Das Deutschlandticket ging am 1. Mai bundesweit an den Start.
Das Monatsabo kostet 49 Euro. Wer ein Jobticket nutzt, zahlt bis zu 30 Prozent weniger.
Das neue Ticket gilt dann deutschlandweit im ÖPNV und Regionalverkehr. Einige Ausnahmen sind zu beachten.
Ein preisgünstiges Deutschlandticket für Studierende wird es ab 2024 geben.
Das Deutschlandticket (D-Ticket) ist der Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das die Bundesregierung im Sommer 2022 für drei Monate eingeführt hatte, um die Bürgerinnen und Bürger angesichts der Energiekrise zu entlasten. Es war mit rund 52 Millionen verkauften Rabatttickets derart erfolgreich, dass sowohl die Bundes- als auch die Landesregierungen daran anknüpfen wollten.
Die Variante für 49 Euro soll nun dauerhaft für den öffentlichen Nahverkehr und den Regionalverkehr angeboten werden.
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, können Sie mit dem Deutschlandticket unkompliziert und unbegrenzt in allen Bundesländern mit allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs inklusive Regionalverkehr reisen. Dazu gehören:
In Fernzügen wie ICE, IC, oder EC gilt das Ticket nicht.
Achten Sie zudem auf Sonderregelungen. Einige Regionalexpresslinien werden von DB-Fernverkehr betrieben. Teils sind auf diesen Streckenabschnitten IC-Züge eingesetzt. Mit einem regulären Nahverkehrsticket dürfen Sie diese Züge nutzen, jedoch nicht mit dem Deutschlandticktet. Sind Sie sich unsicher bei der Reiseplanung, geben Sie Ihre Route vorher in den DB Navigator ein. So sehen Sie, ob Sie die gewünschte Route mit dem Deutschlandticket nehmen können.
Das Deutschlandticket kostet monatlich 49 Euro. Dies ist der „Einführungspreis“, spätere Erhöhungen sind also möglich. Von 2024 an wird der Preis jährlich mit Bund und Ländern abgestimmt, darauf haben sich die zuständigen Verkehrsminister bereits geeinigt.
Die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets im Nahverkehr könnte aufgrund der Haushaltssperre eine Herausforderung werden. Das Ticket wurde in diesem Jahr zum Preis von 49 Euro pro Monat eingeführt. Ursprünglich hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und die Länder vereinbart, dass ungenutzte Zuschüsse in diesem Jahr verwendet werden könnten, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsunternehmen im Jahr 2024 auszugleichen. Der Deutsche Städtetag fordert vom Bund und den Ländern nun eine schnelle und langfristige Sicherung der Finanzierung. Die Verkehrsminister wollen bis zum 1. Mai 2024, dem offiziellen Ende des Deutschlandtickets, ein Konzept zur Umsetzung des Tickets für das restliche Jahr 2024 erarbeiten.
Nein, die Länder können selbst entscheiden, ob sie den „Einführungspreis“ von 49 Euro für alle Bürgerinnen und Bürger übernehmen oder weitere Vergünstigungen etwa für Azubi-, Schüler-, Semester- oder Sozialtickets anbieten. Diese Angebote gelten dann aber eben nur landes- und nicht bundesweit.
Ein Großteil der Bevölkerung wäre grundsätzlich bereit, einen Preis von rund 50 Euro für eine Nachfolgelösung des 9-Euro-Tickets zu zahlen. Das ergab die Studie „Mobilität.Leben“ der Technischen Universität München (TUM). Die Zahlungsbereitschaft hänge dabei vor allem von der individuellen finanziellen Situation der Menschen ab. Personen mit höheren Einkommen können sich laut der Studie vorstellen, bis zu 15 Euro mehr im Monat zu bezahlen als Menschen mit niedrigeren Einkommen.
Die Bundesregierung und die Länder haben sich darauf verständigt, ein preisgünstiges Deutschlandticket für Studierende anzubieten. Etwa drei Millionen Studierende könnten so ein Semesterticket für 29,40 Euro pro Monat erhalten. Das Bundesverkehrsministerium hat diese Vereinbarung bestätigt.
Das Semesterticket für Studierende, das im ganzen Land gilt und Teil des Deutschlandtickets ist, könnte im Sommersemester 2024 beginnen. Dafür müssen die Studierendenausschüsse zügig die Verträge mit den Verkehrsunternehmen abschließen.
Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) zeigt sich erfreut über die Einigung von Bund und Ländern. Monatlich 29,40 Euro seien jedoch die Obergrenze, laut des DWS-Vorstandsvorsitzenden Matthias Anbuhl. Fast vier von zehn Studierenden verfügen monatlich über weniger als 800 Euro. Er setzte sich zudem dafür ein, dass Studierende zukünftig an Verhandlungen dieser Art beteiligt werden sollten.
Ja, es stimmt! Sie können mit dem Deutschlandticket auch in unsere Nachbarländer fahren. Folgende Verbindungen bieten sich an:
Frankreich
Niederlande
Österreich
Schweiz
Polen
Vor Ort im Ausland können sie das Ticket nicht für den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
Das Deutschlandticket ist ein digitales Abonnement. Wer es bestellt, erhält einen Barcode. Wer bereits ein Abo für ein Nahverkehrs- oder Verbundticket besitzt, muss für das Deutschlandticket in der Regel nicht aktiv werden. Alle Kunden und Kundinnen werden vom zuständigen Abo-Center über das Angebot informiert.
Wird online ein SEPA-Lastschriftmandat erteilt, werden monatlich automatisch 49 Euro vom Konto abgebucht. Das Unternehmen wird somit zwar ermächtigt, die Zahlung einzuziehen – geht dafür aber quasi in Vorleistung. Daher kann es beim Sepa-Lastschriftverfahren auch zu einer Bonitätsprüfung kommen.
Auch Zahlungen mit Kreditkarte sind möglich. Jedoch setzt auch der Besitz einer Kreditkarte meist einen akzeptablen Schufa-Score voraus.
Problemloser ist die Buchung über die Website deutschlandticket.de . Die Firma Transdev, die diese Website betreibt, bucht erst den Betrag ab, bevor sie den digitalen Barcode versendet – dafür ist keine Bonitätsprüfung nötig, wenn das Konto ausreichend gedeckt ist.
Das Deutschlandticket verlängert sich monatlich automatisch, ist aber auch jederzeit monatlich kündbar.
Das Ticket ist nicht übertragbar. Außerdem müssen Sie im Unterschied zu anderen Monatstickets für die Mitnahme von Kindern, Hunden oder Fahrrädern Zusatztickets erwerben.
Hier können Sie das Ticket bekommen:
Das Ticket ist in
der Deutschlandticket-App sowie auf den Websites der Verkehrsverbünde
und der Deutschen Bahn erhältlich. Auf der
Website deutschlandticket.de können Sie das D-Ticket ebenfalls erwerben. Dazu benötigen Sie ein mobiles Endgerät, um den aktuellen
Monats-Barcode zu erhalten.
Besitzerinnen und Besitzer eines Jobtickets können in den Genuss von
Vergünstigungen beim Deutschlandticket kommen – bis zu einer Ersparnis von 30
Prozent. Wenn Unternehmen ihren Beschäftigten einen Abschlag von mindestens 25
Prozent gewähren, geben Bund und Länder einen weiteren Abschlag von fünf
Prozent dazu. Das Ticket kostet Berufstätige dann 34,30 Euro statt 49 Euro
im Monat.
Ein Ticket im Wert von 49 Euro bedeutet vor allem für die Stadtgebiete teils erheblichen Rabatt. In Hamburg (Ersparnis: 65,30 Euro), Köln (Ersparnis: 60,70 Euro) und Nürnberg (Ersparnis: 45 Euro) würden die Menschen am meisten Geld sparen. Weniger lohnen würde sich so ein Rabattticket in München (Ersparnis: 10,10 Euro) oder Bremen (Ersparnis: 18,80 Euro). Am Ende aber fahren alle preiswerter – nicht mehr nur im Stadtgebiet, sondern deutschlandweit.
Stand: 07.12.2023