Eine Person liest einen Stromzähler ab. SIe zeigt mit dem Finger auf den Zaehler.

Neue Reform soll Verbraucher vor wilden Strompreisen schützen

EU-Strommarktreform
Die EU-Mitgliedsstaaten sind in einer Strom- und Drangphase: Sie haben nun beschlossen, dass die Menschen in Zukunft weniger Probleme mit hohen Strompreisen haben sollen. Dafür haben sich die Regierungen der EU-Länder auf Änderungen geeinigt, die so nachhaltig wie umweltfreundlich sein sollen.
Das Wichtigste in Kürze

Wie kam die europäische Einigung zustande?

Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 und dem zeitnahen Ausfall fast der Hälfte der französischen Atomkraftwerke, sind die Strompreise extrem angestiegen. So stark, dass deshalb innerhalb der EU an neuen Regeln gearbeitet wurde. Nun wird der Strommarkt reformiert. Damit sollen zukünftig hohe Kosten vermieden und mehr grüne Energie gefördert werden.

Lange wurde gerungen: Das EU-Parlament hatte sich schon Mitte September 2023 auf eine Verhandlungsposition geeinigt. In der Debatte zur EU-Strommarktreform forderte Frankreich bis zum Schluss, dass keine Energieform benachteiligt werden dürfe – genauer: Atomstrom gegenüber erneuerbaren Energien. Schließlich konnte nun, acht Monate später, die Strommarktreform vom EU-Ministerrat abschließend angenommen werden. Denn alle Länder haben das eine Ziel: Strom soll für Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlbar bleiben.

Das ändert sich auf dem Strommarkt

Stabiler, berechenbarer, nachhaltiger: Die Reform des europäischen Strommarktes gilt als „Meilenstein der EU“, denn die bedeutenden Änderungen bieten den Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit und Flexibilität. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Diese Maßnahmen sollen langfristig erschwingliche und stabile Preise sichern und die Auswirkungen von Preisschocks abmildern.

Das ändert sich nicht auf dem Strommarkt

Altbewährtes bleibt erhalten: Der Strommarkt in der EU folgt auch nach der Reform weiterhin dem Merit-Order-Prinzip. Das Merit-Order-Prinzip legt fest, wie der Strompreis bestimmt wird. Kraftwerke, die Strom günstig produzieren können, werden zuerst eingesetzt. Der Preis für den Strom wird durch das teuerste Kraftwerk festgelegt, das noch benötigt wird, um genug Strom für alle zu liefern. Dadurch soll der Strom möglichst billig und effizient erzeugt werden.

Wie geht es nach der europäischen Einigung weiter?

Die neue EU-Strommarktreform, die am 21. Mai 2024 beschlossen wurde, wird drei Wochen nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt wirksam. Von diesem Zeitpunkt an wird sie in allen EU-Mitgliedsstaaten direkt gelten. Einige Regelungen, insbesondere zum Verbraucherschutz, müssen die Länder jedoch innerhalb von sechs Monaten in ihre eigenen Gesetze übernehmen. Dann ist ein wichtiger Schritt gegangen auf dem Weg in eine kohlenstofffreie und grünere Zukunft – in Europa. Weitere Schritte werden folgen.

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Stand: 03.06.2024

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