon.
Auch bemängelte der BDL, dass beispielsweise die Kosten für einen Flug mit einem Airbus A320neo in Deutschland 5- bis 10-mal so hoch wie in anderen europäischen Ländern. Seiner Meinung nach könnte die erhöhte Luftverkehrssteuer die Situation weiter verschärfen. Am Ende könnten Passagiere und Passagierinnen ihre Flüge über Flughäfen in Nachbarländern buchen, wo die Steuern niedriger sind.
Zwar hat die Bundesregierung darauf verzichtet, die Kerosinsteuer einzuführen (sie galt als wettbewerbsverzerrend). Jedoch wird befürchtet, dass die Ticketsteuer andere Nachteile mit sich bringt. Fliegen wird teurer:
Doch das bleibt: Fluggäste sollten auch in Zukunft weiterhin die Preise beobachten und auf Rabatte achten, dabei anonym surfen und regelmäßig ihre Cookies löschen. Hier finden Sie unser Tipps, wie Sie beim Buchen sparen können.
Stand: 24. April 2024
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