Was sind die Auswirkungen der Entkopplung des Schweizer Franken vom Euro?

Auch wenn die Schweiz kein EU-Mitglied ist, war der Schweizer Franken seit 2011 mit einem Mindestkurs von 1,20 an den Euro gekoppelt. So sollte eine Schwächung der Wirtschaft durch eine zu starke Währungsaufwertung verhindert werden.
Grund für die Entkoppelung am 15. Januar 2015 war nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank die Politik der EZB, die auf einen schwachen Euro abziele. Die Schweizerische Notenbank musste zur Verteidigung der Kursmarke zuletzt sehr hohe Summen an Euro aufkaufen. Dadurch drohte eine Franken-Schwemme und der Import einer Inflation. Der Franken verteuerte sich nach der Freigabe zunächst um ein Fünftel.
Auswirkungen der Aufwertung des Franken sind:
- Für Urlauber wird der Aufenthalt in der Schweiz deutlich teurer.
- In Grenzregionen profitiert der deutsche Einzelhandel, da der Einkauf für Kunden aus der Schweiz billiger wird.
- Menschen, die in der Schweiz arbeiten und außerhalb leben, haben mehr von ihrem Gehalt, sofern dieses in Franken bezahlt wird.
- Für alle, die Kredite in Schweizer Franken aufgenommen haben, werden die Kreditraten deutlich teurer. Dazu zählen neben Unternehmen und Privatpersonen auch einige deutsche Kommunen.
- Exporte aus der Schweiz, darunter Schokolade, Käse oder Uhren, verteuern sich weltweit. Dies könnte die Schweizer Wirtschaft beeinträchtigen.