
Traditionell gilt Sparen als solide und sichere Option, um finanzielle Rücklagen zu bilden. Doch in Zeiten, in denen die Inflation an der Kaufkraft nagt und die Zinsrendite erheblich reduziert, schrumpfen die Ersparnisse auf Sparbüchern und Girokonten. Andererseits haben Anlageoptionen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien das Potenzial, das Geld mit höheren Gewinnen zu investieren. Aber sie sind auch mit Schwankungen und Risiken verbunden.
So hängt die Wahl zwischen Sparen und Anlegen von individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und der persönlichen finanziellen Situation ab. Es gibt keine Standardantwort auf die Frage, ob man Geld sparen oder anlegen sollte. Diese Entscheidung erfordert eine sorgfältige Abwägung der persönlichen Umstände, um eine passende persönliche Strategie zu entwickeln.

3 Fragen zu Geld an
Dr. Ulrich Kater
Herr Dr. Kater, welche konkreten Faktoren sollten Anlegerinnen und Anleger bei der Entscheidung, ob sie ihr Geld sparen oder anlegen sollten, besonders berücksichtigen? Und wie beeinflussen aktuelle wirtschaftliche Trends diese Entscheidung?
Die einzigen Faktoren, die private Anlegerinnen und Anleger beim Sparen und beim Vermögensaufbau zu berücksichtigen haben, sind die eigenen finanziellen Pläne für die Zukunft. Welche Beträge sollen wann gebraucht werden? Spart man für Ausgaben, die innerhalb der kommenden 2 bis 3 Jahre liegen, dann bleiben fast nur Spar- und Termineinlagen zur Auswahl. Erfahrungsgemäß ist ein solches Zwecksparen allerdings immer nur ein Teil der eigenen finanziellen Zukunftsplanung.
Ein anderer Teil ist langfristig gedacht, für die Altersvorsorge, für einen Immobilienerwerb in 10 Jahren oder gar für die Vererbung. Diese Vermögensbildung sollte unbedingt mit den dafür geeigneten Instrumenten vorgenommen werden. Das sind Aktien, Anleihen und Immobilienanteile. Nur mit dieser Anlage hat man eine Chance, langfristig die Inflation zu schlagen. Alle langfristig gedachten Sparvorgänge sollten unmittelbar breit gestreut in diese Wertpapiergattungen investiert werden. Die aktuelle Marktlage, also die Kurse von Aktien und Anleihen spielen dabei keine Rolle.
Empfiehlt es sich angesichts der hohen Inflation und der unsicheren wirtschaftlichen Lage, ausschließlich in Anlageklassen zu investieren, die höhere Renditen bieten? Welche Risikofaktoren sind dabei zu beachten – und wie kann man sich davor schützen?
Normalerweise gelingt der Inflationsschutz nur bei langfristigen Anlagen, also langlaufenden Anleihen und Aktien. Daher sollte langfristiges Vermögen auch unbedingt so angelegt werden, dass die Rendite über der Inflationsrate liegt. Kurzfristige Gelder rentieren im Regelfall niedriger. Da müssen dann Kaufkraftverluste hingenommen werden.
Gegenwärtig gibt es aber eine besondere Situation an den Kapitalmärkten, die hin und wieder mal für einige Quartale auftritt: Die Verhältnisse kehren sich um und kurzfristige Anlagen schlagen in der Rendite langfristige. Um daran zu partizipieren, müssen die Anlegerinnen oder Anleger aber schon in Geldmarktfonds investieren. Das normale Sparkonto bleibt renditemäßig unterbelichtet: mit den Sparzinsen kann man die Inflation auch gegenwärtig nicht schlagen.
Wie lassen sich langfristige finanzielle Ziele mit der Entscheidung zwischen Sparen und Anlegen in Einklang bringen? Gibt es bewährte Strategien, um Wohlstand aufzubauen und gleichzeitig finanzielle Sicherheit zu gewährleisten?
Wer Vermögen aufbauen will, kommt um den Kapitalmarkt mit seinen Hauptinstrumenten Aktien und Anleihen nicht herum. Mit Vermögen ist die Kaufkraft gemeint, die viele Jahre in die Zukunft transportiert werden und dabei nicht nurwertstabil bleiben, sondern sogar mehr wert werden soll. Denjenigen, die sich vor den „Risiken“ von Aktien und Anleihen fürchten, sei gesagt: Bei breit gestreuten Anlagen werden sie mit langer Laufzeit immer geringer. Sehr langfristig ist ein Investment in den breiten Aktienmarkt so sicher wie in gute Staatsanleihen oder das Sparkonto – bei deutlich besserer Rendite.
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Stand: 08.12.2023