Eine junge Frau und ein junger Mann legen an ihrem Holzhaus einen Garten an.

Ohne Schotter und Moos nix los: So viel kostet Sie ein Garten

Vom Hochbeet bis zur Hollywood-Schaukel
Ihre Vorstellung, Ihre Kreativität, Ihr persönlicher Erholungsort: Legen Sie einen Garten neu an oder gestalten einen bestehenden um, sollte das ganz nach Ihren Wünschen passieren. Je nach Fläche und Vorliebe fallen dafür unterschiedliche Kosten an. Wir bieten Ihnen einen Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

Pauschale Kostenrechnung

Kaufen oder bauen Sie ein Eigenheim, wollen Sie ein Teil der Fläche mit Sicherheit grün gestalten. Je nach Größe des Grundstücks können Sie mit einem Kostenrichtwert von 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises rechnen. Haben Sie für Ihr Eigenheim 500.000 Euro bezahlt, können Sie für die Neugestaltung Ihres Gartens etwa 50.000 bis 90.000 Euro einplanen.

Kosten für die Gestaltung 

Gemäß der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (kurz: HOAI §6) müssen Sie je nach Bundesland mit einem Stundensatz von rund 80 Euro für Landschaftsarchitekten und -architektinnen rechnen. Vorteile einer professionellen Planung sind:

Nach der ersten Begutachtung wird ein maßstabsgetreuer Entwurf nach Ihren Vorstellungen je nach Umsetzbarkeit erstellt. Dabei werden neben der Gestaltung auch Wasser- und Stromanschlüsse berücksichtigt. Mit diesen groben Kosten können Sie je nach Gartenfläche dafür rechnen:

Wollen Sie nur einen Teilbereich planen lassen, wie beispielsweise eine Terrasse oder einen Teich, werden oft Pauschalpreise für einen Entwurf aufgerufen. Rechnen Sie hier mit einer Summe bis zu 500 Euro.

Gartenplaner und -planerinnen sind ähnlich gut ausgebildet und fordern pro Stunde im Schnitt 50 Euro für ihre Beratung. Verzichten Sie auf die Expertise einer Landschaftsarchitektin, reduzieren Sie die Kosten. Die angefertigte Skizze muss nicht ins „Handwerkliche“, die eigentliche Gartenarbeit, übertragen werden. Außerdem werden die Kosten für Material und Pflanzen oft bereits mitkalkuliert.  

Pro & Contra

Fachpersonal oder Marke Eigenbau?

Haben Sie selbst keine oder nur wenig Erfahrung im Garten, sind die im ersten Moment hohen Kosten für den Einsatz von Fachpersonal unter Umständen ein lohnendes Investment. Eine gut gewählte Bepflanzung hält viele Jahre und erspart Ihnen Zeit und Geld.

Trauen Sie sich die Gestaltung und Umsetzung selbst zu, eignet sich im ersten Schritt eine Gartenplanungssoftware. Alternativ hilft ein Moodboard – zusammengestellt aus Inspirationsbildern sowie Stift und Papier und etwas Kreativität – und ein Taschenrechner für die Kostenaufstellung.

Geht es in die Umsetzung, bestellt die beauftragte Instanz Erde, Splitt und Steine. Kosten für Maschinen wie Bagger, Walzer und Rüttler sollten bereits kalkuliert worden sein. Und so wird der Grundstein für Ihr Stück vom Glück gelegt.

Kosten für die Bepflanzung

Möchten Sie sich im Garten unter schattenspendenden Bäumen entspannen, mögen Sie es bunt oder wollen selbst Obst und Gemüse anbauen? Wählen Sie je nach Vorliebe die passenden Pflanzen aus. Die Kosten für Bäume, Stauden und Samen sind in der Regel geringer als für Zierpflanzen. Hier müssen Sie jedoch auch Zeit für das Wachstum der Pflanzen im Hinterkopf behalten.

Pflanzen
Kosten
Rollrasen
5 bis 9 Euro pro m2
Saatgutrasen
50 Cent bis 1 Euro pro m2
Samen Wildblumenwiese
70 Euro für 100 m2
Stauden
5 bis 100 Euro pro Staude
Sträucher
10 bis 200 Euro pro Strauch
Hecke
10 bis 40 Euro pro Laufmeter
Obstbaum
50 bis 150 Euro je nach Höhe
Hochbeet
100 bis 1.000 Euro je nach Ausführung

Sparen im Garten

Haben Sie schon eine kleine grüne Oase und wollen die Ausgaben für diese senken? Hier lesen Sie, wie Sie die Kosten für Wasser, Pflanzen und Strom reduzieren.

Kosten für Geräte

Ist das Fundament gelegt und die Bepflanzung im Boden, muss das Kleinod gepflegt werden. Gehen Sie regelmäßig selbst in die Beete, brauchen sie passende Geräte. Die Kosten können Sie je nach Bedarf aus unserer Übersicht berechnen und so grob kalkulieren. Noch weniger geben Sie aus, wenn Sie die Utensilien gebraucht kaufen.

Gerät
Kosten
Spaten
25 Euro
Schaufel
ab 10 Euro
Spitzhacke
25 Euro
Harke
30 Euro
Rechen
20 Euro
Unkrautstecher
50 Euro
Kniekissen beziehungsweise Kniepolster
ab 3 Euro beziehungsweise 10 Euro
Gartenschere
ab 15 Euro
Beil oder Axt
ab 20 Euro
Eimer
ab 5 Euro
Gießkanne
ab 4 Euro
Gartenschlauch
ab 20 Euro
Sichel
15 Euro
Sense
150 Euro
Rasenmäher
rund 200 bis 500 Euro je nach Modell
Schubkarre
35 Euro
Vertikutierer
ab 100 Euro
Obstpflücker
20 Euro
Leiter
ab 20 Euro
Astschere
ab 40 Euro

Kosten für Objekte

Möchten Sie Ihren Garten neben der Bepflanzung weiter ausbauen, fallen unter Umständen weitere Kosten für (Um)-Baumaßnahmen an. Die möglichen Montagekosten wurden dabei nicht berücksichtigt.

Objekt
Kosten
Terrasse
70 bis 150 Euro pro m2
Lärmschutzwand
800 bis 1.200 Euro pro m2
Holzzaun
10 bis 40 Euro pro Laufmeter
Schaukel
ab 100 Euro
Sandkasten
ab 60 Euro
Baumhaus
ab 1.500 Euro
Gartenhaus
1.500 bis 15.000 Euro
Gewächshaus
5.000 bis 10.000 Euro
Rundpool
600 bis 2.000 Euro
Whirlpool
4.000 bis 40.000 Euro
Schwimmteich
150 bis 500 Euro pro qm
Swimmingpool
15.000 bis 30.000 Euro
Erdaushub für Swimmingpool oder Teich
ca. 800 – 900 Euro (für 30 m²; inkl. Abtransport und Entsorgung)
Regenwasserzisterne
2.500 bis 5.000 Euro

Förderung der Regenwassernutzung

Planen Sie, eine Regenwasserzisterne zu nutzen, können Sie unter Umständen von Fördermitteln Gebrauch machen. Wenden Sie sich dazu an Ihre Gemeinde oder Ihr zuständiges Bau- und Umweltamt.

Kosten für Gartenmöbel

Nach getaner Gartenarbeit möchten Sie sich bestimmt in ein weiches Polster fallen lassen. Was in Ihr Budget für Sitz- und Entspannungsmöglichkeiten passt, können Sie unserer Liste entnehmen. Wie immer gilt: Wer Secondhand kauft, spart!

Möbel
Kosten
Sitzsack
ab 50 Euro
Gartenbank
ab 100 Euro
Sitzgruppe
ab 300 Euro
Hollywoodschaukel
ab 500 Euro
Liegestuhl
ab 30 Euro
Hängematte
ab 25 Euro
Bierzeltgarnitur
80 bis 200 Euro

Kosten für Gartenarbeiten

Haben Sie keine Lust oder Muße, den eigenen Garten zu pflegen, können Sie Gärtner und Gärtnerinnen beauftragen. Rechnen Sie hier mit einem Stundenlohn von 30 bis 50 Euro. Der Anfahrtsweg ist individuell und kostet Sie zusätzlich Geld. Nehmen Sie die Dienstleistung regelmäßig in Anspruch, können Sie unter Umständen einen günstigeren Preis aushandeln.

Kosten von der Steuer absetzen

Haben Sie Ihren Garten professionell pflegen lassen, können Sie die Kosten dafür bei Ihrer Steuererklärung geltend machen. Dabei müssen Sie die Beträge im Bereich Handwerksleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen angeben. Zu ersterem zählen beispielsweise der Bau einer Terrasse oder Erdaushebungen. Zu den Dienstleistungen zählen hingegen unter anderem Rasenmähen und Heckenschneiden. Haben Sie mit Schädlingen zu kämpfen, können Sie 20 Prozent der Bekämpfung (jedoch maximal 4.000 Euro) vom Finanzamt zurückbekommen. 

Stand: 10.05.2023

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