Zwei junge Männer beim Schaufensterbummel in der Innenstadt

Black Friday und Cyber Monday: Günstig Weihnachtsgeschenke kaufen

Super-Sale-Tage
Weihnachten rückt näher und die Geschenkesuche wird immer dringender. Wie passend, dass am Black Friday und Cyber Monday viele Rabatte angeboten werden. Woher kommen die Super-Sale-Tage und kann man dabei wirklich sparen?

Das Wichtigste in Kürze:

Das Shopping nach Thanksgiving

Der Black Friday und Cyber Monday stammen aus den USA. Beide Tage finden einmal im Jahr statt und bieten Käuferinnen und Käufern die Möglichkeit, sowohl online als auch in Geschäften verschiedene Produkte zu teils besonders günstigen Preisen zu erwerben. Der Black Friday wird immer nach dem vierten Donnerstag im November also direkt nach Thanksgiving gefeiert. Somit fällt der Black Friday immer auf den vierten Freitag im November – zwischen dem 23. und 29. November. Der Cyber Monday, mit Fokus auf dem Onlinehandel, schließt sich dem Wochenende nach Thanksgiving an und findet damit zwischen dem 26. November und 2. Dezember statt.

Im Jahr 2006 warb Apple als erstes Unternehmen in Deutschland mit Rabatten zum Black Friday. Seitdem hat der Tag in Deutschland konstant an Beliebtheit gewonnen. 2013 fand er im größeren Rahmen mit 500 teilnehmenden Händlerinnen und Händlern statt. Mittlerweile kennt ein Großteil der Bevölkerung den Black Friday.

Viele Schnäppchenjäger und -jägerinnen warten sogar regelrecht auf den Super-Sale-Tag: Aus einer aktuellen Umfrage geht hervor, dass 59 Prozent der Befragten bestimmte Dinge erst am Black Friday besorgen – in der Hoffnung von tollen Rabattangeboten zu profitieren. 

Der Cyber Monday hingegen hat sich bei uns bislang noch nicht ganz so stark durchgesetzt. Zwar gibt es ihn schon seit 2010 in Europa, allerdings beteiligen sich überwiegend amerikanische Unternehmen an der Rabattaktion – so beispielsweise der Verkaufsriese Amazon. 

Vom gecrashten Goldmarkt zum Kassenschlager

Der allererste Black Friday hatte gar nichts mit Shopping per se zu tun. Stattdessen symbolisierte die Bezeichnung den Tag, an dem der US-Goldkurs im Jahr 1869 crashte. Die heutige Bedeutung erhielt der Black Friday erst um 1980 herum in den USA. Nach dem feierlichen Thanksgiving-Donnerstag bürgerte sich dort ein Brückentag und dadurch ein verlängertes Wochenende ein. Nachdem beim Familienessen abends zuvor oft schon über Geschenke gesprochen wurde, machten sich viele US-Amerikanerinnen und Amerikaner am nächsten Tag auf den Weg zum Weihnachtsshopping. Das erkannten die Geschäfte und erweckten nach und nach den Black Friday zum Leben. 

Da der Black Friday früher in den USA überwiegend von lokalen Geschäften und Händlerinnen und Händlern angepriesen wurden, entwickelte sich im Online-Handel als Antwort darauf der Cyber Monday. 

Die Situation im Jahr 2022

Dieses Jahr findet der Black Friday zu unsicheren Zeiten statt: Krieg, steigende Energiekosten, hohe Inflationsraten. Experten und Expertinnen gehen deswegen davon aus, dass die Ausgaben von Konsumenten und Konsumentinnen niedriger ausfallen werden. Globale Lieferengpässe und unterbrochene Lieferketten betreffen zudem auch den deutschen Markt. Händler und Händlerinnen haben teils weniger Ware im Lager und Angebote könnten deswegen schneller vergriffen sein.

Knapp die Hälfte will weniger Geld ausgeben

Laut einer Erhebung der Unternehmensberatung PwC werden im Jahr 2022 im Schnitt 289 Euro pro Person am Black Friday ausgegeben. Das sind 6,6 Prozent mehr als im letzten Jahr. Viele Konsumenten und Konsumentinnen fürchten, dass die Preise für viele Waren weiter steigen werden und möchten deswegen die Chance auf Schnäppchen nutzen. Hingegen wollen 43 Prozent der befragten Personen weniger ausgeben, da sie aktuell weniger Geld zur Verfügung haben.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Zwar mögen der Black Friday und Cyber Monday sehr verlockend wirken. Allerdings sind beide Super-Sale-Tage mit Vorsicht zu genießen. Hier wird ganz bewusst die Kauflust der Konsumenten und Konsumentinnen angesprochen. In manchen Fällen können Sie wirklich Schnäppchen ergattern. Es gibt aber Unternehmen, die ihre Preise vorher bewusst heraufsetzen. So stehen sie anschließend am Rabattwochenende deutlich günstiger da.

Speziell bei besonders hochpreisigen Artikeln wie iPhones oder MacBooks ist es unwahrscheinlich, dass diese in den Sale miteinbezogen werden. Hier können Sie frühestens dann günstiger zugreifen, sobald ein Nachfolger für die Produkte erhältlich ist.

Konsum macht nicht zwangsläufig glücklich

Bei all der Vorfreude auf die Rabattaktionen dürfen Sie außerdem nicht vergessen, dass es sich um kommerzielle Konsumtage handelt. Firmen wollen Gewinne erzielen – mit Erfolg und in Milliardenhöhe.

Der Konsum hat aber auch Schattenseiten – denken Sie an die gigantische Müllproduktion. Allein aus diesem Grund sollten Sie abwägen, was Sie wirklich kaufen möchten und auf was verzichtet werden kann. Zudem macht Konsum oft nur kurze Zeit glücklich.

So können Sie trotzdem sparen

Trotz der negativen Aspekte bieten der Black Friday und Cyber Monday teils gute Angebote. Wie Sie diese entdecken und nicht auf faule Tricks hereinfallen, erfahren Sie hier. 

1. Vorbereitung ist das A und O

Sie kennen sie vermutlich auch – die unverbindliche Preisempfehlung (UVP). Dabei ist die oft gar nicht ausschlaggebend. Denn der dort genannte hohe Preis wird kaum von Händlerinnen und Händlern verlangt. Die scheinbar großen Rabatte und Sale-Aktionen reduzieren sich dann auf wenige Prozente. Vergleichen Sie daher im Vorfeld die Preise. Nur, wenn Sie den handelsüblichen Verkaufspreis kennen, können Sie einschätzen, ob es sich wirklich um ein Schnäppchen handelt. Achten Sie dabei auch auf Versandkosten. Im Inland ist der Versand oft günstiger als im Ausland oder komplett kostenlos.

Um bei der Fülle der Angebote nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich zudem, im Vorfeld eine Wunschliste mit allen Produkten anzufertigen. Das schützt Sie vor unüberlegten Impulskäufen. 

Newsletter abonnieren

Viele Online-Shops bieten zusätzliche Rabatte für Neukundinnen und -kunden. Deswegen lohnt es sich, vorab den entsprechenden Newsletter zu abonnieren. Zehn Prozent auf den ersten Einkauf sind beinahe die Regel, während Sie über weitere Angebote rechtzeitig informiert werden. Sie können die Newsletter nach der Anmeldung auch direkt wieder abbestellen. Die Funktion findet sich meist am Ende der E-Mail, relativ kleingeschrieben.

2. Ausdauer ist konzentrierte Geduld

Lassen Sie sich Zeit. Auch wenn Ihnen überall vermeintliche Rabattprozente begegnen, ist Abwarten manchmal die bessere Strategie. Wenn es nicht gerade um ein Weihnachtsgeschenk geht, sondern Sie sich selbst etwas kaufen möchten, sind der Black Friday und Cyber Monday nicht unbedingt die richtigen Zeitpunkte. Obwohl vor Weihnachten viele Rabattaktionen stattfinden, sind die Produkte im Januar meist noch günstiger. Zum einen, weil der große Abverkauf vorbei ist, zum anderen, weil viele Menschen Geschenke zurückbringen. Händlerinnen und Händler wollen im Januar so manches loswerden – und reduzieren die Preise für viele Produkte.

Übrigens gibt es das ganze Jahr über spezielle Rabattaktionen. So sind beispielsweise Urlaubsreisen im März überraschend günstig und die Taschenbuchausgaben teurerer Hardcover kommen häufig im Mai auf den Markt. Welche Rabatte sie zu den restlichen Monaten ausschöpfen können, erfahren Sie hier

3. Zu billig ist nie ein gutes Zeichen

Für Fake-Shops und Betrüger sind Tage wie der Black Friday und Cyber Monday ein gefundenes Fressen. Sie hoffen auf unvorsichtige Käuferinnen und Käufer, die sich vom Druck der Super-Sale-Tage zu unüberlegten Käufen verleiten lassen. Achten Sie bei unbekannten Webseiten auf die Rechtschreibung sowie auf das Impressum und die Geschäftsbedingungen. Hier lassen sich Kriminelle schnell enttarnen. Sollte alles passen und Sie dennoch unsicher sein, können Sie in manchen Fällen auf Rechnung oder per Lastschrift bezahlen. 

4. Nicht stressen lassen

Countdowns, Zeitdruck und überlastete Webseiten: Da entsteht schnell das Gefühl, direkt kaufen zu müssen, um ja kein Angebot zu verpassen. Die Anzeigen von angeblich abnehmenden Beständen oder auslaufenden Angeboten sind allerdings meist nur Marketingstrategien und nicht zwangsläufig ein Indiz für Raritäten. Unternehmen wollen so den Abverkauf fördern. An dieser Stelle lehnen Sie sich am besten zurück und denken nochmal genau darüber nach, ob Sie das Produkt wirklich brauchen oder ob Sie nur das Shoppingfieber gepackt hat.

Manche Händlerinnen und Händler nutzen den Black Friday und Cyber Monday, um schlecht laufende Waren loszuwerden. Den Ladenhüter gibt es im Angebot. Die Preise beliebter Produkte sinken seltener. 

5. Hilfe für ein fixes Budget

Vor dem Einkauf lohnt es sich, einen festen Preisrahmen festzulegen. Beim Einkauf vor Ort beispielsweise, indem nur das mitgenommene Bargeld ausgegeben wird und die Karte hingegen tabu ist. Beim Onlinekauf unterstützen Sie verschiedene Hilfsmittel wie der „Preisalarm“ oder „Preisradar“. Diese Funktionen werden auf Preisvergleichsportalen angeboten. Sie können dort einfach Ihren Wunschpreis angeben und erhalten eine Benachrichtigung, sobald dieser erreicht oder unterschritten wurde. 

Stand: 23.11.2022

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