Spargelzeit: Wer zuerst kommt, zahlt mehr

Königliches Gemüse
Was bestimmt den Preis von Spargel? Qualität, Saison und Herkunft – das sind die Kostenfaktoren, die den Preis ausmachen. Die Kosten können stark variieren: abhängig davon, woher der Spargel kommt und wann er gekauft wird. Die entscheidende Frage lautet aber: Was ist uns Spargel wert?
Das Wichtigste in Kürze

Ein Bündel Freude: Gourmetgenuss für alle

Willkommen in der Welt der Delikatessen: Spargel ist nicht einfach nur ein Gemüse, er ist ein „königliches Gemüse“, weil er schon immer etwas Besonderes war. Seit Jahrhunderten essen Könige und Adlige gerne Spargel, und schon die alten Griechen und Römer mochten ihn für seinen Geschmack und die vermuteten gesundheitlichen Vorteile. Im Mittelalter konnten meist nur reiche Leute Spargel genießen, weil er in den Gärten von Klöstern und Schlössern wuchs. Obwohl heute mehr Spargel angebaut wird, ist er durch den hohen Aufwand und die kurze Erntezeit immer noch ein hochwertiges Produkt. So gilt bis heute: Spargel isst man nicht, Spargel gönnt man sich.

Wenn die Spargelsaison beginnt: Start mit Premium-Preisen

Der Spargel wächst, der Preis anfangs auch: Zu Beginn der Spargelsaison ist das Angebot knapp, aber die Nachfrage nach den ersten Stangen hoch – das ist die perfekte Mischung für saftige Preise. Sobald jedoch die Sonne wärmer scheint und die Spargelfelder voll in Produktion sind, gibt es mehr Spargel auf dem Markt und das größere Angebot führt dann zu niedrigeren Preisen. Letztes Jahr kostete der Spargel im April beispielsweise ein Drittel (fast 35 Prozent) mehr als im Mai. Wer also zu Saisonstart den ersten Spargel genießen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.

Zwischen Handarbeit und Folienzauber: So kommt der Spargelpreis zustande

Der Preis für Spargel setzt sich vor allem aus den Arbeitskosten zusammen, denn Spargel wird mühsam von Hand geerntet. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Pflege der Felder und den Schutz der Pflanzen.

Kosten beim Spargel: Von der Ernte bis zum Markt

Günstig bis stolz – Spargel wird in einer breiten Preisspanne angeboten: von erschwinglichen 3 Euro je Bund (etwa 500 Gramm) bis zu stolzen 29 Euro pro Kilogramm. Entscheidend ist die Qualität, der Zeitpunkt der Saison (Anfang oder später), der Anbieter (Hofladen oder Discounter) und die Herkunft (regional oder Ausland).

Woher der Spargel kommt: Deutschland ist Hauptversorger

Die meisten Spargelstangen kommen aus Deutschland. Dem Statistischem Bundesamt  zufolge wurden hierzulande 2023 nahezu 112.000 Tonnen geerntet: Spitzenernter ist Niedersachsen (mit 22.800 Tonnen), gefolgt von Brandenburg (mit 22.200 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (mit 20.800 Tonnen)

Gut ein Sechstel (19.300 Tonnen) kommt aus dem Ausland: Die Hauptimporteure sind vor allem Griechenland (28 Prozent), Spanien (27 Prozent) und Italien (18 Prozent).

Studie war nur ein Aprilscherz
Erdbeeren haben keine Wirkung auf Spargel

In der Welt der langsamen Witze: Vier Jahre nach einem Aprilscherz räumt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) endlich mit der Legende auf, dass Erdbeeren den strengen Uringeruch nach dem Spargelverzehr hemmen. Der Scherz vom April 2020 wurde nun offiziell als reine Erfindung gekennzeichnet. Einige Medien übernahmen fälschlicherweise die als Studienergebnisse ausgegebene Originalmeldung  des BZfE. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber die Klarstellung ist jetzt da – Spargel und Erdbeeren erzeugen gemeinsam keine magischen Düfte.

Spargelfans setzen auf heimische Produkte

Spargel und Frühling – das gehört zusammen. Echte Spargelliebhaber, und davon gibt es viele, bevorzugen heimische Ware und sind bereit, dafür mehr zu bezahlen. Während Discounter normalerweise rund die Hälfte aller anderen Gemüsesorten verkaufen, machen sie beim Spargel nur etwa ein Viertel des Umsatzes aus. Stattdessen zieht es Spargelliebhaber häufiger auf Märkte, zu Bauernhöfen oder zu Direktverkäufern wie Hofläden, um ihre Stangen frisch und regional zu erwerben.

Viele echte Spargelfans setzen bewusst auf heimische Produkte. Mit einem Bündel frischem Spargel in der Hand treffen sie also nicht nur eine leckere Wahl, sondern fördern auch die regionalen Bauern. Nicht immer liegt das Gute so nah.

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Stand: 08.05.2024

Bildnachweis: Das Titelbild des Artikels wurde mit Midjourney erstellt.

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