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Ein älterer Mann sitzt mit zwei Kindern auf einer Wiese und isst Melone.

Mehr Rente, teurere Pakete, Verbesserungen für Pflegekräfte

Die Neuigkeiten im Juli
Mehr Renten, Verbesserungen für Pflegende, höhere Diäten für Abgeordnete, teurere Pakete und eine Frist für die Steuererklärung – im Juli ändert sich einiges. Doch nicht alle profitieren gleichermaßen – in manchen Fällen bringen Änderungen auch Nachteile mit sich.

DHL verteuert Paketversand ab Juli

Von Juli an erhöht DHL die Preise für verschiedene Paketsendungen. So kostet der Versand eines Standardpakets bis 5 Kilogramm in der Filiale künftig 7,99 Euro statt bislang 7,49 Euro. Auch andere Gewichtsklassen und Versandarten sind von der Anpassung betroffen. Die Preissteigerungen liegen je nach Produkt zwischen 30 und 60 Cent pro Sendung. Hintergrund der Preisanpassung sind gestiegene Aufwendungen im Bereich Transport, Energie und Personal.

Mehr Renten- und Ausgleichsleistungen

Der Monat Juli ist bekannt für seine Änderungen rund um die Rente.

1. Altersrente: Anpassung bringt 3,74 Prozent mehr

Zum 1. Juli steigen die gesetzlichen Renten in ganz Deutschland um 3,74 Prozent. Das bedeutet: Die sogenannte Standardrente– nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittsverdienst (in Höhe von 1.768,73 Euro) erhöht sich um 66,15 Euro (auf 1.834,88 Euro). Damit liegt diese Rentenanpassung über der aktuellen Inflationsrate von etwa 2 Prozent– ein spürbarer Kaufkraftgewinn also. Doch es gibt auch Schattenseiten: Für rund 73.000 Rentnerinnen und Rentner beginnt durch die Erhöhung erstmals die Steuerpflicht, weil sie dann über dem Freibetrag liegen. Zudem fällt die Rentenerhöhung im Juli erstmal geringer aus, da rückwirkend der höheren Pflegeversicherungsbeitrag (plus 0,2 Prozentpunkte) für Januar bis Juni abgezogen werden.

2.  Opferrente: Höhere Entschädigung für ehemalige DDR-Häftlinge

Menschen, die zu DDR-Zeiten aus politischen Gründen inhaftiert waren, erhalten künftig eine höhere monatliche Entschädigung. Die sogenannte Opferrente wird zum 1. Juli von 330 auf 400 Euro pro Monat angehoben – ein Plus von 70 Euro. Diese Maßnahme betrifft mehrere zehntausend Menschen in Ostdeutschland.

3. Ausgleich: Mehr Anerkennung für beruflich Verfolgte in der DDR

Zum 1. Juli 2025 steigen auch die monatlichen Ausgleichsleistungen für Menschen, die in der DDR aus politischen Gründen beruflich benachteiligt wurden. Statt bislang 240 Euro erhalten Betroffene Ausgleich: künftig 291 Euro pro Monat – ein Plus von rund 21 Prozent. Die berufliche Ausgleichsleistung wurde eingeführt, um Ungleichbehandlungen bei der Ausbildung oder Karriere anzuerkennen, die auf staatlicher Repression beruhten. Ab 2026 wird die Ausgleichszahlung dann regelmäßig an die allgemeine Einkommensentwicklung angepasst.

Bundestagsdiäten steigen auf mehr als 11.800 Euro

Zum 1. Juli 2025 steigen die monatlichen Abgeordnetenbezüge im Bundestag um 5,4 Prozent – von rund 11.223 auf 11.834 Euro. Das hat erst im Juni 2025 der neugewählte Bundestag  mehrheitlich beschlossen. Die Erhöhung erfolgt nicht durch ein neues Gesetz, sondern auf Grundlage des Abgeordnetengesetzes, das eine automatische jährliche Anpassung an die Lohnentwicklung in Deutschland vorsieht. Maßstab ist der Nominallohnindex, der die durchschnittliche Bruttolohnentwicklung abbildet.

Mehr Lohn, mehr Urlaub: Pflegeberufe werden aufgewertet

Beschäftigte in der Altenpflege erhalten höhere Mindestlöhne, abhängig von ihrer Qualifikation: Pflegefachkräfte erhalten mindestens 20,50 Euro pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfskräfte mindestens 17,35 Euro und Pflegehilfskräfte mindestens 16,10 Euro. Mit der Pflegelohnanpassung 2025 soll die Arbeit in der Altenpflege finanziell aufgewertet und attraktiver werden. 

Und mehr Urlaub

Zusätzlich gibt es eine weitere Verbesserung für Pflegekräfte. Sie erhalten ebenfalls ab Juli 9 zusätzliche Urlaubstage pro Jahr, bezogen auf eine 5-Tage-Woche. Dies gilt allerdings nur, sofern der bestehende Arbeits- oder Tarifvertrag nicht bereits mehr Urlaub vorsieht.

Verhinderungs- und Kurzzeitpflege: Mehr Flexibilität

Wer Angehörige pflegt, erhält ab Juli mehr Spielraum. Die bisherigen Budgets für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege werden zu einem Gesamtbetrag von 3.539 Euro jährlich zusammengeführt. Neu ist auch: Die Verhinderungspflege kann sofort genutzt werden, ohne dass zuvor sechs Monate Pflegezeit nachgewiesen werden müssen – vorausgesetzt, der Pflegegrad 2 oder höher liegt vor.

Steuererklärung 2024: Frist endet am 31. Juli 2025

Erstmals seit den Corona-Jahren gilt wieder die reguläre gesetzliche Abgabefrist für eigenständig erstellte Einkommensteuererklärungen. Die pandemiebedingt mehrfach verlängerten Fristen laufen aus – der 31. Juli wird nun wieder zum dauerhaften Stichtag. Wer sich von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein unterstützen lässt, hat weiterhin Zeit bis zum 30. April des nächsten Jahres.

Deutsche Bahn streicht kostenlose Familienreservierung

Nun wirken auch die Änderungen bei der Deutschen Bahn: Die bislang kostenlose Sitzplatzreservierung für Familien im Fernverkehr ist abgeschafft worden. Künftig muss für jedes mitreisende Kind ab 6 Jahren eine eigene kostenpflichtige Reservierung gebucht werden, eine Ermäßigung gibt es nicht. Gleichzeitig wurden die Preise für Sitzplatzreservierungen erhöht: In der 2. Klasse steigen sie von 9,00 auf 10,90 Euro, in der 1. Klasse von 11,80 auf 13,90 Euro pro Person. Für Familien mit mehreren Kindern kann dies eine spürbare finanzielle Mehrbelastung bei Bahnreisen bedeuten.

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Stand: 24. Juni 2025

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