Frau steht zwischen Paketen an einem Tisch und bedient einen Laptop

Onlineshop erstellen: So funktioniert’s

Verkaufen im Internet
Sie wollen Ihre Produkte oder Dienstleistungen über das Internet verkaufen? Dann legen Sie los. Einen eigenen Webshop einzurichten, geht inzwischen recht einfach. Wir sagen Ihnen, was Sie dafür benötigen.

Egal ob Sie bereits ein Ladengeschäft betreiben oder direkt im Internet durchstarten wollen, mit einem Onlineshop können Sie Kundinnen und Kunden überall in Deutschland erreichen – oder Menschen weltweit beliefern. Erfahren Sie, welche Shopsysteme es gibt und was Sie brauchen, um mit dem Einrichten Ihres E-Shops zu starten.


Das Wichtigste in Kürze:

Gründe für einen eigenen Onlineshop

Es gibt zahlreiche Gründe für einen eigenen Onlineshop. Der wichtigste ist sicherlich, dass Ihr Geschäft nicht mehr nur auf Kundinnen und Kunden angewiesen ist, die tatsächlich in den Laden kommen. Stattdessen können Sie über das Internet Kundschaft aus der ganzen Welt empfangen ‒ zumindest, wenn sich Ihr Geschäft für eine Internationalisierung eignet. Und das rund um die Uhr. Denn das Internet kennt keinen Ladenschluss und keine Sonntage.

Online erweitern Sie die potenzielle Käuferschaft um ein Vielfaches. Und diese zusätzlichen Kundinnen und Kunden bedeuten mehr Umsatz, als allein im stationären Handel zu erreichen wäre.

Sie können einen Onlineshop auch dann eröffnen, wenn Sie bisher keinen Laden geführt haben. Sind Sie passionierter Maler, Möbeldesignerin oder Bastler? Egal, was Sie herstellen: Solange Sie die Urheberrechte daran haben, können Sie es in Ihrem Shop verkaufen. Mit etwas Glück machen Sie dadurch Ihr Hobby zum Beruf. Oder zumindest zu einem kleinen Zubrot.

Um einen eigenen Webshop einzurichten, benötigen Sie kein großes Startkapital. Na klar, ein bisschen Geld müssen Sie schon in die Hand nehmen. Schließlich brauchen Sie etwas Webspace und ein passendes Shopsystem. Aber wenn Sie kreativ sind und die wichtigsten Aufgaben selbst erledigen können, reichen Ihnen einige Hundert Euro aus. Im Gegensatz zur Eröffnung eines klassischen Ladengeschäfts ist das eine sehr geringe Investition.

Person mit Tablet bedient einen Taschenrechner. Im Hintergrund sieht man einen Laptop und Pakete.

Von Bilderrahmen bis Badewannen

Onlineshops eignen sich mittlerweile für fast jede Branche. Voraussetzung ist, dass Sie ein Produkt anbieten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein physisches oder virtuelles Produkt handelt. Sie können Hämmer, Steaks oder Musik verkaufen, Bücher, Bilderrahmen oder Badewannen.

Natürlich profitieren Sie davon, wenn Sie Ihr Onlinegeschäft mit Ihrem Beruf verknüpfen. Schließlich müssen Ihre Werke Käuferinnen und Käufer finden. Aber auch nebenberuflich können Sie einen Onlineshop leiten. In diesem Fall müssen Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin abstimmen, denn die meisten von ihnen bestehen darauf, dass sich eine Nebentätigkeit nicht negativ auf den Hauptberuf auswirkt.

Auch wichtig: Steuern. Auf alle nebenberuflich erzielten Einnahmen fallen Steuern an. Deshalb müssen Sie Ihre Selbstständigkeit anmelden. Betreiben Sie ein Kleingewerbe (Einzelunternehmer oder Einzelunternehmerin, GbR), müssen Sie beim Gewerbeamt vorstellig werden. Freiberuflerinnen und Freiberufler melden sich beim Finanzamt. Sie haben größere Ziele? Dann empfiehlt sich die Gründung eines Handelsunternehmens ‒ beispielsweise einer OHG oder einer GmbH ‒, welches Sie beim Gewerbeamt registrieren müssen.

Verschiedene Shopsysteme und was sie können

Wie bereits oben erwähnt, müssen Sie nicht gleich vier- bis fünfstellige Summen für den Aufbau Ihres Webshops in die Hand nehmen. Aber einige Dinge benötigen Sie schon, bevor Sie mit E-Commerce Geld einnehmen können.

Zunächst wäre eine eigene Website von Vorteil, in die Sie den Shop integrieren. Schließlich fällt es neuen Kunden und Kundinnen leichter, Ihnen zu vertrauen, wenn sie auch etwas über Sie erfahren. Auf der Internetseite sollten Sie ein bisschen von sich erzählen und klarmachen, was das Besondere an Ihren Produkten ist.

Dann benötigen Sie den Shop selbst. Den können Sie entweder mit einem Baukastensystem, einer Shoplösung oder selbst erstellen. Baukastensysteme gibt es bereits für einige Euro im Monat. Sie haben den Vorteil, dass Sie keine Programmierkenntnisse oder kein Design-Know-how zur Einrichtung benötigen und innerhalb weniger Stunden loslegen können. Dafür sind Sie nicht so flexibel wie mit einem eigenen Shopsystem. Zu den größten Anbietern von Shop-Baukästen gehören Strato, 1&1 oder Jimdo.

Die eigenen Möglichkeiten einschätzen

Die Zwischenstufe sind Open-Source-Shopsysteme. Sie sind in ihrer Grundausstattung häufig kostenlos. Bei besonderen Anforderungen müssen Sie Zusatzmodule kaufen. Auch die Installation ist komplexer. Aber wenn Sie sich intensiv in das Thema einarbeiten und keine Angst vor technischen Herausforderungen haben, sind Open-Source-Shopsysteme eine gute Lösung. Denn sie bieten viel Raum für individuelle Anpassungen. Die meisten sind bereits so eingestellt, dass sie auf jedem Endgerät gut aussehen und voll funktionstüchtig sind. Responsive Design ist das Stichwort.

Wenn Sie Webentwickler oder Webentwicklerin sind oder jemanden kennen, der Ihnen hilft, können Sie Ihren E-Shop auch selbst erstellen. So sind Sie unabhängig von Anbietern irgendwelcher Baukastensysteme. Allerdings kostet die Entwicklung Zeit und ‒ wenn Sie einen Profi bezahlen müssen ‒ auch viel Geld.

Welche Variante, die für Sie passende ist, hängt von der Situation und Ihren eigenen Kenntnissen ab. Richtig oder falsch gibt es hierbei nicht.

Die richtigen Bezahlsysteme

Wenn Sie Ihren Onlineshop eingerichtet haben, müssen Sie Ihren Kundinnen und Kunden attraktive und sichere Bestell- und Bezahlmöglichkeiten anbieten. Zu den Klassikern gehören die gute alte Überweisung, das Lastschriftverfahren und die Zahlung per Nachnahme. Von den herkömmlichen Bezahlmethoden ist der Kauf per Nachnahme am stärksten aus der Mode gekommen. Mittlerweile gibt es aber auch andere Onlinebezahlmethoden wie giropay, die Millionen Menschen nutzen.

Fotos, Marketing und Kundengewinnung

Zusätzlich zur Website und zum Onlineshop benötigen Sie Artikel und Bilder, um Ihrer Internetpräsenz Leben einzuhauchen. Mit Produkttexten und -fotos rücken Sie Ihre Werke ins rechte Licht. Bedenken Sie, dass Sie auch für das spätere Einpflegen neuer Produkte einen entsprechenden Arbeitsablauf benötigen. Ein Kontaktformular hilft, falls die Nutzerinnen und Nutzer Fragen haben.

Im Hintergrund muss sich auch Einiges tun, damit Sie einen erfolgreichen Onlineshop betreiben können: Stichwort Vermarktung. Denn irgendwie müssen die potenziellen Kunden und Kundinnen Ihre Produkte ja finden. Also nichts wie ran und eine Facebook-Fanseite gründen.

Außerdem wichtig: Suchmaschinenoptimierung (SEO). Diese hilft Ihnen, im Internet gefunden zu werden. Suchmaschinen wie Google sind für viele Internetseiten der wichtigste Kanal für neue Zugriffe.

Warenversand durchdenken

Eine weitere Quelle, um Kundschaft zu gewinnen, sind Preisvergleichsportale und die Plattformen von großen Onlineversandhändlern. Ihre Produktdaten können Sie auf diesen Seiten häufig kostenlos einbinden. Nur wenn Nutzerinnen und Nutzer auf Ihre Website weitergeleitet werden oder tatsächlich ein Verkauf stattfindet, zahlen Sie eine Provision. So können Sie auch außerhalb Ihres Onlineshops gefunden werden.

Zu guter Letzt benötigen Sie eine Warenwirtschaft. Schließlich wollen Ihre Kundinnen und Kunden nach einem Kauf schnell etwas in den Händen halten. Am Anfang können Sie den Versand vielleicht noch allein regeln. Aber irgendwann wird es schwierig. Am besten überlegen Sie frühzeitig, wie Sie den Prozess verwalten wollen, wenn der Aufwand für Sie zu groß wird – auch um die Anzahl von Retouren möglichst gering zu halten.

Ausschnitt junge Frau die mit der einen Hand ein Paket beschriftet und mit der anderen den Laptop bedient.

Rechtliche Pflichtangaben

Für Onlineshops gibt es einige Pflichtangaben. Das Impressum muss Ihre Kontaktdaten enthalten ‒ dazu zählt auch die Telefonnummer. E-Commerce-Unternehmen müssen die enthaltene Mehrwertsteuer in den Preisangaben der Produkte auszeichnen. Ein Widerrufsrecht und Angaben zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) benötigen Sie ebenfalls. Beiden Punkten müssen Kundinnen und Kunden vor ihrem Kauf aktiv zustimmen. Und auch für den Bestellbutton gibt es in Deutschland klare Regeln: Es muss deutlich werden, dass durch das Bestellen eine zahlungspflichtige Transaktion ausgelöst wird.

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Häufige Fragen zur Erstellung eines Onlineshops

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Wie erstelle ich einen Onlineshop?

Verfügen Sie selbst über technisches Know-how oder Programmierkenntnisse, könnte eine Open-Source-Lösung geeignet für Sie sein. Wollen Sie sich hingegen nicht selbst mit der Programmierung und der Gestaltung beschäftigen, können Sie auf eine vergleichsweise günstige Shoplösung nach dem Baukastenprinzip zurückgreifen. Die dritte Option: Sie beauftragen eine Webentwicklerin oder einen Webentwickler. Dann können Sie Ihren Shop ganz nach Ihren Bedürfnissen gestalten lassen, müssen aber auch mehr Geld investieren.

Für Onlineshops gibt es eine Reihe von Pflichtangaben. Im Impressum müssen Sie Ihre Kontaktdaten inklusive Telefonnummer angeben. Zeichnen Sie außerdem die Mehrwertsteuer in den Preisangaben der Produkte aus. Außerdem benötigen Sie ein Widerrufsrecht und Angaben zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Beiden Punkten müssen Kundinnen und Kunden aktiv zustimmen, bevor Sie ein Produkt kaufen. Beim Bestellbutton muss darüber hinaus deutlich werden, dass durch das Bestellen eine zahlungspflichtige Transaktion ausgelöst wird.

Wichtig ist auch der Datenschutz. Hier drohen Unternehmen bei Nichteinhaltung empfindliche Strafen.

Ein einfaches Shopsystem ist schon für wenige Euro pro Monat erhältlich. Haben Sie komplexere Anforderungen an Ihren E-Shop oder wünschen Sie sich eine individuelle Lösung, müssen Sie eher einen vierstelligen Betrag für die Entwicklung einplanen und auch mit höheren monatlichen Kosten rechnen. Auch ein Budget für E-Mail-Marketing und andere Werbemaßnahmen sollten Sie einplanen, um Interessierte in den Shop zu locken.

Ein Shopsystem nach dem Baukastenprinzip lässt sich in der Regel schnell aufsetzen. Sie sollten sich aber zuvor ausreichend Zeit nehmen, um Aufbau und Funktionsweise Ihres neuen Onlineshops zu durchdenken: Was brauche ich, um potenzielle Kundinnen und Kunden von meinem Angebot zu überzeugen? Wo bekomme ich aussagekräftige Fotos und Texte her? Und wie regele ich den Versand für meinen Onlinehandel, wenn die Nachfrage nach meinen Produkten größer wird?

Welches Shopsystem für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihren Bedürfnissen, Ihrem Budget und Ihren Vorkenntnissen ab. Haben Sie nur ein paar wenige Produkte im Angebot, genügt wahrscheinlich eine einfache Variante. Ist Ihre Warenvielfalt größer oder wollen Sie Ihren Shop nicht nur auf dem deutschen Markt anbieten, benötigen Sie ein System, das mehr Gestaltungsspielraum zulässt. Um das richtige Shopsystem für Ihr Unternehmen zu finden, können Sie die Lösungen meist in einer Probeversion testen.

Händlerinnen und Händler mit einem stationären Geschäft können mithilfe einer Onlinepräsenz die Zahl ihrer Kundinnen und Kunden deutlich erweitern. Aber auch wer bisher keinen Laden geführt hat, kann die Chancen, die im E-Commerce liegen, ergreifen. Geeignet sind Webshops mittlerweile für fast jede Branche.

Anstatt einen eigenen Shop zu entwickeln oder entwickeln zu lassen, kann es sich für Händlerinnen und Händler auch lohnen, ihre Produkte über Onlinemarktplätze wie eBay oder Amazon anzubieten. Vorteil ist die große Reichweite dieser Plattformen. Sie sollten sich aber auch überlegen, ob Sie sich von einem einzelnen Onlineanbieter abhängig machen wollen.

Zunächst benötigen Sie eine eigene Domain, also eine Webadresse, unter der Ihr Onlineshop aufrufbar sein wird. Bei vielen Anbietern von Shopsystemen können Sie die Domain direkt mit auswählen. Am einfachsten umzusetzen ist ein Onlineshop nach dem Baukastenprinzip. Prüfen Sie, ob ein solcher Shop für Ihre Zwecke ausreicht – vielleicht für die ersten Schritte im Internethandel – oder ob Sie speziellere Anforderungen haben. Dann brauchen Sie die Unterstützung von Profis, sollten Sie sich nicht selbst mit der Programmierung eines Shops befassen wollen.

Wichtig auch: Welche Bezahlmöglichkeiten bieten Sie Ihren Kundinnen und Kunden an? giropay zum Beispiel können mehr als 50 Millionen Menschen nutzen und das Vertrauen in diese Bezahloption ist groß.

Kalkulieren Sie neben einem Budget für die laufenden Kosten auch Ausgaben für Marketingmaßnahmen ein. Als effizienteste Werbemaßnahme für E-Commerce-Plattformen gilt Onlinemarketing. Sie können zum Beispiel Anzeigen schalten, damit Sie über die Google-Suche gefunden werden, Newsletter an Ihre Bestandskunden und -kundinnen versenden oder in den sozialen Medien auf sich aufmerksam machen.

Wenn Sie nebenberuflich einen Onlineshop betreiben wollen, müssen Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin abstimmen. In vielen Arbeitsverträgen steht, dass sich eine Nebentätigkeit nicht negativ auf den Hauptberuf auswirken darf und deshalb genehmigungspflichtig ist.

Auf fast alle nebenberuflich erzielten Einnahmen fallen Steuern an. Deshalb müssen Sie Ihre Selbstständigkeit anmelden. Betreiben Sie ein Kleingewerbe, melden Sie sich beim Gewerbeamt an. Freiberuflerinnen und Freiberufler wenden sich an ihr Finanzamt.

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